24.5.15
Prinz Eugen und das Osmanische Reich
Die Geschichte von Prinz Eugen spiegelt einen unvergleichlichen Aufstieg
wider: Im Jahr 1683 kommt der knapp 19-jährige Prinz buchstäblich in
Lumpen nach Wien. Verschmäht vom französischen König, ist der junge
Edelmann Hals über Kopf aus Frankreich geflohen. Dort hat man den
kleinwüchsigen, in seiner Jugend vernachlässigten Prinzen für nichts
anderes als den geistlichen Stand vorgesehen. Doch bereits bei der
Befreiung Wiens von den Türken beweist der junge Savoyer Mut und wird
kurz darauf mit einem Regiment belohnt. Die Türken werden in den Jahren
darauf Prinz Eugens „liebster Feind“. In zahlreichen Schlachten in
Ungarn und auf dem Balkan zeichnet er sich aus. Als es im Jahr 1697 bei
Zenta, im heutigen Serbien, zu einer Entscheidungsschlacht zwischen
kaiserlichem und osmanischem Heer kommt, nutzt Prinz Eugen die Gunst der
Stunde für einen Überraschungsangriff – und schlägt den zahlenmäßig
übermächtigen Gegner vernichtend. Dies ist der Beginn der beispiellosen
Karriere des Prinzen, der ferner drei Kaisern als Oberbefehlshaber
dient. Doch Prinz Eugen ist nicht nur ein glänzender Militärstratege, er
ist auch ein Kosmopolit, der stets auf der Suche nach den
Errungenschaften seiner Zeit ist. So wird er zum prägenden Kunstmäzen,
zum mächtigsten Diplomaten Europas und zum reichsten Privatmann seiner
Zeit.
Die Türkei und das Osmanische Reich sind jener Schauplatz, der bei einer Annäherung an den österreichischen Mythos Prinz Eugen nicht fehlen darf. Die Osmanen gehören im ausgehenden 17. Jahrhundert – ganz gleich wie die Habsburgermonarchie – zu den Supermächten ihrer Zeit. Die Sultane versuchen ihren Einfluss in Südost- und Mitteleuropa auszuweiten, werden aber im Inneren des Reiches von aufkeimenden Unruhen heimgesucht. Die Sultansmutter Gülnûş bildet dabei den ruhenden Pol. Als Kind auf Kreta ihren Eltern entrissen und in den Harem des Sultans verkauft, entwickelt Gülnûş Wissensdrang und soziale Verantwortung. Sie ist die Mutter zweier Sultane, Mustafa II. und Ahmed III., sie fördert kulturelle Vorhaben und stiftet wohltätige Einrichtungen. In ihren späten Jahren stellt sie die Weichen für die Einführung des Buchdrucks im Osmanischen Reich.
Die Türkei und das Osmanische Reich sind jener Schauplatz, der bei einer Annäherung an den österreichischen Mythos Prinz Eugen nicht fehlen darf. Die Osmanen gehören im ausgehenden 17. Jahrhundert – ganz gleich wie die Habsburgermonarchie – zu den Supermächten ihrer Zeit. Die Sultane versuchen ihren Einfluss in Südost- und Mitteleuropa auszuweiten, werden aber im Inneren des Reiches von aufkeimenden Unruhen heimgesucht. Die Sultansmutter Gülnûş bildet dabei den ruhenden Pol. Als Kind auf Kreta ihren Eltern entrissen und in den Harem des Sultans verkauft, entwickelt Gülnûş Wissensdrang und soziale Verantwortung. Sie ist die Mutter zweier Sultane, Mustafa II. und Ahmed III., sie fördert kulturelle Vorhaben und stiftet wohltätige Einrichtungen. In ihren späten Jahren stellt sie die Weichen für die Einführung des Buchdrucks im Osmanischen Reich.