27.10.17
Die betörende Nahtoderfahrung eines Hirnexperten
Der renommierte Harvard-Hirnexperte Eben Alexander tat Nahtoderfahrungen
voller Licht und Musik immer als Phantasien ab. Bis er selbst ins Koma
fiel – und sein Bewusstsein eine weite Reise machte.
Da war die Unterwelt, wie „schmutzige Götterspeise“, die nach Exkrementen, Erbrochenem und Blut roch, ein dunkler, feuchter Ort, im Hintergrund rhythmisches Pochen fern, aber laut, wie Metall auf Metall. Der Erzähler steckte da drin, nicht als Person, sondern wie ein Wurm, oder ganz körperlos, einfach nur seiend.
Und dann kam von oben etwas, „nicht kalt oder tot oder dunkel, sondern das exakte Gegenteil davon“. Rundum weißgoldenes Licht; die Finsternis zerfaserte und verschwand, eine Musik ertönte, lebendig, komplex, die wunderbarste, die er je hörte, und er fuhr an den Strahlen hinauf, in die fremdeste, beglückendste Welt, die er je sah. Blumen, lachende Menschen, Schmetterlinge und ein wunderschöner Engel an seiner Seite.
So betörend-verstörend schildert Eben Alexander in seinem gerade erschienenen Buch „Proof of Heaven“ (Beweis des Himmels) Nahtoderfahrungen, die er während eines siebentägigen Komas machte.
Etliche
Menschen haben schon berichtet über Momente zwischen Leben und Tod,
über dunkle Gänge, gleißendes Licht und Begegnungen mit göttlichen
Wesen. Das besondere am „Proof of Heaven“ ist der Umstand, dass
Alexander ein renommierter Harvard-Wissenschaftler und Hirnexperte ist,
der ähnliche Erlebnisse häufig von Patienten zu hören bekam und als
Phantasie abtat. Jetzt ist der 58-Jährige sicher, dass es sich nicht um
Einbildungen handelte.
„Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass der Tod des Körpers und des Hirns nicht das Ende des Bewusstseins sind, dass der Mensch Erfahrungen macht über den Tod hinaus“, schreibt Alexander, der mit seiner Frau und zwei Söhnen, zum Zeitpunkt dieser Ereignisse zehn und 19 Jahre alt, in Virginia lebt.
Er,
der immer gesund war, wachte eines Morgens im November 2008 mit
unerklärlichen Kopfschmerzen auf, erlitt kurz danach eine Art
epileptischen Anfall und verlor das Bewusstsein.
Im
Krankenhaus wurde eine bei Erwachsenen praktisch unbekannte Form von
Meningitis diagnostiziert. Kolibakterien griffen das Hirn an und legten
es lahm. Angesichts des fast siebentägigen Komas bescheinigte der
behandelnde Arzt Scott Wade in einem Gutachten eine „Mortalität von über
97 Prozent“.
Eigentlich. Doch Alexanders Bewusstsein unternahm eine weite und lange Reise in eine Welt, in der Zeit und Distanz keine Bedeutung hatten.
Er sei „inmitten von Wolken“ gewesen, schreibt Alexander, und der Himmel, den er sah, kommt so lieblich daher wie sonst nur in den Vorstellungen von Kindern. Die Wolken waren „groß, plüschig, rosa-weiß und hoben sich deutlich ab vom tiefen dunkelblauen Himmel“. Dort traf er Gott und kommunizierte mit ihm, in einer direkten, telepathischen Form, die ihn gar nicht überraschte, so der Autor.
Er nennt Gott „Om“, denn „das war der Ton, den ich noch in Erinnerung habe und verbinde mit dem allwissenden, allmächtigen und bedingungslos liebenden Gott, aber alle Beschreibungen reichen nicht“.
Ein Engel begleitet Alexander seit seinem Aufstieg aus dem stinkenden Urschlamm, ein wunderschönes junges Mädchen mit tiefblauen Augen, hohen Wangenknochen und einem beglückenden Lächeln: „Es war kein romantischer Blick, es war nicht der Blick wie bei einer Freundschaft. Es war ein Blick irgendwie oberhalb von all diesem.“
Später, nach seinem unerwarteten Aufwachen aus dem Koma, bekommt Alexander, der als Baby von seiner minderjährigen Mutter zur Adoption freigegeben wurde, erstmals das Foto einer biologischen Schwester geschickt, die gestorben war, bevor er sie kennenlernen konnte. Das Mädchen und seine Schwester sind identisch, stellt Alexander verblüfft fest.
Bis zu diesem Erlebnis sei er kaum mehr als ein „O- und W-Christ“ gewesen, der im Wesentlichen zu Ostern und Weihnachten die Kirche besuchte, schreibt Alexander. Als Neurochirurg der strengen Ratio verpflichtet, zweifelte er religiöse Offenbarungen an. Die Botschaft der „bedingungslosen Liebe“, die er während seiner Nahtoderfahrung erhielt, hat alles verändert. Und aus seiner Sicht doch nicht die Wissenschaft entkräftet.
Alexander führt Heisenberg an, der in der Quantenphysik die Theorie aufstellte, auf einer Ebene unterhalb der Atome sei alles mit allem verbunden, der Beobachtende mit dem Projekt der Beobachtung. Und der Mensch mit dem allgegenwärtigen Gott, so Alexander.
„Denken Sie an jede Enttäuschung, die Sie jemals erlebten“, schreibt Alexander. „Ich spüre, dass alle Verluste, die wir hier auf Erden erdulden müssen, in Wahrheiten Varianten eines sehr zentralen Verlustes sind; dem Verlust des Himmels.“
Die Welt
Da war die Unterwelt, wie „schmutzige Götterspeise“, die nach Exkrementen, Erbrochenem und Blut roch, ein dunkler, feuchter Ort, im Hintergrund rhythmisches Pochen fern, aber laut, wie Metall auf Metall. Der Erzähler steckte da drin, nicht als Person, sondern wie ein Wurm, oder ganz körperlos, einfach nur seiend.
Und dann kam von oben etwas, „nicht kalt oder tot oder dunkel, sondern das exakte Gegenteil davon“. Rundum weißgoldenes Licht; die Finsternis zerfaserte und verschwand, eine Musik ertönte, lebendig, komplex, die wunderbarste, die er je hörte, und er fuhr an den Strahlen hinauf, in die fremdeste, beglückendste Welt, die er je sah. Blumen, lachende Menschen, Schmetterlinge und ein wunderschöner Engel an seiner Seite.
So betörend-verstörend schildert Eben Alexander in seinem gerade erschienenen Buch „Proof of Heaven“ (Beweis des Himmels) Nahtoderfahrungen, die er während eines siebentägigen Komas machte.
„Tod des Hirns nicht das Ende des Bewusstseins“
„Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass der Tod des Körpers und des Hirns nicht das Ende des Bewusstseins sind, dass der Mensch Erfahrungen macht über den Tod hinaus“, schreibt Alexander, der mit seiner Frau und zwei Söhnen, zum Zeitpunkt dieser Ereignisse zehn und 19 Jahre alt, in Virginia lebt.
Wie tot und an Schläuche angeschlossen
Der Körper lag wie tot und an Schläuche angeschlossen auf der Intensivstation. Der Neocortex, der Sinneseindrücke verarbeitende Teil der Großhirnrinde, reagierte nicht mehr. Denken und Wahrnehmungen sind in diesem Zustand unmöglich, auch Halluzinationen in Folge verabreichter Medikamente.Eigentlich. Doch Alexanders Bewusstsein unternahm eine weite und lange Reise in eine Welt, in der Zeit und Distanz keine Bedeutung hatten.
Er sei „inmitten von Wolken“ gewesen, schreibt Alexander, und der Himmel, den er sah, kommt so lieblich daher wie sonst nur in den Vorstellungen von Kindern. Die Wolken waren „groß, plüschig, rosa-weiß und hoben sich deutlich ab vom tiefen dunkelblauen Himmel“. Dort traf er Gott und kommunizierte mit ihm, in einer direkten, telepathischen Form, die ihn gar nicht überraschte, so der Autor.
Er nennt Gott „Om“, denn „das war der Ton, den ich noch in Erinnerung habe und verbinde mit dem allwissenden, allmächtigen und bedingungslos liebenden Gott, aber alle Beschreibungen reichen nicht“.
Ein Engel begleitet Alexander seit seinem Aufstieg aus dem stinkenden Urschlamm, ein wunderschönes junges Mädchen mit tiefblauen Augen, hohen Wangenknochen und einem beglückenden Lächeln: „Es war kein romantischer Blick, es war nicht der Blick wie bei einer Freundschaft. Es war ein Blick irgendwie oberhalb von all diesem.“
„Du musst nichts fürchten“
Das engelhafte Wesen ließ ihn wissen: „Du wird geliebt und geschätzt, herzlich, für immer. Du musst nichts fürchten. Du kannst nichts falsch machen.“Später, nach seinem unerwarteten Aufwachen aus dem Koma, bekommt Alexander, der als Baby von seiner minderjährigen Mutter zur Adoption freigegeben wurde, erstmals das Foto einer biologischen Schwester geschickt, die gestorben war, bevor er sie kennenlernen konnte. Das Mädchen und seine Schwester sind identisch, stellt Alexander verblüfft fest.
Bis zu diesem Erlebnis sei er kaum mehr als ein „O- und W-Christ“ gewesen, der im Wesentlichen zu Ostern und Weihnachten die Kirche besuchte, schreibt Alexander. Als Neurochirurg der strengen Ratio verpflichtet, zweifelte er religiöse Offenbarungen an. Die Botschaft der „bedingungslosen Liebe“, die er während seiner Nahtoderfahrung erhielt, hat alles verändert. Und aus seiner Sicht doch nicht die Wissenschaft entkräftet.
Alexander führt Heisenberg an, der in der Quantenphysik die Theorie aufstellte, auf einer Ebene unterhalb der Atome sei alles mit allem verbunden, der Beobachtende mit dem Projekt der Beobachtung. Und der Mensch mit dem allgegenwärtigen Gott, so Alexander.
„Denken Sie an jede Enttäuschung, die Sie jemals erlebten“, schreibt Alexander. „Ich spüre, dass alle Verluste, die wir hier auf Erden erdulden müssen, in Wahrheiten Varianten eines sehr zentralen Verlustes sind; dem Verlust des Himmels.“
Die Welt