18.4.14

 

Karfreitag, der Tag des Kreuzes

Christen gedenken am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu. Den Namen erhielt der Tag vom jüdischen Wort "Kara", das "Klage" bedeutet. Dieser Tag dient der Besinnung auf die Leiden Christi am Kreuz.

Strenger Fasttag

Der Karfreitag wird mindestens seit dem zweiten Jahrhundert gefeiert. Bis heute gilt er in der katholischen Kirche als strenger Fasttag: Gläubige, die älter als 14 Jahre sind, dürfen an diesem Tag kein Fleisch zu sich nehmen, Katholiken zwischen 18 und 60 ist am Karfreitag nur eine einmalige Sättigung erlaubt.
Ursprünglich durfte man an diesem Tag überhaupt nichts essen oder trinken.
Glocken schweigen.

Am Karfreitag schweigen die Glocken

15 Uhr gilt als jene Stunde, in der Jesus am Kreuz gestorben ist. In manchen Kirchen beginnt um diese Zeit auch der katholische Karfreitagsgottesdienst. Dieser ist von Trauer gekennzeichnet, aber auch von der Verehrung des Kreuzes: Das Zeichen eines gewaltsamen Todes ist zugleich Zeichen des Heils. Denn beim Kreuz ist es nicht geblieben. Durch das Kreuz kam Erlösung, nach dem Karfreitag kommt schließlich der Ostersonntag.

Heilige Gräber

Einer der bekanntesten Karfreitagsbräuche ist das Aufstellen des Heiligen Grabes in vielen katholischen Pfarrkirchen. Nach dem Karfreitagsgottesdienst und am Karsamstag können die Gläubigen bei einer Nachbildung des Grabes Jesu verweilen. Die historischen Wurzeln dieses Brauches gehen bis in die Kreuzfahrerzeit zurück. Damals entstanden in Europa Nachbildungen des Heiligen Grabes in Jerusalem. Bis heute werden in den meisten Pfarren Österreichs Heilige Gräber aufgestellt.

Aufklärerischer Kirchenputz

Im Barock kam es zu besonders kunstvollen Nachbildungen des Heiligen Grabes in Jerusalem, in denen die Monstranz zur Anbetung ausgesetzt wurde. Auch stellte man gerne "Heiliggrabtruhen" auf. Das sind Holzsärge mit Darstellung der Grabwächter und des Leichnams Jesu. In der Aufklärung räumte man damit auf. Die Verbote setzten sich allerdings im Alpenraum nur zum Teil durch. Unter Duldung Roms blieben – gerade auch in Österreich – viele barocke "Heilige Gräber" bestehen und wurden im 19. Jahrhundert sogar wieder nachgebaut.

Hoher evangelischer Feiertag

Für evangelische Christen gehört der Karfreitag zu den höchsten Feiertagen des Kirchenjahres.

ORF



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