26.7.16

 

Heilung durch Gene?

Möglichkeiten und Grenzen der Gendiagnostik 

Vor einem halben Jahrhundert konnten mit der Entschlüsselung des "genetischen Codes" die 'Bausteine des Lebens‘ entdeckt werden. Damit galten die Schalter für Krankheit und Gesundheit als gefunden. Seitdem versuchen Mediziner und Biologen Krankheiten mit Gentherapie zu behandeln.

Gentherapie ist kein Allheilmittel 

Hoffnungen nur zum Teil erfüllt

Die Erwartungen an die Gentherapie sind hoch. Das Ziel der Forscher ist es, Medikamente zu entwickeln, die maßgeschneidert und individuell jedem einzelnen Menschen helfen – und zwar möglichst ohne gefährliche Nebenwirkungen.
Bei der Gentherapie übertragen Mediziner ein Gen in eine Körperzelle, in der ein Erbgutstück defekt ist oder fehlt. Das hinzugefügte Gen soll die Aufgabe des schadhaften Gens übernehmen, so dass die Zelle nun das fehlende Protein produziert.
Zur Übertragung der Gene werden Gen-Taxis, so genannte "Vektoren" genutzt. Meist sind es Viren, die ohnehin "natürliche Meister" der Genübertragung sind. Selbst natürlich vorkommende Arten verursachen beim Menschen meist keine schweren Krankheiten, sondern leichte Infekte der Atemwege. Allerdings ist das eingebrachte Gen oft nur vorübergehend wirksam.
Daneben nutzen Mediziner noch die Mikroinjektion, spezielle Fetttröpfchen, künstliche Chromosomen, oder sie schießen die Gene ungezielt in die Zellen ein. Bei der Mikroinjektion wird die Erbsubstanz mit einer sehr feinen Hohlnadel direkt in den Kern der Zelle übertragen. Fetttröpfchen (Liposomen) tragen im Inneren die fremden Gene und transportieren sie zur Zelle. Sie verschmelzen mit der Zellmembran und setzen die Gene frei.
Eine weitere Möglichkeit bieten im Reagenzglas künstlich hergestellte Chromosomen. Sie verdoppeln sich ebenso wie ihre natürlichen Verwandten vor jeder Zellteilung. Beim Partikelbeschuss werden winzige Teilchen aus Wolfram oder Gold mit Erbgut beschichtet und dann in das Zielgewebe "geschossen".
Somatische Gentherapie
Bei der somatischen Gentherapie werden ausschließlich Körperzellen verändert. Daher haben die Eingriffe keine Auswirkungen auf nachfolgende Generationen.

Die somatische Gentherapie umfasst zwei Vorgehensweisen: Bei einer werden die therapeutischen Gene direkt in die Zellen des Patienten eingebracht. Weit häufiger entnehmen die Mediziner dem Patienten zunächst Zellen, übertragen die entsprechenden Gene im Labor und setzen die manipulierten Zellen dem Patienten wieder ein.

Scobel

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