10.4.16
Der Priester und sein geheimer Sohn
Ein Priester sorgt selbst für Priesternachwuchs – eine
beinahe unglaubliche "Familiengeschichte", vom Leben selbst geschrieben.
Ein in Österreich hochgeschätzter katholischer Priester und beliebter
Seelsorger hinterlässt einen erwachsenen Sohn, der selbst Priester
geworden ist. Erst am Sterbebett des Pfarrers erfährt der Sohn, dass
sein ehemaliger Pfarrer auch sein leiblicher Vater ist. Und die
Geschichte wiederholt sich auf mehr als eine Weise.
Bibel TV
Mediathek
Was wie ein Filmstoff klingt, ist eine wahre Geschichte: Helmut Manningers HD-Dokumentation „Der Priester und sein geheimer Sohn“, die „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel zeigt, veranschaulicht in drastischer Weise die Problematik katholischer Priester, die zwar der zölibatären ehelosen Lebensform verpflichtet sind, aber dennoch in einer geheimen Beziehung mit einer Frau leben und ebenso geheim zu Vätern werden:
26 Jahre später geschieht das, was man schicksalhaft nennen könnte: Ohne zu wissen, wer sein wirklicher Vater ist, tritt der Priestersohn in dessen Fußstapfen – und wird ebenfalls Priester. Und kurze Zeit später hat auch er eine Geliebte. Martin Schreihans, der geheime Sohn eines Priesters, ist selber Priester geworden. Und auch er wird „schwach“, genau wie sein leiblicher Vater.
Ironie des Schicksals oder die Chance, es besser zu machen? Nach Jahren in verdeckter Liebesbeziehung legt Martin Schreihans sein Priesteramt nieder und heiratet seine Pfarrhaushälterin. Heute ist er Vater von drei Söhnen und gerade mitten in der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte. Denn Martin lebte fast ein halbes Jahrhundert in dem Glauben, sein Vater sei der Ehemann seiner Mutter und nicht der Pfarrer seiner Heimatgemeinde. Schließlich, im Jahr 2006, kommt die Wahrheit doch ans Tageslicht – nur wenige Tage vor dem Tod des Pfarrers.
Für Priestersohn Martin ein Schock. Mama Erika – hat sie tatsächlich jahrzehntelang ihren Ehemann betrogen? Der Pfarrer, hoch geschätzt und verehrt als genialer Seelsorger – auf einmal ein feiger Vater, sein Vater? Und er selbst ein „Kuckuckskind“? In den Gemeinden Hinterbrühl und Südstadt wollen es die meisten gewusst haben, war Martin Schreihans dem Pfarrer doch wie aus dem Gesicht geschnitten. Doch warum wurde geschwiegen? Aus Angst, den geliebten Priester verlieren zu können? Der Verstoß gegen den Zölibat – ein mittlerweile geduldetes Kavaliersdelikt, für das alle Verständnis haben? Und hat ein Priesterkind das Recht darauf zu erfahren, wer sein Vater ist?
Kardinal Christoph Schönborn ist zu Gast bei der Familie Schreihans und sagt: Ja, Kinder haben ein Recht darauf zu erfahren, wer ihr Vater ist – alles andere sei eine große Ungerechtigkeit. Und er appelliert an einen Teil seiner Mitarbeiter im Priesteramt, zu ihren „unheiligen“ Beziehungen und ihren Kindern zu stehen. Kardinal Schönborn kennt die Geschichte des „geheimen Sohnes“ seit Jahren. Heute ist er ein Freund der Familie – und war auch derjenige, der den Priestersohn nach dessen Laisierung kirchlich getraut hat.
Wenn ein Priester für Priesternachwuchs sorgt – eine schier unglaubliche „Familiengeschichte“, geschrieben vom Leben selbst. Miterzählt von der Mutter des Priestersohnes, der langjährigen Geliebten des Pfarrers.
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Was wie ein Filmstoff klingt, ist eine wahre Geschichte: Helmut Manningers HD-Dokumentation „Der Priester und sein geheimer Sohn“, die „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel zeigt, veranschaulicht in drastischer Weise die Problematik katholischer Priester, die zwar der zölibatären ehelosen Lebensform verpflichtet sind, aber dennoch in einer geheimen Beziehung mit einer Frau leben und ebenso geheim zu Vätern werden:
Der Priester und sein geheimer Sohn
Einer der bekanntesten Priester Österreichs – Franz Jantsch, Pfarrer in Hinterbrühl und der Gemeinde Maria Enzersdorf/Südstadt, beide in Niederösterreich –, ein Mann von höchstem Ansehen in Kirche und Bevölkerung, hat jahrelang ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, einer braven Kirchgängerin. Im Jahr 1959 geht aus dieser „verbotenen Liebe“ ein Sohn hervor – ein „geheimer Sohn“. Niemand soll davon erfahren – schon gar nicht das uneheliche Kind selbst.26 Jahre später geschieht das, was man schicksalhaft nennen könnte: Ohne zu wissen, wer sein wirklicher Vater ist, tritt der Priestersohn in dessen Fußstapfen – und wird ebenfalls Priester. Und kurze Zeit später hat auch er eine Geliebte. Martin Schreihans, der geheime Sohn eines Priesters, ist selber Priester geworden. Und auch er wird „schwach“, genau wie sein leiblicher Vater.
Ironie des Schicksals oder die Chance, es besser zu machen? Nach Jahren in verdeckter Liebesbeziehung legt Martin Schreihans sein Priesteramt nieder und heiratet seine Pfarrhaushälterin. Heute ist er Vater von drei Söhnen und gerade mitten in der Aufarbeitung seiner Familiengeschichte. Denn Martin lebte fast ein halbes Jahrhundert in dem Glauben, sein Vater sei der Ehemann seiner Mutter und nicht der Pfarrer seiner Heimatgemeinde. Schließlich, im Jahr 2006, kommt die Wahrheit doch ans Tageslicht – nur wenige Tage vor dem Tod des Pfarrers.
Für Priestersohn Martin ein Schock. Mama Erika – hat sie tatsächlich jahrzehntelang ihren Ehemann betrogen? Der Pfarrer, hoch geschätzt und verehrt als genialer Seelsorger – auf einmal ein feiger Vater, sein Vater? Und er selbst ein „Kuckuckskind“? In den Gemeinden Hinterbrühl und Südstadt wollen es die meisten gewusst haben, war Martin Schreihans dem Pfarrer doch wie aus dem Gesicht geschnitten. Doch warum wurde geschwiegen? Aus Angst, den geliebten Priester verlieren zu können? Der Verstoß gegen den Zölibat – ein mittlerweile geduldetes Kavaliersdelikt, für das alle Verständnis haben? Und hat ein Priesterkind das Recht darauf zu erfahren, wer sein Vater ist?
Kardinal Christoph Schönborn ist zu Gast bei der Familie Schreihans und sagt: Ja, Kinder haben ein Recht darauf zu erfahren, wer ihr Vater ist – alles andere sei eine große Ungerechtigkeit. Und er appelliert an einen Teil seiner Mitarbeiter im Priesteramt, zu ihren „unheiligen“ Beziehungen und ihren Kindern zu stehen. Kardinal Schönborn kennt die Geschichte des „geheimen Sohnes“ seit Jahren. Heute ist er ein Freund der Familie – und war auch derjenige, der den Priestersohn nach dessen Laisierung kirchlich getraut hat.
Wenn ein Priester für Priesternachwuchs sorgt – eine schier unglaubliche „Familiengeschichte“, geschrieben vom Leben selbst. Miterzählt von der Mutter des Priestersohnes, der langjährigen Geliebten des Pfarrers.
Biographie Franz Jantsch
Dr. Franz Jantsch, 24. August 1909 bis 1. Mai 2006, erlebt ein Jahrhundert der großen Weltkriege und einschneidender gesellschaftlicher Veränderung. Mit sicherem Instinkt hat Prof. Dr. Johann Günther aus Jantschs Romanen, Gedichten, Predigten, unveröffentlichten Manuskripten, Tonbandaufzeichnungen und Vorträgen Texte ausgewählt, die die Konturen der Persönlichkeit des Pfarrer Jantsch deutlich hervortreten lassen. Als weit gereister Theologe, liebevoller Seelsorger und humanistisch gebildeter Schriftsteller ist Franz Jantsch für viele Menschen der Inbegriff des „weisen Priesters“. Seine Gedanken und Bilder sind ein besonderes Lese- und Lebenszeichen, sein Geschenk an alle, die ihn kannten und schätzten. Das Buch ist aber auch eine Würdigung aller Aspekte seines Wirkens.