28.9.15
Empörte Bürger – die neue Macht im Land?
80 Prozent der Bürger sind enttäuscht von der Politik und klagen,
dass Politiker nichts unternehmen, um sich über ihre Sorgen und
Interessen zu informieren. Aktuelle Umfragen und eine dramatisch
sinkende Wahlbeteiligung belegen eine alarmierende Demokratie-Müdigkeit.
Gleichzeitig brodelt es überall, wächst Wut und Empörung: Gegen Flug-
und Bahnlärmbelästigung, zweifelhafte Großprojekte, Windräder-Parks oder
die Aufnahme von tausenden von Flüchtlingen in Deutschland.
Was sind die tieferen Motive für die Kluft zwischen Bürgern und Politik? Was treibt die Empörung an, die selbst bislang politisch kaum engagierte Bürger ergriffen hat? SWR-Chefreporter Thomas Leif unternimmt eine Deutschlandreise zu Brennpunkten der Bürgerproteste zwischen Wut und Dialog und fragt, ob sich hier aus der Mitte der Gesellschaft ganz neue politische Kräfte formieren.
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2) Die Entfaltung der empörten Bürger ist eine direkte Auswirkung von krassen Repräsentations-Defiziten der etablierten Politik. Das heißt: Die Lebenswelt vieler Bürgerinnen, vor allem des unteren Drittels der Gesellschaft, spielt in der Öffentlichkeit keine wesentliche Rolle. Proteste auf der Straße, in kleinen Initiativen oder Mini-Gruppen sind oftmals ein Ventil, um sich Gehör zu verschaffen.*
3) Zu der Repräsentationslücke kommt eine Diskursallergie und Erklär-Legasthenie. Fast alles wird als "alternativlos" gekennzeichnet, ohne überhaupt mögliche Alternativen in öffentlicher Rede und Gegenrede aufzuwerfen und zu prüfen. Die Kombination beider Faktoren fördert das Gefühl der Ohnmacht und die Bereitschaft, sich offensiv, emotional, rücksichtslos zu artikulieren.
Was sind die tieferen Motive für die Kluft zwischen Bürgern und Politik? Was treibt die Empörung an, die selbst bislang politisch kaum engagierte Bürger ergriffen hat? SWR-Chefreporter Thomas Leif unternimmt eine Deutschlandreise zu Brennpunkten der Bürgerproteste zwischen Wut und Dialog und fragt, ob sich hier aus der Mitte der Gesellschaft ganz neue politische Kräfte formieren.
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Zusammenfassende Thesen und Beobachtungen
I. Die Kluft zwischen Bürgern und Politik bei
allen gesellschaftspolitischen Konflikten, von Lärmbelästigung bis zur
Zuwanderung von Flüchtlingen, wird immer größer. Weil viele (aktive)
Bürger ihre Interessen nicht mehr wahrgenommen sehen (mehr als 80% sagen
das in einer aktuellen Umfrage) wächst die Empörung, steigt Wut und
Enttäuschung. W e i l engagierte Bürger nicht frühzeitig gehört und
beteiligt werden, suchen sie ein Ventil. Sie radikalisieren oder
verweigern sich. Die Kluft zwischen Politikern und Bürgern wird dadurch
immer größer.
II. "Das Ausmaß dieses
allgemeinen Angeödetseins nimmt in einer Weise zu, die sich mit dem
gängigen Gerede der Politikverdrossenheit bei weitem nicht mehr
beschreiben, geschweige denn erklären lässt. Hier liegt das
gravierendste Demokratieproblem der näheren Zukunft." (Burkhard Müller
Ulrich, DLF 15.8.2015). Diese Einschätzung spiegelt eine Stimmung unter
engagierten Bürgern, die immer häufiger zu hören ist.
III.
Die Wucht der empörten Bürger im Schatten zunehmender Wahlverweigerung
überfordert die etablierte Politik, die gewohnt ist, den "Konsens" zu
den Konfliktthemen mit sich selbst auszumachen. Damit geben sich die
empörten Bürger nicht mehr zufrieden. Zwei Welten prallen aufeinander.
Das repräsentative System stößt an seine Grenzen.
Beschwichtigungs-Dialoge verschärfen die Lage und werden meist nur als
Simulation von Beteiligung wahrgenommen. (vgl. interne Umfrage des BPA
vor der Dialogreihe "Gut Leben."
IV.
Zu oft werden lange erkannte Probleme nur beschrieben und im Wettstreit
der Parteien kommentiert. Konkrete Lösungen zur Wahrung von
Chancengerechtigkeit und Sicherung von Lebensqualität für alle Bürger
werden nur selten umgesetzt. Wenn Politik die Umwandlung von Paradoxien
in Prozesse ist, bleibt festzustellen, dass die Paradoxien wachsen und
Diskussionen zu (Veränderungs)-Prozessen blockiert werden.
V.
Die bisherige Politikherstellung und Politikvermittlung befindet sich
in einem "nicht mehr – und noch nicht Zustand." Ein Vakuum zwischen
vielen enttäuschten Bürgern und Politik ist entstanden. Noch ist unklar,
wer dieses Vakuum ausfüllen wird. Verschärfte Verteilungskämpfe
zwischen einzelnen gesellschaftlichen Gruppen werden diese Entwicklung
noch befördern.
Angetrieben wird das Wutbürgertum durch das diffuse Gefühl, in einer komplexen, globalisierten Wirtschaftswelt 4.0 n i c h t mehr mitzukommen, entwurzelt zu werden. 15 % der Bevölkerung (vgl. Armin Schäfer, Uni Osnabrück) sind bereits ausgekoppelt; ein beachtlicher weiterer Teil fürchtet sozialen Abstieg und hat den Eindruck, dass seine (bedrohte) Lebenslage die etablierte Politik nicht interessiert. Bei dieser Gruppe verstärkt sich der Eindruck, dass ihre drohende Abkopplung von Arbeit, Status, eigenem Einkommen etc. unaufhaltsam ist.
Weil sich aus Sicht der Bürger nichts oder zu wenig in ihrem Sinne ändert und sie ihre (oft bescheidenen) "Besitzstände" bedroht sehen, wächst die Bereitschaft zur Empörung. Weil die großen Fragen scheinbar unlösbar – oder an unerreichbare Institutionen ausgelagert wurden, wächst die Bedeutung der "kleinen Fragen" im Nahbereich der Menschen. Nach dem Motto: "Wenn schon Steuern und Abgaben steigen, dann will ich wenigstens Belastungen im Nahbereich (z.B. Flüchtlingsunterkünfte in der Nachbarschaft etc.) unterbinden. Das Nimbi-Prinzip breitet sich aus: not in my neighbourhood!
Diese Veränderungen werden durch folgende Beobachtungen unterlegt.
1)
Diffuse Wut gewinnt überall in Deutschland an Zugkraft. Der wütende,
spontane Protest – auch als Episode - ist zum prägenden Muster für einen
Gefühlscocktail aus Entfremdung, Ausgrenzung und (Zukunfts-) Angst
geworden. Nicht-gehört-werden, das Gefühl der Ohnmacht und
Politikverweigerung breiten sich aus. Der Begriff der "Entheimatung",
der kulturelle und ökonomische Prozesse vereint, trifft das Phänomen
recht gut.Angetrieben wird das Wutbürgertum durch das diffuse Gefühl, in einer komplexen, globalisierten Wirtschaftswelt 4.0 n i c h t mehr mitzukommen, entwurzelt zu werden. 15 % der Bevölkerung (vgl. Armin Schäfer, Uni Osnabrück) sind bereits ausgekoppelt; ein beachtlicher weiterer Teil fürchtet sozialen Abstieg und hat den Eindruck, dass seine (bedrohte) Lebenslage die etablierte Politik nicht interessiert. Bei dieser Gruppe verstärkt sich der Eindruck, dass ihre drohende Abkopplung von Arbeit, Status, eigenem Einkommen etc. unaufhaltsam ist.
Weil sich aus Sicht der Bürger nichts oder zu wenig in ihrem Sinne ändert und sie ihre (oft bescheidenen) "Besitzstände" bedroht sehen, wächst die Bereitschaft zur Empörung. Weil die großen Fragen scheinbar unlösbar – oder an unerreichbare Institutionen ausgelagert wurden, wächst die Bedeutung der "kleinen Fragen" im Nahbereich der Menschen. Nach dem Motto: "Wenn schon Steuern und Abgaben steigen, dann will ich wenigstens Belastungen im Nahbereich (z.B. Flüchtlingsunterkünfte in der Nachbarschaft etc.) unterbinden. Das Nimbi-Prinzip breitet sich aus: not in my neighbourhood!
2) Die Entfaltung der empörten Bürger ist eine direkte Auswirkung von krassen Repräsentations-Defiziten der etablierten Politik. Das heißt: Die Lebenswelt vieler Bürgerinnen, vor allem des unteren Drittels der Gesellschaft, spielt in der Öffentlichkeit keine wesentliche Rolle. Proteste auf der Straße, in kleinen Initiativen oder Mini-Gruppen sind oftmals ein Ventil, um sich Gehör zu verschaffen.*
3) Zu der Repräsentationslücke kommt eine Diskursallergie und Erklär-Legasthenie. Fast alles wird als "alternativlos" gekennzeichnet, ohne überhaupt mögliche Alternativen in öffentlicher Rede und Gegenrede aufzuwerfen und zu prüfen. Die Kombination beider Faktoren fördert das Gefühl der Ohnmacht und die Bereitschaft, sich offensiv, emotional, rücksichtslos zu artikulieren.
4)
Die verbalradikale Geste der Empörung findet große Resonanz, was nicht
zuletzt die Medien-Aufmerksamkeit zu den Pegida-Demonstrationen gezeigt
hat. D.h. es gibt nur eine Aufmerksamkeits-Prämie, wenn die üblichen
Formen der politischen Beteiligung und die Grenzen einer einigermaßen
zivilisierten Sprache bewusst überschritten werden. Auftritte jenseits
der Konvention und der politischen corectness werden also belohnt.
Dieses Erfolgsmuster macht Schule und untergräbt damit die klassische
Beteiligungskultur mit Versammlungen, Stellungnahmen und Gesprächen im
Stil des rationalen Diskurses mit Politik und Verwaltung.
5) Mehr als zwei Jahrzehnte der grassierenden Politikverdrossenheit entfalten nun ihre Wirkung. Nicht nur bei Kommunalwahlen ist das Nichtwählerpotential oft größer als das Wählerpotential. Zur Politikverdrossenheit kommt nun die Medienverdrossenheit, die von Wutbürgern aggressiv thematisiert wird. Das heißt: Sie gehen davon aus, dass i h r e Anliegen nicht angemessen in den Medien aufgenommen, sie nicht einmal zu Wort kommen und die etablierten Medien vorrangig die Narrative und Positionen der politischen Klasse präsentieren, kommentieren, erläutern, ggf. kritisieren und begleiten.
6) Individualisierung, Zerfaserung der Gesellschaft, Ego-Orientierung und eine hermetisch abgeschottete Milieu-Differenzierung sind Katalysatoren von Empörung des Wutbürgertums. (vgl. Die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Nichtwähler-Anteil verschiedener Milieus). Die schnelle Informationsverbreitung über "soziale Medien" forciert den Trend, ungefiltert und offensiv Meinungen unter Gleichgesinnten zu adressieren. Der Schutz der Anonymität erleichtert Verbalradikalität im Sound der Beleidigung. An echtem Dialog und der Suche nach Kompromissen oder Annäherungen besteht immer weniger Interesse. Ein "Sofortismus" bestimmt das Meinungsklima.
5) Mehr als zwei Jahrzehnte der grassierenden Politikverdrossenheit entfalten nun ihre Wirkung. Nicht nur bei Kommunalwahlen ist das Nichtwählerpotential oft größer als das Wählerpotential. Zur Politikverdrossenheit kommt nun die Medienverdrossenheit, die von Wutbürgern aggressiv thematisiert wird. Das heißt: Sie gehen davon aus, dass i h r e Anliegen nicht angemessen in den Medien aufgenommen, sie nicht einmal zu Wort kommen und die etablierten Medien vorrangig die Narrative und Positionen der politischen Klasse präsentieren, kommentieren, erläutern, ggf. kritisieren und begleiten.
6) Individualisierung, Zerfaserung der Gesellschaft, Ego-Orientierung und eine hermetisch abgeschottete Milieu-Differenzierung sind Katalysatoren von Empörung des Wutbürgertums. (vgl. Die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Nichtwähler-Anteil verschiedener Milieus). Die schnelle Informationsverbreitung über "soziale Medien" forciert den Trend, ungefiltert und offensiv Meinungen unter Gleichgesinnten zu adressieren. Der Schutz der Anonymität erleichtert Verbalradikalität im Sound der Beleidigung. An echtem Dialog und der Suche nach Kompromissen oder Annäherungen besteht immer weniger Interesse. Ein "Sofortismus" bestimmt das Meinungsklima.
7)
Soziale Medien haben zum Teil Verhaltensmuster der Asozialität
gefördert. Ungehemmte Meinungs-Radikalität wird belohnt. Mit
Aufmerksamkeit, mit Wahrnehmung, mit "geteilter" Resonanz. Aktionen der
Empörung werden so von regelmäßigen Wutwellen begleitet, Wutreden und
Wutbriefe sind zu einem neuen kulturellen Muster und akzeptierten
Stilmittel avanciert. Einzelne social media Redaktionen begegnen diesem
Trend durch intensive Moderation der Debattenbeiträge und durch
Filterung von unerträglichen Beiträgen. (vgl. Die Richtlinien der
Tagesspiegel-Redaktion dazu)
8) Das
Bedürfnis nach "Dialog" mit den etablierten Repräsentanten ist begrenzt,
das Verständnis für Sachzwänge und notwendige Kompromisse im Ausgleich
divergierender Interessen versiegt. Dadurch entsteht von Seiten der
gewählten Politik eine doppelte Legitimationsfalle: Sie verliert den
(direkten) Draht zu beachtlichen Teilen der Bürgerschaft u n d ihr
Instrumentarium des Sachzwang-Dialogs greift nicht mehr.
9) Echte Wutbürger und zunehmend mehr Empörte wollen nicht diskutieren und an Kompromissen feilen, sie wollen eindeutige, zum Teil radikale Ergebnisse in ihrem Sinne. Mit ihrem Abschied von der gelernten Konsenskultur vollziehen sie einen Kulturbruch, der Politik u n d Medien gleichsam überfordert.
9) Echte Wutbürger und zunehmend mehr Empörte wollen nicht diskutieren und an Kompromissen feilen, sie wollen eindeutige, zum Teil radikale Ergebnisse in ihrem Sinne. Mit ihrem Abschied von der gelernten Konsenskultur vollziehen sie einen Kulturbruch, der Politik u n d Medien gleichsam überfordert.
10) Die
etablierte Politik reagiert (noch) unentschlossen und diffus. Mit der
Technik "Verständnis für die Positionen" zu haben oder sogar der
"symbolischen Direktkommunikation" (Gabriel bei Pegida in Dresden),
versuchen sie, die Ressentiments einzuhegen und damit zu einer
Deeskalation beizutragen. Selbst diese Form der symbolischen Annäherung,
("dahin gehen wo es stinkt und dreckig ist") ist intern sehr
umstritten. Meist handelt es sich um medial begleitete
Stichflammen-Kommunikation, die dem gängigen Muster der
Eindruckserweckung folgt. Die Ansprüche an die Kommunikation mit
Entscheidern wachsen; mit der "Politik des Gehörtwerdens" oder groß
angelegten, formalisierten Dialogen wird nur ein kleines, weitgehend
zufriedenes Publikum erreicht.
11)
Wutbürger setzen eher auf Emotion und Unbedingtheit statt auf rationalen
Diskurs und geduldiges Argumentieren. Max Frischs Kernsatz "Überzeugt
Sie Ihre Selbstkritik?" findet hier keine Resonanz. Erreichen sie eine
gewisse kritische Masse, berichten die Medien und verstärken damit
Aufmerksamkeit. Viele Wutbürger haben erkannt, dass diese harte Linie,
incl. der kalkulierten Verweigerung gegenüber den Medien, mehr Resonanz
bringt als die geduldige Arbeit von Bürgerinitiativen. Diese Methode ist
bequemer und entspricht einem verbreiteten Zeitgeist. Da die Erwartung
an Lösungen in i h r e m Sinne ohnehin gering sind, setzen sie zunächst
einmal alles auf eine Karte, geben sich rücksichtslos und kultivieren
damit ihre oft (diffuse) Verdrossenheit.
12) Nirgendwo in der politischen Arena Deutschlands gibt es Anzeichen für einen Politikwechsel, der mit wachen Aufmerksamkeits- und Filtermethoden die schwach repräsentierten Interessen starker einbeziehen will. Die Konzeption scheint eher in Richtung "Aussitzen" und "Marginalisieren" zu gehen. (vgl. Die Debatte um den Mindestlohn: 120 Studien wurden dagegen ins Feld gebracht, nach der Abstimmung rollte die Bürokratisierungsgefahr durchs Land. Das Ergebnis (vgl. Die Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit): Alle Annahmen haben sich n i c h t bestätigt.) Daraus wächst die Kritik an der Medienberichterstattung.)
12) Nirgendwo in der politischen Arena Deutschlands gibt es Anzeichen für einen Politikwechsel, der mit wachen Aufmerksamkeits- und Filtermethoden die schwach repräsentierten Interessen starker einbeziehen will. Die Konzeption scheint eher in Richtung "Aussitzen" und "Marginalisieren" zu gehen. (vgl. Die Debatte um den Mindestlohn: 120 Studien wurden dagegen ins Feld gebracht, nach der Abstimmung rollte die Bürokratisierungsgefahr durchs Land. Das Ergebnis (vgl. Die Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit): Alle Annahmen haben sich n i c h t bestätigt.) Daraus wächst die Kritik an der Medienberichterstattung.)
13) Der betreute Dialog als Gegenstrategie simuliert Interesse und versucht, Konfliktthemen zu dämpfen.
a) Sanfte Beteiligungsinstrumente werden diskutiert und ausbalanciert, eine Politik des Gehörtwerdens versprochen.
b) Dialoge (Gut Leben in Deutschland, Bundesregierung) werden im großen Stil inszeniert, aber eher als Dialog-Inszenierung für die bereits in Vereinen organisierte Mittelschicht angeboten. Hier dominiert das Gefühl der sorgenvollen Zufriedenheit.
c) Nichtwähler werden immer noch als zufriedene Bürger dargestellt, die nur deshalb die Wahlen meiden, weil sie insgesamt sehr zufrieden mit der Politik seien. Gleichzeitig wird es vor der nächsten Bundestagswahl auf der PR-Ebene große Kampagnen aller Parteien im Verbund für eine stärkere Wahlbeteiligung geben, gespickt mit einigen Incentives: Wahlen an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag, in vielen "mobilen Filialen" auf Marktplätzen, Postämtern und Supermärkten, Zusammenlegung von Wahlen, die Erleichterung der Briefwahl, ein übersichtlicher Wahlzettel mit erkennbaren Partei-Logos etc.
Fazit: Ob die Empörung und die wachsende Wut damit reduziert und umgelenkt werden kann, bleibt die offene Frage.
a) Sanfte Beteiligungsinstrumente werden diskutiert und ausbalanciert, eine Politik des Gehörtwerdens versprochen.
b) Dialoge (Gut Leben in Deutschland, Bundesregierung) werden im großen Stil inszeniert, aber eher als Dialog-Inszenierung für die bereits in Vereinen organisierte Mittelschicht angeboten. Hier dominiert das Gefühl der sorgenvollen Zufriedenheit.
c) Nichtwähler werden immer noch als zufriedene Bürger dargestellt, die nur deshalb die Wahlen meiden, weil sie insgesamt sehr zufrieden mit der Politik seien. Gleichzeitig wird es vor der nächsten Bundestagswahl auf der PR-Ebene große Kampagnen aller Parteien im Verbund für eine stärkere Wahlbeteiligung geben, gespickt mit einigen Incentives: Wahlen an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag, in vielen "mobilen Filialen" auf Marktplätzen, Postämtern und Supermärkten, Zusammenlegung von Wahlen, die Erleichterung der Briefwahl, ein übersichtlicher Wahlzettel mit erkennbaren Partei-Logos etc.
Fazit: Ob die Empörung und die wachsende Wut damit reduziert und umgelenkt werden kann, bleibt die offene Frage.