16.3.14

 

Vielfalt und Schönheit


Die Psalmen waren für Jesus selbst und für die frühen Christen ein unersetzlicher Schatz.

„Die kleine Bibel“ – so nannte Martin Luther die Psalmen. 

Mit anderen Worten: in den Psalmen findet sich (zum Teil versteckt und verstreut, aber vollständig) all das wieder, wovon der Rest der biblischen Schriften handelt: Gesetz, Propheten, Evangelium. Das Außergewöhnliche an den Psalmen ist, dass diese Inhalte in Liedern verarbeitet werden.

Der Glaube wird in gesungenen Gebeten, poetisch und musikalisch, verarbeitet. Dadurch wird eine weitere Dimension hinzugefügt, ein Zugang geschaffen.

Die Psalmen bilden die innere Mitte, das Herz der Bibel. Um wirklich in dieses Herz zu gelangen, müssen wir die Psalmen als Gedichte lesen, als Gebete beten und als Lieder singen. Ihr Wesen verbietet uns eine rein theoretische, verkopfte Auseinandersetzung mit ihnen. Hier werden nicht Glaubensinhalte logisch aufgearbeitet – hier werden wir in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Beters mit hineingenommen!

Du musst dich auf sie einlassen wie auf ein Kunstwerk, ein Musikstück, eine Beziehung. Die Psalmen kann man nur von innen heraus begreifen. Man muss sie erfahren. Dazu muss man sie als zweite Person, als mitbetender Teil der anbetenden Gemeinschaft behandeln. Alles andere wäre halbherzig – und die Psalmen blieben für dich ewig ein Buch mit sieben Siegeln.

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