7.10.17

 

Den Tag in Gottes Hand zurücklegen

Am Abend, wenn es ruhiger geworden ist, ist Gelegenheit, auf die Ereignisse des Tages zurückzublicken und den Tag – mit allem Geglückten und Unerfüllten - zurück in Gottes Hand zu geben.
Das Abendgebet ist eine Möglichkeit, für alles zu danken, was einem Menschen an diesem Tag an Gutem widerfahren ist. Es bietet Raum für Enttäuschungen ebenso wie für den Wunsch nach Vergebung für das, was jemand versäumt hat und woran er schuldig geworden ist. Betend können wir den Tag noch einmal Revue passieren lassen und ihn dem flüchtigen Strom der Zeit und dem Vergessen entreißen. Betend können wir das, was noch quält, bei Gott ablegen.
Folgende Fragen können im Beten durchdacht werden:
Im Abendgebet ist Zeit, Menschen, die uns wichtig sind und deren Schicksal uns bewegt, Gottes Schutz anzubefehlen. Auch die Situation von Menschen in Krisengebieten kann dabei in den Blick genommen werden.

Abendgebet

Gott,
du allein weißt,
was dieser Tag wert war.
Ich habe vieles getan
und vieles versäumt.
Ich habe vieles versucht
und vieles nicht vollendet.
Ich bin den Meinen
viel Liebe schuldig geblieben.
Ob dieser Tag
seinen Ertrag brachte,
weiß ich nicht.
Du allein siehst es.
Ich lege ihn in deine Hand.
Ich bin umgeben von Nacht.
Aber ich weiß,
dass ein Morgen kommt
und die Sonne aufgeht:
deine Liebe
und dein Licht.

Jörg Zink, Wenn der Abend kommt. Kreuz Verlag 1982–2001 © beim Autor

Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern
 

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