2.9.14

 

"Islamischer Staat" verübt Völkermord

Menschenrechts-NGO spricht von "klaren Beweisen" für Massenhinrichtungen und Entführungen von Christen und Jesiden sowie ethnischen Säuberungen.

 Amnesty International hat der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) systematischen Völkermord vorgeworfen. Die sunnitische Organisation verübe Kriegsverbrechen insbesondere gegen ethnische und religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden, darunter Massenhinrichtungen und Entführungen, heißt es in einem am Dienstag, 2. September 2014, in London veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Tod und Folter

Männer und Jungen seien außerhalb der Dörfer gebracht und erschossen worden, heißt es unter Berufung auf Überlebende der Massaker. Auch seien hunderte, wenn nicht tausende von Frauen und Kindern entführt worden, seit der Islamische Staat die nordirakische Region beim Sindschar-Gebirge unter Kontrolle habe. Viele von ihnen seien mit Vergewaltigung bedroht und gezwungen worden, zum Islam zu konvertieren.

 

Selbst Gebetsstätten werden zerstört

Es gebe klare Beweise dafür, dass eine Welle ethnischer Säuberungen gegen Minderheiten über den Nordirak hinwegschwappe, erklärte Amnesty. "Der Islamische Staat verübt verachtenswerte Verbrechen und hat die ländlichen Regionen des Sindschar in blutgetränkte Killing Fields verwandelt." Ziel sei es, alle Spuren nicht-arabischer und nicht-sunnitischer Gesellschaften auszulöschen. Deshalb würden auch schiitische und jesidische Gebetsstätten zerstört.

Willkür der Täter

Konkret hat Amnesty International nach eigener Darstellung Beweise für mehrere Massaker im August. Dabei sei die Zahl der Toten in die Hunderte gegangen; die Opfer seien völlig willkürlich ausgewählt worden. Von einer Familie wurden den Informationen zufolge mindestens sieben Brüder ermordet.

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