13.11.09

 

Gebrochenheit

Jean Vanier, ein Universitätsprofessor, der eine (mittlerweile global verbreitete) Gemeinschaft von Behinderten gegründet hat - die „Arche“ - sagte: „Die Studenten stellten mir lauter Hirnfragen - ich als Person war ihnen egal. Die Behinderten haben lauter Fragen zu meiner Person: Wer bist Du? Wie geht´s Dir? Hast Du Kinder? usw.“

Ob man einem Jean Vanier oder einer Mutter Teresa zuhört oder ob man selber auf die Armen und Behinderten zugeht – man begreift, warum es Leute gibt, die sagen: „Die Schwachen sind Ikonen unserer eigenen Seelen. Die Außenseiter sind Sakramente des immer und ewig an den Rand gedrängten Christus.“

Gott bittet uns - so wie Mutter Teresa, Jean Vanier und Franziskus - „uns mit diesen Sakramenten der Gebrochenheit zu umgeben, so dass wir selbst den Mut finden, unsere eigene Gebrochenheit zu entdecken.

Die Gebrochenen unterscheiden sich in nichts von uns, sie stellen nur das sichtbare Sakrament dessen dar, was wir zu verstecken suchen: unseren Mangel an Intelligenz, unsere Behinderungen oder die Tatsache, dass wir kein wirkliches Zuhause haben. Das sind die tiefen Wahrheiten des Evangeliums, denen wir nicht ins Auge zu sehen wagen.“

(R. Rohr, „Hiobs Botschaft“).

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