29.10.14

 

Geräte werden absichtlich schneller kaputt

Frankreich will Hersteller, die die Lebensdauer von Geräten künstlich verkürzen, künftig bestrafen. 

 Vergangene Woche verabschiedete die französische Nationalversammlung ein neues Verbraucherschutzgesetz, das die sogenannte “Geplante Obsoleszenz” als Betrugsdelikt behandelt und mit Geld- und Haftstrafen ahndet.

Unter dem etwas sperrigen Begriff verbirgt sich ein von den Herstellern “eingeplantes, frühzeitige Ablaufdatum für Geräte.” Herstellern drohen in Frankreich nun bis zu zwei Jahre Haft oder 300.000 Euro Geldstrafe, sollten sie die Lebensdauer ihrer Geräte bewusst verkürzen.

“Das ist ein schlagkräftiges Argument gegen die von den Herstellern gestreuten Zweifel”, so Stefan Schridde von der deutschen Initiative “Murks? - Nein danke!”. Schridde sammelt bereits seit Jahren Beispiele für Produkte, bei denen die Lebensdauer von Geräten künstlich verkürzt wurde.

Sepp Eisenriegler vom R.U.S.Z., das Reparatur- und Servicezentrum für Haushaltsgeräte, warnt bereits seit Jahren vor dem wachsenden Trend. Vielen Geräten würden einfach behebbare Konstruktionsfehler zugrunde liegen, die die Lebensdauer künstlich verkürzen. Als Beispiel führt er Flat-TVs an, bei denen die Elektrolytkondensatoren oft zu schwach ausgeführt und zu nahe an Wärmequellen positioniert werden, sodass der Fernseher meist nach dreieinhalb Jahren defekt ist.

Auch auf indirekten Wegen werde die Lebensdauer der Geräte verkürzt, beispielsweise durch schwierige oder kostspielige Reparaturen.

Die Reparaturfähigkeit wird auch von Plattformen wie iFixit überprüft, das zudem auch bebilderte Reparaturanleitungen und Ersatzteile anbietet.

Die “psychische Obsoleszenz”, die dafür sorgt, dass Konsumenten immer wieder neue Produkte kaufen, auch wenn das alte Gerät noch funktioniert, existiert.

Dass es nicht immer etwas Neues sein muss, beweisen sogenannte Reparaturcafés. Mittlerweile finden sich in vielen Bundesländern derartige Treffpunkte, in denen man Geräte reparieren lassen oder die Reparatur selbst erlernen kann.

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Reparatur-Café "schraube14"

Das Projekt "schraube 14" bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Interessierte erlernen unter fachkundiger Anleitung, kommerziell unrentable Reparaturen selbst durchzuführen.





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