16.7.16

 

Der europäische Islam und andere Irrtümer

Die Hoffnung auf einen weichgespülten "Euro-Islam" ist verständlich, aber leider realitätsfremd.

Auf dem Friedhof der gescheiterten politischen Ideen stößt man unter anderem auch auf das Grab des "Euro-Kommunismus". Es war dies eine ebenso naive wie wirklichkeitsfremde Idee der Linken im Europa der 1970er und 1980er, die meinte, ein Kommunismus ohne Schießbefehl an der Grenze, politische Unterdrückung von Dissidenten und KP-Diktatur sei möglich, eine Art Kommunismus mit menschlichem Antlitz sozusagen. Dass dies aus logischen Gründen nicht geht, störte die Anhänger dieser Illusion nicht im Geringsten. Erst seit dem Zusammenbruch des real existierenden Kommunismus 1989 ist auch der "Euro-Kommunismus" Geschichte, sieht man von ein paar Spinnern ab.
Leider hat er nun einen nicht weniger windigen Nachfolger: die Idee vom "Euro-Islam", also einem Islam, der sich rein auf seine Spiritualität beschränkt, aber ansonsten den Staat (und nicht die Religion) als Gesetzgeber akzeptiert, die Gleichstellung von Mann und Frau achtet, andere Religionen als gleichwertig betrachtet und die Rechte sexueller Minderheiten respektiert. Ein solcher Islam, argumentieren vor allem die Verfechter einer weiteren Zuwanderung aus der islamischen Welt, wäre durchaus kompatibel mit liberalen westlichen Demokratien.
Das stimmt zwar, hat aber einen kleinen Haken: In der Realität ist der "Euro-Islam" ungefähr so häufig wie eine öffentliche Firmung junger Katholiken in Saudi-Arabien. Erst jüngst haben dies auch zwei prominente muslimische Intellektuelle festgestellt, mit gutem Grund.
Der eine, der berühmte algerische Schriftsteller (und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels) Boualem Sansal, meinte in einem Interview mit dem deutschen Magazin "Cicero": "Man muss sich über eines im Klaren sein: Dass eines Tages ein aufgeklärter Islam auftaucht und sich weiterentwickelt, dafür gibt es keine Grundlage, in keinem Land - sei es ein arabisches oder ein europäisches. Das würde Jahrhunderte dauern und spezielle Bedingungen voraussetzen, die es nirgendwo gibt, zum Beispiel eine breite aufgeklärte muslimische Elite, die vielfältig strukturiert ist, mit klaren theologischen Strukturen."
Zur gleichen Erkenntnis kommt ausgerechnet jener Gelehrte, der vor etwa 25 Jahren den Begriff "Euro-Islam" in die Welt gesetzt hat: der in Syrien geborene deutsche Islamwissenschafter und Bestsellerautor Bassam Tibi. Noch vor zehn Jahren schwärmte er von einem "europäisierten Islam", heute sagt er: "Den ‚Euro-Islam‘ wird es nicht geben. Ich kapituliere. Der ‚Kopftuch-Islam‘ hat über den ‚Euro-Islam‘ gesiegt."



Kommentar:
Die Frage der Titelseite „Wie oft noch?” lässt sich leicht beantworten. Nämlich solange, als Europa das Übel nicht radikal im besten Sinne, d.h. an der Wurzel bekämpft. Und diese Wurzel ist nun mal der Islam selbst. Sich vorzumachen, dass böse Islamisten (oder die Salafisten oder sonst eine Gruppierung) den Islam nur „missbrauchen”, hilft nicht wirklich. Nötig wäre, den Islam zu behandeln wie die NS-Ideologie, also:
den Islam als verfassungsfeindlich zu verbieten;
Moscheen und alle sonstigen islamischen Einrichtungen zu schließen;
allen Muslimen die Einreise zu verwehren;
alle Muslime mit nicht-europäischen Pässen auszuweisen;
und öffentliche Bekundungen islamischen Glaubens (durch Schleier, Kopftuch, Gebete, Koranverteilungen etc) zu untersagen.
Die Empörung wäre zwar im Moment gewaltig, aber nach 1-2 Jahren wäre das erledigt. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Eine solche Vorgangsweise wird nicht an den Muslimen scheitern, sondern an unseren Gutmenschen. Und so wird es nach und nach Tausende weitere Opfer geben. Und nach jedem Anschlag werden wir dieselbe Leier hören, dass wir uns nicht unterkriegen lassen - bis zum nächsten.

 

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