Was mir wichtig ist: Glaube und Kirche, der Austausch von innerster Seele mit anderen Menschen. *
Meine Heimat ist überall dort, wo Menschen in echter Liebe miteinander umgehen, erfüllt von Gottes heiligem Geist. * Ich bin nicht glücklich, solange noch Unversöhnlichkeit zwischen Menschen herrscht und wenn ich nicht mit Gott reden und ihn preisen kann. *
Ich sehne mich nach einer Gemeinschaft, wo alle angenommen und geliebt sind - I am yearning for the living God.
14.4.16
Scheidungskind, weiblich, katholisch: Die TV-Karriere von Mutter Angelica
Der Finger des Papstes zeigte senkrecht nach oben. „En el cielo“,
sagte er und lächelte auf diese Weise, wie nur er lächeln kann. „Sie ist
im Himmel.“ Die Frau, die Franziskus bei der Generalaudienz am 30. März
2016 als Quasi-Heilige adelte, war erst wenige Tage zuvor am
Ostersonntag verstorben. Sie war eine einfache Nonne, die bei ihrem Tod
nicht nur eine trauernde Ordensgemeinschaft hinterlässt, sondern auch
das größte religiöse Mediennetzwerk der Welt. Ihr Name: Mutter Angelica.
Ein Portrait von Rudolf Gehrig.
Am 20. April 1923 im US-Bundesstaat Ohio geboren, bekam sie von ihren
italienisch stämmigen Eltern den Namen Rita Antoinette Rizzo. Eine
einfache Kindheit hatte sie nicht; erst verließ der Vater die psychisch
instabile Mutter, dann brach die Weltwirtschaftskrise mit voller Wucht
über die dezimierte Familie herein. 1929 folgte die Scheidung der Eltern
und die junge Rita stand als Scheidungskind im gesellschaftlichen
Abseits. Hinzu kam ein schweres Magenleiden, und Rita Rizzo, die sich
später rückblickend als „lauwarme Katholikin“ bezeichnete, erlebte eine
Art Bekehrung, als sie durch das Gebet der Mystikerin Rhoda Wise
überraschend geheilt wurde. Sie trat 1944 in das Kloster der Klarissen
der Ewigen Anbetung in Cleveland ein und nahm dort den Ordensnamen Maria
Angelica an. Die Umstellung fiel der lebenslustigen und impulsiven
Italo-Amerikanerin anfangs nicht leicht. So erzählte später eine ihrer
Mitschwestern, dass die junge Schwester Angelica von der Oberin
wiederholt öffentlich gerügt wurde. Als Angelica nach einer dieser
Standpauken wortlos zu ihrem Platz zurückging und mit großem Appetit zu
essen begann, fragte ihre Mitschwester mit Tränen in den Augen, wie sie
denn jetzt noch essen könne. „Weil ich Hunger habe“, so die lapidare
Antwort der jungen Novizin.