22.1.09

 

Aktuelle Nachrichten über den Krieg in Gaza

Unberechenbare Nachbarn

Der israelische Premierminister Ehud Olmert hat am heutigen Donnerstagmorgen erklärt, dass der Süden Israels von der Raketenbedrohung aus dem Gazastreifen frei gehalten werden müsste. Vier Tage nach Ende der Militäoffensive „Gegossenes Blei“ sagte Olmert: „Ich hoffe, die Ruhe wird lange Zeit andauern…aber wir leben in einer höchst unsicheren Region, mit Nachbarn, deren Reaktionen nicht vorhersehbar sind.“


UN-Sicherheitsrat fordert dauerhafte Gaza-Waffenruhe

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ruft dazu auf, die vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen in eine dauerhafte umzuwandeln. Letzten Samstag hatte Israel einseitig das Ende der Kampfhandlungen verkündet und seine Soldaten aus Gaza abgezogen, gerade rechtzeitig zur Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama. Kurz darauf hatte die Hamas ebenfalls eine vorübergehende Waffenruhe ausgerufen. Der Sicherheitsrat verlangt neben einem dauerhaften Schweigen der Waffen auch Garantien für die Verhinderung des Waffenschmuggels in den Gazastreifen und die permanente Öffnung aller Grenzübergänge. In einer Presseerklärung aller 15 Ratsmitglieder vom Mittwoch wurde die Waffenruhe begrüßt, “schwere Besorgnis” über die humanitäre Lage im Gazastreifen geäußert und zu “spürbaren Schritten” zur palästinensischen Versöhnung ermutigt. Der Rat betonte die Notwendigkeit, die rechtlich verbindliche Resolution vom 08. Januar umzusetzen, die zu einer sofortigen, dauerhaften und allseits befolgten Waffenruhe aufruft.


Hilfsgütertransport nach Gaza geht weiter

Israel hat auch am Mittwoch weiter Lastwagenladungen voller Hilfsgüter in den Gazastreifen hinein gelassen, trotz Hamas-Angriffen mit Mörsergranaten und der tonnenweisen Plünderung von Hilfslieferungen durch die Terrororganisation. Die israelische Luftwaffe beschoss eine Abschussstelle, nachdem Hamas-Mitglieder am Dienstag von dort aus acht Mörsergranaten auf Israel abgefeuert hatten. Es kam auch zu Gewehrschüssen über die Grenze, jedoch ohne Verletzte. Bisher hat es keine weiteren Raketenangriffe auf Israel gegeben, nach Angaben israelischer Sicherheitskräfte aus Furcht vor der israelischen Reaktion. Es wird damit gerechnet, dass die Hamas sich in den nächsten Wochen bemühen wird, die Infrastruktur im Gazastreifen wieder aufzubauen und ihre Kommandostruktur zu reorganisieren. Hamas-Mitglieder haben nach Angaben israelischer Grenzbeamter Lastwagen mit Hilfsgütern für die Bevölkerung geplündert, Fahrer der Vereinten Nationen angegriffen und verletzte Palästinenser davon abgehalten, medizinische Behandlung durch Kliniken jüdischer Hilfsorganisationen in Anspruch zu nehmen.


Hamas foltert Fatah-Mitglieder in Gaza

Nach Angaben von Fatah-Quellen hat die Hamas ihr scharfes Vorgehen gegen Fatah-Anhänger im Gazastreifen nach Beginn der Waffenruhe mit Israel intensiviert. Dies wurde am Dienstag bekannt. Schon während der israelischen Militäroffensive „Gegossenes Blei“ hätte die Hamas begonnen, hunderte rivalisierender Fatah-Mitglieder unter dem Verdacht der „Kollaboration“ mit Israel zu verhaften, zu foltern und zu töten. Fatah-Mitglieder und Augenzeugen berichteten, dass die Verhafteten in Schulen und Krankenhäuser gebracht würden, die die Hamas in Untersuchungsgefängnisse umgewandelt hätte. Nach Angaben eines Fatah-Vertreters wurden mindestens 80 Fatah-Mitglieder in die Beine geschossen oder ihre Hände wurden gebrochen, drei Gefangenen wurden die Augen ausgestochen und mindestens 16 wurden exekutiert.

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