7.11.15
Kriegsschauplatz Syrien: Interview mit Leo Gabriel
Ausgehend von der Flüchtlingsnot habe ich Leo Gabriel, langjähriger
Lateinamerikakorrespondent und Friedensaktivist im Nahen Osten, nach
seiner Einschätzung der derzeitigen Lage in den diversen Schauplätzen
der Kriegshandlungen in Syrien befragt und ihn um eine Analyse der
politischen und militärischen Kräfte gebeten, die an diesem Krieg
beteiligt sind; die Eskalation der kriegerischen Auseinandersetzungen
haben nicht nur zu einer humanitären Katastrophe historischen Ausmaßes
geführt, sondern birgt auch die Gefahr eines geopolitischen
Flächenbrandes in der Region. Leo Gabriel führt aus, warum es bislang
noch zu keiner Lösung des Syrienkonfliktes gekommen ist, und woran
Friedensbemühungen bis heute gescheitert sind; er geht davon aus, dass
eine mögliche Invasion ausländischer Bodentruppen den Krieg noch mehr
anheizen und die territoriale Aufteilung des Landes vorantreiben würde,
wie es schon im Irak und in Libyen der Fall war. Mit dem Erstarken
rechtsnationaler Parteien, die als einzige von der Krise profitierten,
sieht er auch das Friedensprojekt Europa in Gefahr. Seine Organisation
“Peace in syria: Yes to democracy, no to foreign intervention” (http://www.peaceinsyria.org/)
plädiert für eine politische Lösung unter Einbeziehung aller
ethnischen und religiösen Gruppierungen außer IS und dem Regime von
Diktator Baschar al Assad. Ohne Regimewechsel kann und wird es keinen
Frieden in Syrien geben, ist Leo Gabriel überzeugt.
Helmut Hostnig
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Helmut Hostnig
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