7.11.15
Was in der Flüchtlingskrise zu tun ist
Jetzt ist es mir doch passiert. Ich sage etwas Politisches zum Thema
Flüchtlingspolitik. Dabei hatte ich mir geschworen, den Mund und die
Finger still zu halten. Aber es kommt der Punkt, da geht es einfach
nicht mehr. Daher bitte ich die Leser meines Blogs mir diesen
Ausrutscher ins "schwere Fach" nachzusehen. Was ich heute zu schreiben
habe, ist leider nicht ganz so lustig wie meine bisherige Serie
"Mo(hammed) and Me", also mein Leben mit einem syrischen Flüchtling.
Die Diskussion rund um die Flüchtlinge ist dabei ganz Österreich und Deutschland in ein Irrenhaus zu verwandeln. Ein Irrenhaus in dem seelisch verkrüppelte Schreihälse gemeinsam mit naiven Träumern den öffentlichen Diskurs prägen. Eine Diskussion in der User in Foren einen Zaun mitsamt Minengürtel an der österreichischen Grenze fordern und wo andererseits bereits das Wort Zaun mit diversen Genoziden in Zusammenhang gebracht wird. Mich wundert nicht, dass Freud und Kollegen aus Österreich die Psychoanalytik entwickelt haben. Wir scheinen ein guter Platz dafür zu sein.
Ich denke jedem, der halbwegs klar denken kann, sind einige Dinge klar:
1. Wenn jemand vor meiner Tür steht und um Hilfe bittet darf ich ihn nicht erfrieren, verhungern oder verdursten lassen. Das würde nämlich im eklatanten Widerspruch zu den häufig beschworenen westlichen Werten stehen.
2. Trotz aller Probleme sind wir reich genug, um diese Menschen zu versorgen
3. Wir werden dennoch nicht alle Flüchtlinge bei uns aufnehmen können, denn allein in Syrien sind 9 Mio. Menschen auf der Flucht.
4. Europäische Solidarität wäre wünschenswert, ja gar notwendig, ist aber eine Illusion.
5. Nicht alle die hier herkommen werden sich an unsere Kultur anpassen können und/ oder wollen. Mohammed, der Flüchtling, der bei uns wohnt schätzt, dass ungefähr 10% derer, die jetzt kommen, sich integrieren können. Ich hätte die Zahl für höher gehalten, übrigens: Ich bleibe auch weiterhin etwas optimistischer.
Was bleibt uns also in der Situation realistisch übrig, wenn wir nicht einfach kapitulieren wollen?
1. Ich denke, wir werden die Grenze beim Übergang baulich so gestalten müssen, dass die Polizei einen geordneten Grenzübertritt gewährleisten kann, samt Registrierung der Menschen, die da kommen.
2. Es braucht Auffang/Übergangs/Zwischen - wie auch immer Lager, die eine grundlegende Versorgung mit Lebensmitteln, Bekleidung, Wärme, Schlafmöglichkeiten sicher stellen.
3. Es braucht deutlich schnellere Asylverfahren und eine rasche Selektion in Menschen, die hier bleiben wollen und demnach auch einen Integrationspakt mit uns schließen, und solche, die lediglich für die Dauer der Probleme in der Heimat Schutz suchen, aber ihre Kultur behalten wollen.
4. Für die, die dauerhaft hierbleiben wollen und können braucht es eine geordnete Integration mit Sprachkursen, Berufsausbildung und kulturelle Ausbildung. Und wir werden diese Menschen brauchen. Sogar dringend, wenn wir und die Alterspyramide anschauen.
5. Es braucht Aufklärung in den Lagern in der Türkei im Libanon und in Jordanien, dass hier bei uns leider nicht das Paradies auf Erden ist UND eine vernünftige Finanzierung dieser Einrichtungen, denn die Erwartung, dass die Menschen dort freiwillig auf den Hungertod warten, ist eine zynische Illusion.
Ich befürchte wie so oft wird sich die Regierung nicht einigen können und das was sie tut wird wie immer sein: zu spät, zu wenig. Ich prognostiziere: Wir werden heuer noch den ersten Toten Flüchtling durch Erfrieren erleben, in Österreich 2015. Das ist eine Schande. Das Gebot der Stunde heisst nicht: helfen oder strenge Asylpolitik, sondern helfen UND strenge Asylpolitik, denn das eine ist eine Voraussetzung für das andere. Das Gefasel von Sicherung der EU Außengrenzen, Hot-Spots, ect. sind doch alles Wunschvorstellungen. Die Menschen sind jetzt da, bzw. auf dem Weg und die Frage stellt sich daher gar nicht.
Es stellt sich die Frage: Was machen wir mit diesen Menschen. Und hier braucht es klare, nachvollziehbare Regeln, einen geordneten Vollzug und vermutlich eine Menge Geld und Infrastruktur. Es wäre besser unsere Pioniere begännen heute als erst morgen damit Container, Barracken oder andere winterfeste Notquartiere in Grenznähe zu errichten. Wird das der Bevölkerung dort gefallen? Sicher nicht. Aber darum ob uns das gefällt geht es längst nicht mehr. Es herrscht die normative Kraft des Faktischen. Das sollten sich die Pöbler und die Träumer gleichermaßen vor Augen führen.
Wir haben unser Haus für einen Flüchtling geöffnet. Weil wir Platz haben, weil Platz gebraucht wird - und weil wir sicher sind, dass wenn Integration gelingen kann, dann so, durch Aufteilung von Flüchtlingen auf kleine Einheiten mit viel Kontakt zu einheimischen Menschen. Ich kann das nur uneingeschränkt jedem empfehlen. Der Winter kommt und es stellt sich schon die Frage ob die rührend inszenierte Herbergsuche bei den diversen Krippenspielen und eventuell auch etwas gelehrt hat, oder ob es sich um sinnlose, vertrottelte Folklore handelt. Es liegt in unserer Hand.
Die Diskussion rund um die Flüchtlinge ist dabei ganz Österreich und Deutschland in ein Irrenhaus zu verwandeln. Ein Irrenhaus in dem seelisch verkrüppelte Schreihälse gemeinsam mit naiven Träumern den öffentlichen Diskurs prägen. Eine Diskussion in der User in Foren einen Zaun mitsamt Minengürtel an der österreichischen Grenze fordern und wo andererseits bereits das Wort Zaun mit diversen Genoziden in Zusammenhang gebracht wird. Mich wundert nicht, dass Freud und Kollegen aus Österreich die Psychoanalytik entwickelt haben. Wir scheinen ein guter Platz dafür zu sein.
Ich denke jedem, der halbwegs klar denken kann, sind einige Dinge klar:
1. Wenn jemand vor meiner Tür steht und um Hilfe bittet darf ich ihn nicht erfrieren, verhungern oder verdursten lassen. Das würde nämlich im eklatanten Widerspruch zu den häufig beschworenen westlichen Werten stehen.
2. Trotz aller Probleme sind wir reich genug, um diese Menschen zu versorgen
3. Wir werden dennoch nicht alle Flüchtlinge bei uns aufnehmen können, denn allein in Syrien sind 9 Mio. Menschen auf der Flucht.
4. Europäische Solidarität wäre wünschenswert, ja gar notwendig, ist aber eine Illusion.
5. Nicht alle die hier herkommen werden sich an unsere Kultur anpassen können und/ oder wollen. Mohammed, der Flüchtling, der bei uns wohnt schätzt, dass ungefähr 10% derer, die jetzt kommen, sich integrieren können. Ich hätte die Zahl für höher gehalten, übrigens: Ich bleibe auch weiterhin etwas optimistischer.
Was bleibt uns also in der Situation realistisch übrig, wenn wir nicht einfach kapitulieren wollen?
1. Ich denke, wir werden die Grenze beim Übergang baulich so gestalten müssen, dass die Polizei einen geordneten Grenzübertritt gewährleisten kann, samt Registrierung der Menschen, die da kommen.
2. Es braucht Auffang/Übergangs/Zwischen - wie auch immer Lager, die eine grundlegende Versorgung mit Lebensmitteln, Bekleidung, Wärme, Schlafmöglichkeiten sicher stellen.
3. Es braucht deutlich schnellere Asylverfahren und eine rasche Selektion in Menschen, die hier bleiben wollen und demnach auch einen Integrationspakt mit uns schließen, und solche, die lediglich für die Dauer der Probleme in der Heimat Schutz suchen, aber ihre Kultur behalten wollen.
4. Für die, die dauerhaft hierbleiben wollen und können braucht es eine geordnete Integration mit Sprachkursen, Berufsausbildung und kulturelle Ausbildung. Und wir werden diese Menschen brauchen. Sogar dringend, wenn wir und die Alterspyramide anschauen.
5. Es braucht Aufklärung in den Lagern in der Türkei im Libanon und in Jordanien, dass hier bei uns leider nicht das Paradies auf Erden ist UND eine vernünftige Finanzierung dieser Einrichtungen, denn die Erwartung, dass die Menschen dort freiwillig auf den Hungertod warten, ist eine zynische Illusion.
Ich befürchte wie so oft wird sich die Regierung nicht einigen können und das was sie tut wird wie immer sein: zu spät, zu wenig. Ich prognostiziere: Wir werden heuer noch den ersten Toten Flüchtling durch Erfrieren erleben, in Österreich 2015. Das ist eine Schande. Das Gebot der Stunde heisst nicht: helfen oder strenge Asylpolitik, sondern helfen UND strenge Asylpolitik, denn das eine ist eine Voraussetzung für das andere. Das Gefasel von Sicherung der EU Außengrenzen, Hot-Spots, ect. sind doch alles Wunschvorstellungen. Die Menschen sind jetzt da, bzw. auf dem Weg und die Frage stellt sich daher gar nicht.
Es stellt sich die Frage: Was machen wir mit diesen Menschen. Und hier braucht es klare, nachvollziehbare Regeln, einen geordneten Vollzug und vermutlich eine Menge Geld und Infrastruktur. Es wäre besser unsere Pioniere begännen heute als erst morgen damit Container, Barracken oder andere winterfeste Notquartiere in Grenznähe zu errichten. Wird das der Bevölkerung dort gefallen? Sicher nicht. Aber darum ob uns das gefällt geht es längst nicht mehr. Es herrscht die normative Kraft des Faktischen. Das sollten sich die Pöbler und die Träumer gleichermaßen vor Augen führen.
Wir haben unser Haus für einen Flüchtling geöffnet. Weil wir Platz haben, weil Platz gebraucht wird - und weil wir sicher sind, dass wenn Integration gelingen kann, dann so, durch Aufteilung von Flüchtlingen auf kleine Einheiten mit viel Kontakt zu einheimischen Menschen. Ich kann das nur uneingeschränkt jedem empfehlen. Der Winter kommt und es stellt sich schon die Frage ob die rührend inszenierte Herbergsuche bei den diversen Krippenspielen und eventuell auch etwas gelehrt hat, oder ob es sich um sinnlose, vertrottelte Folklore handelt. Es liegt in unserer Hand.