13.3.16

 

Verfechter "deutscher Leitkultur": Poggenburg holt AfD-Rekordergebnis

Dies ist sein großer Tag: Aus dem Stand holt Spitzenkandidat Poggenburg für die AfD fast ein Viertel aller Stimmen in Sachsen-Anhalt. Wer ist dieser Mann, der so harmlos lächelt und die "zügellose Masseneinwanderung" geißelt? 

Einen solchen Aufstieg hat es in der deutschen Landespolitik noch nicht gegeben. Aus dem Stand hat die AfD in Sachsen-Anhalt fast jede vierte Stimme geholt, ihr Spitzenkandidat André Poggenburg führte die Rechtspopulisten als zweitstärkste Kraft in den Magdeburger Landtag. Für den Politik-Neuling wird es eine Bewährungsprobe: Seine parlamentarischen Erfahrungen beschränken sich auf den Kreistag im beschaulichen Burgenlandkreis.
Mit dem jungenhaften Gesicht und seinem Lächeln wirkt Poggenburg harmlos. Doch wenn es drauf ankommt, lässt er die Maske fallen und zeigt sich als Rechtspopulist. Die Wähler in Sachsen-Anhalt haben dies offensichtlich honoriert, die AfD profitierte von dem weit verbreiteten Verdruss mit den etablierten Parteien.
Poggenburg führte das Ergebnis am Wahlabend darauf zurück, "dass die Menschen einfach ihren Protest in Ostdeutschland etwas schneller ins Wahllokal bringen". Den "etablierten Parteien" warf er Versagen in der Flüchtlingspolitik vor. André Poggenburg ist seit Sommer 2014 AfD-Landeschef. Im Wahlkampf dreht der 40-Jährige nun auf und macht Front gegen "Politikversager", "zügellose Masseneinwanderung" und "Multikulti-Experimente".
Solche Einstellungen schlugen sich auch im AfD-Wahlprogramm nieder, das neben der Beitragsfreiheit für Kita-Besuche ab dem vierten Lebensjahr und einem Wahlrecht zwischen Schul- und Hausunterricht auch eine "deutsche Leitkultur" propagiert. "Museen, Orchester und Theater sind in der Pflicht, einen positiven Bezug zur eigenen Heimat zu fördern", heißt es unter anderem.

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