18.3.17
Österreich ist nicht krisenfest
Um angemessen auf Herausforderungen wie den Klimawandel zu
reagieren, müssten Bund, Länder und Sozialpartner in Österreich besser
zusammenarbeiten, meint Systemwissenschaftler Harald Katzmair: Derzeit
sei das Land bewegungs- und lernunfähig.
Sich nicht unterkriegen lassen, die Krise als Chance sehen und sie mit neuen Ideen überwinden. Das beschreibt in der Psychologie, vereinfacht gesagt, Menschen die „resilient“ sind. Das trifft auch auf Staaten und ihre Bevölkerung zu, so die These von Harald Katzmair.
esilienz bedeutet grundsätzlich, neue Ideen nicht nur zu haben, sondern sie auch implementieren können. Darüber hinaus geht es darum, Bewährtes zu festigen. Das heißt, Resilienz erfordert einerseits Robustheit, im Sinne einer Widerstandsfähigkeit und Agilität gemäß einer Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit.
Wir haben in unserer Analyse 24 Stakeholder unterschieden - angefangen von Industrie, Gemeinden, den Blaulichtorganisationen, den Sozialpartnern, Medien, Zivilgesellschaft wie NGOs usw. Dabei wurde ein Problem schnell deutlich, was nicht sonderlich überrascht: Es gibt zwischen den Sozialpartnern, den Bundesländern und dem Bund eine Lücke - das heißt, hier fehlt Großteils die Fähigkeit, miteinander zusammenzuarbeiten.
Real sehen wir gute Initiativen und Bewegung auf lokaler Ebene, allerdings übersetzt sich das nicht auf die Sozialpartner- und Bundesebene.
Wir haben das Problem, dass wir drei verschiedene Verwaltungen aufgebaut haben und dass diese drei nicht in dem Maße miteinander verbunden sind, damit sie den Lernzyklus in Gang setzen könnten, der resilient und veränderungsfähig macht - sprich, dass man Wissen vertieft, Neues gemeinsam erkundet etc.
Leider gibt es die Tendenz, dass Bund, Land und Sozialpartner abgeschlossene Systeme sind und auf ihren Interessen beharren.Wir brauchen Orte, wo diese unverbundenen Pole zusammenkommen und projektbezogen arbeiten und voneinander lernen zu können.
Hat man selbst nicht die Lösung für ein Problem, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand anderes sie hat, der anders denkt. Hierfür brauchen wir einen starken Staat, eine starke Wirtschaft und eine starke, selbstorganisierte Zivilgesellschaft haben, die zusammenarbeiten.
Man könnte darüber nachdenken, je nach Thema Punkte an Parteien zu vergeben, anstatt nur Schwarz-Weiß eine Partei zu wählen oder nicht.
Man müsste das Selbstverständnis der EU und ihrer Mitgliedstaaten überdenken und sie als Weggefährten verstehen, die sich gegenseitig ihre blinden Flecken abdecken.
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Sich nicht unterkriegen lassen, die Krise als Chance sehen und sie mit neuen Ideen überwinden. Das beschreibt in der Psychologie, vereinfacht gesagt, Menschen die „resilient“ sind. Das trifft auch auf Staaten und ihre Bevölkerung zu, so die These von Harald Katzmair.
esilienz bedeutet grundsätzlich, neue Ideen nicht nur zu haben, sondern sie auch implementieren können. Darüber hinaus geht es darum, Bewährtes zu festigen. Das heißt, Resilienz erfordert einerseits Robustheit, im Sinne einer Widerstandsfähigkeit und Agilität gemäß einer Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit.
Wir haben in unserer Analyse 24 Stakeholder unterschieden - angefangen von Industrie, Gemeinden, den Blaulichtorganisationen, den Sozialpartnern, Medien, Zivilgesellschaft wie NGOs usw. Dabei wurde ein Problem schnell deutlich, was nicht sonderlich überrascht: Es gibt zwischen den Sozialpartnern, den Bundesländern und dem Bund eine Lücke - das heißt, hier fehlt Großteils die Fähigkeit, miteinander zusammenzuarbeiten.
Real sehen wir gute Initiativen und Bewegung auf lokaler Ebene, allerdings übersetzt sich das nicht auf die Sozialpartner- und Bundesebene.
Wir haben das Problem, dass wir drei verschiedene Verwaltungen aufgebaut haben und dass diese drei nicht in dem Maße miteinander verbunden sind, damit sie den Lernzyklus in Gang setzen könnten, der resilient und veränderungsfähig macht - sprich, dass man Wissen vertieft, Neues gemeinsam erkundet etc.
Leider gibt es die Tendenz, dass Bund, Land und Sozialpartner abgeschlossene Systeme sind und auf ihren Interessen beharren.Wir brauchen Orte, wo diese unverbundenen Pole zusammenkommen und projektbezogen arbeiten und voneinander lernen zu können.
Hat man selbst nicht die Lösung für ein Problem, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand anderes sie hat, der anders denkt. Hierfür brauchen wir einen starken Staat, eine starke Wirtschaft und eine starke, selbstorganisierte Zivilgesellschaft haben, die zusammenarbeiten.
Man könnte darüber nachdenken, je nach Thema Punkte an Parteien zu vergeben, anstatt nur Schwarz-Weiß eine Partei zu wählen oder nicht.
Man müsste das Selbstverständnis der EU und ihrer Mitgliedstaaten überdenken und sie als Weggefährten verstehen, die sich gegenseitig ihre blinden Flecken abdecken.
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