9.9.17

 

Nordkorea-Konflikt: Europa laut Frankreich bald in Pjöngjangs Reichweite

Nordkorea könnte Frankreichs Verteidigungsministerin zufolge schneller als gedacht Raketen entwickeln, die auch Ziele in Europa erreichen. "Europa riskiert, zügiger als erwartet in Reichweite von Kim Jong-uns Raketen zu sein", warnte Florence Parly bei einer Ansprache vor dem französischen Militär am Dienstag.

Deshalb dürfe das Szenario einer Eskalation der gegenwärtigen Krise in einen großen Konflikt nicht verworfen werden. Nordkorea hat nach eigenen Angaben am Sonntag eine Wasserstoffbombe getestet und damit international neue Protest ausgelöst. Das weitgehend isolierte Land treibt die Entwicklung sowohl von Nuklearwaffen als auch von Trägerraketen mit Hochdruck voran.

Die Weltgemeinschaft ist indes gespalten, wie Nordkorea nach seinem bisher stärksten Atomtest zur Räson gerufen werden soll. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete am Dienstag schärfere Sanktionen gegen das international isolierte Land als "sinnlos". Ähnlich reagierte China. Im Gegensatz dazu plädieren die USA und Südkorea für schärfere Strafmaßnahmen.

Putin sagte auf einem Treffen der fünf großen Schwellenländer in China, dass härtere Sanktionen keinen Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang hätten, stattdessen aber das Leiden der Bevölkerung deutlich vergrößern könnten. Zugleich forderte der russische Präsident alle Beteiligten dazu auf, im Atomkonflikt mit Nordkorea die Ruhe zu bewahren. "Eine Intensivierung der militärischen Hysterie führt zu nichts Gutem. Es könnte in einer globalen Katastrophe münden", sagte Putin: "Es gibt keinen anderen Weg, außer dem gewaltfreien." Ähnlich äußerte sich der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Geng Shuang. Es sei keine Option, den Konflikt mit Nordkorea militärisch zu lösen, sagte Geng. Alle Beteiligten müssten dazu beitragen, dass die Situation nicht eskaliere.

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