28.6.18
Amerikas Drohnenkrieger
Kampfdrohnen gelten als die Waffen der Zukunft. Mit
Kameras ausgestattet, können ferngesteuerte „Reaper“- oder
„Predator“-Drohnen aus mehreren Kilometern Höhe Menschen wochenlang
überwachen, ohne dass sie es bemerken. Wie eine Art unsichtbarer und
tödlicher Stalker verfolgen sie ihre menschlichen Ziele. Aus sicherer
Distanz gesteuert, bombardieren US-amerikanische Drohnen Kämpfer in
Afghanistan, Irak, Pakistan, Somalia und Jemen. Die Einsätze sind streng
geheim, Opfer werden offiziell nicht gezählt, weder feindliche Kämpfer
noch Zivilisten. Es ist ein Krieg, der komplett im Verborgenen
stattfindet, geführt von Tausenden zum Schweigen verpflichteter
Soldatinnen und Soldaten.
Aber
in der Debatte um Drohnen werden die Erfahrungen der Soldaten, die sie
steuern, fast immer außer Acht gelassen. Eine Erklärung ist, sie seien
ja keiner körperlichen Gefahr ausgesetzt. Doch von den psychischen
Schäden spricht kaum jemand. Air-Force-Analysten, die das
Live-Videomaterial der Drohnenkamera sichten, sind nicht nur Zeugen der
Bombenanschläge, sondern sie beobachten anschließend auch, wie
Angehörige die Leichenteile der Opfer einsammeln und anschließend
beerdigen. Andere Analysten quält die Schuld, möglicherweise den Tod von
Zivilisten verursacht zu haben. Doch über die konkreten Details ihrer
traumatischen Erfahrungen dürfen sie auch nach der Entlassung aus dem
Militär nicht sprechen – nicht einmal mit Therapeuten. Manche Soldaten
kommen mit dieser Belastung nicht zurecht und zerbrechen. Regisseurin
Sonia Kennebeck porträtiert drei Veteranen des geheimen amerikanischen
Drohnenkrieges.
Phönix
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