5.5.18
Panzer
Der Panzer ist die prägende Waffe des 20. Jahrhunderts. Entworfen
aus den Erfahrungen der Grabenkämpfe des Ersten Weltkriegs wurde er im
Zweiten Weltkrieg zum entscheidenden Faktor. Doch die Wirklichkeit für
die Panzerbesatzungen der kriegsführenden Nationen war weit entfernt von
den heroisierenden Darstellungen der Propaganda. Qualvolle Enge, Angst
und ohrenbetäubender Lärm prägten den Dienst in den stählernen Kolossen.
Die Panzertruppen gehörten an der Front zu den Einheiten mit der
statistisch kürzesten Lebenserwartung. Noch im Zweiten Weltkrieg
zeichnete sich ab, wie aus den einst unbezwingbar scheinenden
Kampfmaschinen schwerfällige Gejagte wurden. Neue Waffen wie
Panzerfäuste oder Bazookas und die wachsende Schlagkraft von
Kampfflugzeugen machten Panzer auf dem Schlachtfeld zunehmend
verwundbar. Nach 1945 begann dann eine neue, weniger beachtete Ära in
der Geschichte der Panzer. Nicht mehr auf dem Schlachtfeld, sondern vor
allem im Einsatz gegen protestierende Bürger erwies sich das
tonnenschwere Kriegsgerät als effektiv. Panzer wurden zum sinnbildlichen
Werkzeug der Unterdrückung, von den Aufständen der Ostdeutschen,
Ungarn, Tschechen und Chinesen gegen ihre kommunistischen Systeme über
den Arabischen Frühling bis hin zum Einsatz von Panzern durch
IS-Terroristen gegen die Bevölkerung in Syrien und im Irak. Die
vierteilige Dokumentarreihe entzaubert den Mythos des Panzers als
ultimative Waffe und zeigt mit namhaften Experten, seltenem
Archivmaterial sowie aufschlussreichen Computergrafiken die politischen
und militärischen Auswirkungen der Panzertechnik.
ZDFInfo 15:05 - 15:55, 06.05.2018
ZDFInfo 15:05 - 15:55, 06.05.2018