1.4.15
Okkultismus im Dritten Reich
Okkultisten, Esoteriker und Pseudowissenschaftler sehen sich gern in der
Opferrolle zur Zeit des Nationalsozialismus. Dabei wird oft außer acht
gelassen oder bewusst ignoriert, dass der Nationalsozialismus neben
Xenophobie und Fremdenhass auf pseudowissenschaftlichen Überzeugungen,
wissenschaftlichen Halbwahrheiten, mystifizierten Germanophilie und
Okkultismus aufbaute. Auch in ihrer Symbolik bedienten sich die
Nationalsozialisten "ausgiebig im Fundus nordischer Mythologie,
germanischer Runen und keltischer Symbole." Nationalsozialismus war mehr
als plumper Antisemitismus mit selbstsüchtigen, pragmatischen Seiten;
der Nationalsozialismus des Dritten Reiches war eine Ideologie, ein
Weltbild, eine Ersatzreligion. Hitler selbst äußerte sich dazu wie
folgt: "Wer den Nationalsozialismus nur als politische Bewegung
versteht, weiß fast nichts von ihm. Er ist mehr noch als Religion: Er
ist der Wille zur neuen Menschenschöpfung."
1935 entsteht in Nazi-Deutschland ein sagenumwobener Sonderauftrag zur Erforschung der Hexen, kurz H-Sonderauftrag genannt. Initiiert wird er von einer der verbrecherischsten Personen des Dritten Reiches, von Heinrich Himmler (im Film Silvester Groth).
Akribisch werden auf Zehntausenden Karteikarten die Namen und Schicksale von mittelalterlichen Hexen, deren Denunzianten, Richter und Henker festgehalten. Dazu notieren die Leute vom Sicherheitsdienst des Reichsführers SS Foltermethoden, erpresste Geständnisse und die Art der Hinrichtungen.
Die SS-Forscher wollen beweisen, dass die Hexen einer alten "arischen" Religion gehuldigt haben. Diese Religion will Himmler wiedererwecken. Und die "Forscher" suchen Belege für ihre These, die Hintermänner der mittelalterlichen Hexenjagd seien Juden gewesen. Erst der Zusammenbruch des Dritten Reiches 1945 macht dem okkulten Treiben ein Ende.
Doch das Thema Hexen ist damit längst nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Wie schon nach den Kriegen in grauer Vorzeit lassen Existenzangst, Not und Hunger neue Hexenängste entstehen. Hexen-Banner ziehen durch die Lande, bis weit in die siebziger Jahre verkaufen Dorfapotheken Enthexungsmittel, Flugsalben und andere mittelalterliche Relikte. Heute ist das uralte Bild der Hexe so facettenreich wie nie zuvor. Noch immer rührt es an die tiefsten menschlichen Ängste. Und es konfrontiert uns mit den Fragen nach Ursprung und Sinn von Leiden und Tod.
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1935 entsteht in Nazi-Deutschland ein sagenumwobener Sonderauftrag zur Erforschung der Hexen, kurz H-Sonderauftrag genannt. Initiiert wird er von einer der verbrecherischsten Personen des Dritten Reiches, von Heinrich Himmler (im Film Silvester Groth).
Akribisch werden auf Zehntausenden Karteikarten die Namen und Schicksale von mittelalterlichen Hexen, deren Denunzianten, Richter und Henker festgehalten. Dazu notieren die Leute vom Sicherheitsdienst des Reichsführers SS Foltermethoden, erpresste Geständnisse und die Art der Hinrichtungen.
Die SS-Forscher wollen beweisen, dass die Hexen einer alten "arischen" Religion gehuldigt haben. Diese Religion will Himmler wiedererwecken. Und die "Forscher" suchen Belege für ihre These, die Hintermänner der mittelalterlichen Hexenjagd seien Juden gewesen. Erst der Zusammenbruch des Dritten Reiches 1945 macht dem okkulten Treiben ein Ende.
Doch das Thema Hexen ist damit längst nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Wie schon nach den Kriegen in grauer Vorzeit lassen Existenzangst, Not und Hunger neue Hexenängste entstehen. Hexen-Banner ziehen durch die Lande, bis weit in die siebziger Jahre verkaufen Dorfapotheken Enthexungsmittel, Flugsalben und andere mittelalterliche Relikte. Heute ist das uralte Bild der Hexe so facettenreich wie nie zuvor. Noch immer rührt es an die tiefsten menschlichen Ängste. Und es konfrontiert uns mit den Fragen nach Ursprung und Sinn von Leiden und Tod.
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