2.8.14
Mister Euro zur Entwicklung der Gesellschaft
Was hinter uns liegt, ist die Eurokrise als solche. Was nicht hinter uns
liegt, ist die Wachstumskrise, die aus der Überschuldung unserer
Gesellschaften entsteht. Die nächsten fünf Jahre werden entscheidend
sein: Können wir die Reformen herbeiführen, die Europa wieder als
Industriestandort und Wachstumspol auf der Landkarte positionieren –
oder rutschen wir im Wettbewerb der Globalisierung permanent in die
zweite Liga ab.
Man muss ein Narrativ entwickeln. Eine Geschichte, wie Österreich 2025 zu den Besten in Europa gehört. Ich glaube nicht, dass die Österreicher ein Gefühl dafür haben, wohin das Land geht. In einer überzeugenden Geschichte – mit einem Ziel – fügen sich einzelne Reformschritte logischer ein. Wie in einer vernünftigen Architektur: Sie sind Bestandteil eines Hauses – nicht nur ein Ziegelstein, der unmotiviert, wenn auch eventuell am richtigen Platz, auf der Wiese liegt. Bricht man wirtschaftspolitische Probleme zu sehr auf Einzelprobleme herunter, hat man in diesem kleinen Segment oft mehr Verlierer als Gewinner. Je gesamthafter das Problem angegangen wird, desto mehr Gewinner hat man, weil der Kuchen schlicht größer ist.
Man kann bei Verteilungsfragen aus weltanschaulichen Gründen unterschiedlicher Ansicht sein. Aber eine Dimension der Verteilungspolitik ist für eine Gesellschaft tödlich: Dass man den Konsum von heute auf Kosten des Wohlstands von morgen finanziert. Da gibt es keine Ideologie, das ist eine Frage des Anstands gegenüber der nächsten Generation.
Thomas Wieser
Man muss ein Narrativ entwickeln. Eine Geschichte, wie Österreich 2025 zu den Besten in Europa gehört. Ich glaube nicht, dass die Österreicher ein Gefühl dafür haben, wohin das Land geht. In einer überzeugenden Geschichte – mit einem Ziel – fügen sich einzelne Reformschritte logischer ein. Wie in einer vernünftigen Architektur: Sie sind Bestandteil eines Hauses – nicht nur ein Ziegelstein, der unmotiviert, wenn auch eventuell am richtigen Platz, auf der Wiese liegt. Bricht man wirtschaftspolitische Probleme zu sehr auf Einzelprobleme herunter, hat man in diesem kleinen Segment oft mehr Verlierer als Gewinner. Je gesamthafter das Problem angegangen wird, desto mehr Gewinner hat man, weil der Kuchen schlicht größer ist.
Man kann bei Verteilungsfragen aus weltanschaulichen Gründen unterschiedlicher Ansicht sein. Aber eine Dimension der Verteilungspolitik ist für eine Gesellschaft tödlich: Dass man den Konsum von heute auf Kosten des Wohlstands von morgen finanziert. Da gibt es keine Ideologie, das ist eine Frage des Anstands gegenüber der nächsten Generation.
Thomas Wieser