10.10.15
Kein Evangelium für Muslime?
Gilt der Missionsbefehl Jesu eigentlich auch für die Muslime, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen? idea-Redakteur Matthias Pankau hat die Leitungen der 20 EKD-Mitgliedskirchen und Mitarbeiter an der Basis gefragt, die Antworten überraschen.
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Es dürfte heute allgemeines Einvernehmen darüber bestehen, dass Jesus mit seinen Worten wohl keine Mission mit Holzhammer oder Scheiterhaufen im Sinn hatte. Warum dann trotzdem solch vorsichtige und einschränkende Formulierungen von Deutschlands evangelischen Kirchenoberhäuptern? Das Evangelium werde in Wort und Tat verkündigt, betonen sie. Aber ausgerechnet die Kirche des Wortes tut sich schwer mit demselben in diesen Tagen, obwohl doch laut Luther der Glaube über‘s Hören kommt. Am liebsten würde sie es bei der helfenden Tat bewenden lassen. Der sächsische Landesbischof Carsten Rentzing spricht davon, dass es Verkündigung zur Zeit und zur Unzeit gebe. Gegenwärtig sehe er in den Zeichen der Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit vieler Deutscher gegenüber Flüchtlingen die Weitergabe des Evangeliums zur rechten Zeit: „Und auch die Verkündigung durch das Wort wird ihre Zeit haben.“ Also: Erst soziale Hilfe, dann Mission.
Schwester Rosemarie Götz hingegen sieht die Zeit zur Mission längst gekommen. Sie ist Diakonisse und Predigerin der Landeskirchlichen Gemeinschaft „Haus Gotteshilfe“ in Berlin-Neukölln. „Natürlich ist Missionierung die wichtigste Aufgabe“, sagt sie. „Wozu sonst schickt uns Gott die Flüchtlinge hierher?“ Seit Jahren kümmert sie sich um Zuwanderer – vor allem aus dem Iran und Afghanistan. Viele hat sie auf deren Wunsch hin getauft. Am letzten Sonntag (4. Oktober) sind es wieder 10. Vorher wurden sie unterwiesen.
Was die ehemaligen Muslime am Christentum fasziniert hat? „Vor allem junge Männer haben mir gesagt: Der Islam ist Stress. Bei Jesus kommt man zur Ruhe und findet Frieden.“ Die Äußerungen der evangelischen Kirchenleitungen überraschen die rüstige Diakonisse nicht. Die Volkskirche setze auf den Dialog der Religionen. Das unmissverständliche Reden von Jesus als dem Weg, der Wahrheit und dem Leben störe da. „Auf diese Weise findet aber niemand zum Glauben an Jesus Christus“, ist Schwester Rosemarie überzeugt.
Auch andernorts sprechen Christen unmissverständlich über ihren Glauben. Etwa in der schlesischen Oberlausitz. Dort kümmert sich Pfarrer Christian Huth aus dem kleinen Ort See bei Görlitz um die Flüchtlinge, die im nahe gelegenen Niesky untergebracht sind. Er besucht sie – zunächst vor allem, um ihnen zuzuhören, wie er sagt. „Viele haben so viel Schreckliches erlebt, dass sie einfach mit jemandem darüber reden müssen.“ Auf Amtstracht, also Talar oder Kollarhemd, verzichtet der 40-Jährige bei seinen Besuchen. Aus seinem Glauben hingegen macht er keinen Hehl, hält es mit dem Apostel Paulus. Der schreibt im 10. Kapitel seines Römerbriefs: „Denn ‚wer den Namen des HERRN wird anrufen, soll selig werden.’ Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?“
Kommentare:
Für mich sind die Kriegsflüchtlinge Gefahr und Chance.
Gefahr, wenn Flüchtlinge muslimischen Glaubens bei uns Fuß fassen und dann versuchen, ihren muslimischen Glauben uns überzustülpen und eines Tages bestimmen wie Deutschland zu funktionieren hat.
Chance, wenn es uns gelingen würde, durch unser Leben als Christ das Interesse an unserem Glauben zu wecken. Leider zeigt sich, dass unser Glaube im eigenen Volks stark rückläufig ist, und das nicht erst seit Ankunft der Flüchtlinge. Ein kranker dahinsiechender Mensch wird nicht dadurch gesund indem man ihn isoliert und vor weiteren Krankheitserregern schützt. Das Problem für unseren Glauben sind also weniger die Flüchtlinge sondern die Missionierung des eigenen Volkes.
Natürlich ist die Missionierung aller Völker von Jesus Christus und Gott-Vater gewollt, und der Hl. Geist brennt darauf, vor allem durch uns und unseren Gehorsam missionarisch wirken zu können. Leider übersehen wir in der Duiskussion dieser Frage die Alternativlosikeit der Mission. Wenn in zwanzig Jahren der Anteil der Muslime in Deutschland weit über 50% liegen wird, und es bis dahin zu keinem Umdenken in der islamischen Umma kommt, dann wird die Scharia über unsere Gesetze triumphieren, und Deutschland wird abrutschen in einen drittklassigen Staat, eine Diktatur islamischer Prägung. Die besten Köpfe werden dann ausgewandert sein nach USA. So wie Gott Menschen die er liebt im Leben ein oder zweimal in eine echte existenzielle Prüfung hineinführt ( bzw es zuläßt ) so wird Deutschland und Europa zur Zeit in eine echte existenzielle Prüfung hineingeführt. Gott wartet auf unsere Reaktion.
Bezüglich der Demographie in Deutschland sehe ich zwei Tendenzen:
1. Gerade bei den jüngeren Alterschichten schrumpft die einheimische Bevölkerung (ohne Migrationshintergrund) signifikant:
"[...] der Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung wird zum weitaus überwiegenden Teil durch die niedrige Geburtenrate verursacht, durch die sich die Zahl der nachwachsenden Jüngeren ständig verringert [...]
(Herwig Birg: Die alternde Republik und das Versagen der Politik. Eine demographische Prognose. Berlin 2015, S.1.)
Also: Tendenz fallend.
2. Im Gegenzug dazu gibt es bei der muslimischen Bevölkerung mehr Kinder. Ferner rechnet man für 2015 mit 1,5 Millionen Migranten, darunter überwiegend Muslime. Pro anerkannten Asylbewerber kommen vier bis acht Familienmitglieder per Nachzug dazu.
(http://www.kath.net/news/52310)
Also: Tendenz steigend.
Tatsache ist, dass die Zuwanderung ein Niveau erreicht hat, das nicht nachhaltig bewältigt werden kann. Dazu kommen gleichzeitig noch weitere Herausforderungen. Das haben seriöse Politiker durchaus erkannt, sehen Sie hier: http://orf.at/stories/2303298/2303187/
Man wird auch nicht jeden Zuwanderer aufnehemen oder behalten, sehen Sie da
http://orf.at/stories/2303462/2303472/
Zuletzt noch ein Blick auf das Außenbild Europas:
http://www.nytimes.com/2015/10/07/opinion/the-case-for-euro-optimism.html?_r=1
Alles das Herausforderungen für GANZ Europa, das überholte Konzept des Nationalstaats stößt da schnell an seine Grenzen.