7.1.16
Die großen Diktatoren - Stalin
Stalin war weder der Begründer des Reiches, über das er herrschte, so
wie Mao, noch dessen Totengräber - wie Hitler. Doch keiner hat die
politische Landkarte Europas so nachhaltig verändert. Was seine Ära so
bedrückend machte, ist die Unermesslichkeit von Terror und Leid, die
Unterwerfung vieler Völker und millionenfacher Mord.
Stalin regierte fast 30 Jahre, von 1924 bis zu seinem Tod 1953. Er stieg auf zum unangefochtenen Herrscher über die Sowjetunion, hob sein Land in den Rang einer Weltmacht und regierte es mit Terror und Gewalt. Dennoch atmeten die Menschen nicht auf, als Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili, genannt "Stalin", am 5. März 1953 starb. Der Grund: Er hatte in der Öffentlichkeit ein perfektes Trugbild seiner selbst geschaffen, gab den Menschen das Gefühl, die Sowjetunion könne ohne ihn nicht fortbestehen.
Wie keinem anderen Herrscher war es Stalin gelungen, die dunkle Seite seiner Macht zu verschleiern. Mehr als 20 Millionen Menschen haben während Stalins Gewaltherrschaft ihr Leben verloren.
Der gebürtige Georgier war ein berechnender und zugleich unberechenbarer Taktiker. Terror war eine der Säulen, auf die er seine Macht aufbaute. Niemand konnte sich sicher fühlen, auch nicht in seiner nächsten Umgebung und selbst in seiner Verwandtschaft nicht. Die Furcht um das nackte Leben ließ Stalins Willen Wirklichkeit werden, machte ihn schließlich zum uneingeschränkten Herrscher über das Sowjetreich. Das GULAG-System ist bis heute das Symbol für den Stalinismus. Es galt von vornherein zwei Zielen: jeglichen Widerstand zu brechen, aber auch ein Heer von Zwangsarbeitern verfügbar zu machen.
Die Verfolgung von Gegnern war nur die eine Seite des Herrschaftsprinzips. Die andere war der Personenkult, den Stalin perfekt organisierte. Anders als Hitler trat er nie als Agitator auf. Und persönlich war ihm das "Bad in der Menge", das Hitler praktizierte, unangenehm. Doch geschickt verstand der ehemalige Priesterschüler Stalin, dem russischen Volk, dem er die Religion verboten hatte, sich selbst als Ikone darzubieten - streng, aber gerecht.
Mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion kam es zum Kampf auf Leben und Tod der beiden Diktaturen. Nun rächte sich, dass Stalin während der großen Säuberungen 1937/38 auch die Rote Armee regelrecht enthauptet hatte - Ausdruck eines Verfolgungswahns, der ihn nie los ließ. Doch "Generalissimus" Stalin galt am Ende als der unumstrittene Sieger im "Vaterländischen Krieg". Am Ende des Zweiten Weltkriegs gab sich Stalin als Befreier im Bunde mit den Westalliierten, und doch unterwarf er vor den Augen der Welt ein Volk nach dem anderen. Sein Weltreich reichte weiter als das jedes russischen Zaren zuvor - auch das ließ seine Herrschaft wie eine historische Fügung erscheinen.
Die Reihe porträtiert die drei mächtigsten totalitären Herrscher des 20. Jahrhunderts - Hitler, Stalin und Mao - und ergründet die Anatomie ihrer Diktaturen.
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Stalin regierte fast 30 Jahre, von 1924 bis zu seinem Tod 1953. Er stieg auf zum unangefochtenen Herrscher über die Sowjetunion, hob sein Land in den Rang einer Weltmacht und regierte es mit Terror und Gewalt. Dennoch atmeten die Menschen nicht auf, als Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili, genannt "Stalin", am 5. März 1953 starb. Der Grund: Er hatte in der Öffentlichkeit ein perfektes Trugbild seiner selbst geschaffen, gab den Menschen das Gefühl, die Sowjetunion könne ohne ihn nicht fortbestehen.
Wie keinem anderen Herrscher war es Stalin gelungen, die dunkle Seite seiner Macht zu verschleiern. Mehr als 20 Millionen Menschen haben während Stalins Gewaltherrschaft ihr Leben verloren.
Der gebürtige Georgier war ein berechnender und zugleich unberechenbarer Taktiker. Terror war eine der Säulen, auf die er seine Macht aufbaute. Niemand konnte sich sicher fühlen, auch nicht in seiner nächsten Umgebung und selbst in seiner Verwandtschaft nicht. Die Furcht um das nackte Leben ließ Stalins Willen Wirklichkeit werden, machte ihn schließlich zum uneingeschränkten Herrscher über das Sowjetreich. Das GULAG-System ist bis heute das Symbol für den Stalinismus. Es galt von vornherein zwei Zielen: jeglichen Widerstand zu brechen, aber auch ein Heer von Zwangsarbeitern verfügbar zu machen.
Die Verfolgung von Gegnern war nur die eine Seite des Herrschaftsprinzips. Die andere war der Personenkult, den Stalin perfekt organisierte. Anders als Hitler trat er nie als Agitator auf. Und persönlich war ihm das "Bad in der Menge", das Hitler praktizierte, unangenehm. Doch geschickt verstand der ehemalige Priesterschüler Stalin, dem russischen Volk, dem er die Religion verboten hatte, sich selbst als Ikone darzubieten - streng, aber gerecht.
Mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion kam es zum Kampf auf Leben und Tod der beiden Diktaturen. Nun rächte sich, dass Stalin während der großen Säuberungen 1937/38 auch die Rote Armee regelrecht enthauptet hatte - Ausdruck eines Verfolgungswahns, der ihn nie los ließ. Doch "Generalissimus" Stalin galt am Ende als der unumstrittene Sieger im "Vaterländischen Krieg". Am Ende des Zweiten Weltkriegs gab sich Stalin als Befreier im Bunde mit den Westalliierten, und doch unterwarf er vor den Augen der Welt ein Volk nach dem anderen. Sein Weltreich reichte weiter als das jedes russischen Zaren zuvor - auch das ließ seine Herrschaft wie eine historische Fügung erscheinen.
Die Reihe porträtiert die drei mächtigsten totalitären Herrscher des 20. Jahrhunderts - Hitler, Stalin und Mao - und ergründet die Anatomie ihrer Diktaturen.
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