7.4.16

 

Saudi-Autorin rechnet mit Islam ab

Sie ist liberal, kritisch, hinterfragt den Islam und entwarf zuletzt in einem Artikel ein Szenario, in dem Christen in den Nahen Osten kommen, um Moslems zu töten. So fragte sie nach den Brüssel-Attentaten die Leser der kuwaitischen Zeitung Al-Rai: „Wie würde sich die muslimische Welt fühlen, wenn Christen sich in arabischen Ländern in die Luft sprengen würden?“


Die liberale Journalistin Nadine Al-Budair kritisiert in einem provokanten Artikel in der Kuwaiter Tageszeitung „Al-Rai“ die Reaktion vieler Moslems auf islamistische Terroranschläge. Sie entwirft ein Szenario, in dem Christen in den Nahen Osten kommen, um Moslems zu töten. Auszüge des Artikels hat das Institut für Medienforschung im Mittleren Osten veröffentlicht.
 „Stellt euch vor, ein Jugendlicher aus dem Westen kommt hier her und übt im Namen des Kreuzes einen Selbstmordanschlag auf einem unserer öffentlichen Plätze aus", schreibt die Journalistin. Ziel eines solchen Anschlags sei, christliche Lehren oder Regeln wiederaufleben zu lassen und wie in den Zeiten Jesu und seiner Jünger zu leben.

„Was würdet ihr tun?“

Al-Budair fordert die Leser auf, sich vorzustellen, eine Unzahl von Menschen hätte „Visa, Ausweise, Bürgerstatus, gute Jobs, kostenlose Bildung, moderne Krankenversicherung, Sozialversicherung“ erhalten. Später würde dann einer dieser Menschen „aus Hass und Blutrünstigkeit unsere Söhne auf unseren Straßen, in unseren Gebäuden, in unseren Zeitungsredaktionen, unseren Moscheen und unseren Schulen töten".
Solche Bilder lägen jedoch außerhalb jeder Vorstellungskraft für Moslems, denn „trotz der Terrorakte von Al-Qaida und ISIS leben wir seit Jahren ohne Furcht oder Sorge auf westlichem Boden“, schreibt die Journalistin. Auf Touristen, Einwanderer, Studenten und Arbeitssuchende würden im Westen offene Türen und sichere Straßen warten. Aber sie warnt: „Wie lange wird das noch so bleiben?“ Die Wut auf Moslems würde wachsen.

„Verurteilen, statt darüber zu sprechen, was bei uns geschieht“

Es sei seltsam, fährt Al-Budair fort, dass Moslems glaubten, sie hätten ein Anrecht darauf, fremdenfeindliche Kommentare zu verurteilen, statt „die Auswirkungen unserer extremistischen Lehren, unserer Bildung und unseres Regimes zu thematisieren und uns ihrer zu schämen". Sie kritisiert die Botschaft, dass muslimische Terroristen nicht den Islam, sondern nur sich selbst repräsentierten. „Es ist seltsam, dass wir verurteilen, statt uns bei der Welt zu entschuldigen.“

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