11.12.13

 

Kapitalismuskritik - Stimmen aus dem Volk

Wer mit wachem Bewußtsein auf die gegenwärtigen Gesellschaftsphänomene hinblickt, dem springt ins Auge, daß die ökonomische Verfassung diese Gesellschaft bis in ihre letzten Fasern durchdrungen hat und daß selbst solchezunächst dem Anschein nach ökonomiefremde Gegenstände wie Liebe, Natur oder die schönen Künste ihre Unschuld verloren haben.

Alle ‘Arbeitnehmer’ - und alle, die es werden wollen müssen - unterliegen einem Zwang, nämlich mit Haut und Haaren den Anforderungen sich gemäß zu machen, die eine kapitalistische Wirtschaft an sie stellt, mithin den Großteil ihrer Lebenszeit und -kraft dafür aufzuwenden, überhaupt einen Arbeitsplatz zu ergattern, zu behalten und auszufüllen. Immer mehr Menschen geraten, weil sie noch nicht einmal so etwas der Entfaltung menschlicher Wesenskräfte Abträgliches wie einen Arbeitsplatz finden, in Existenznot; pure Verelendung greift unter denen um sich, die von der ‘Marktwirtschaft’ als unbrauchbar aussortiert werden. Kaum ein Lebensmittel - von der Luft bis zum Fleisch (BSE, Gammel) - ist von Verseuchung verschont worden, weil Lebensmittel im Kapitalismus eben nicht schlicht Lebensmittel, sondern dem Wesen nach Geschäftsmittel sind. Auf vier Fünftel des Erdballs vegetieren und krepieren Menschen in Massen, weil sie in Gegenden wohnen, wo eine weltweit agierende kapitalistische Wirtschaft zwar keine Verwendung für die dort lebenden Menschen hat, aber dennoch das dortige Wirtschaften in die Rolle des Rohstofflieferanten zwingt.


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Ich rate Herrn Baise und anderen WirtschaftskapitalistInnen sehr dringend die Lektüre des Gleichnisses vom goldenen Kalb in der Bibel: Menschen, die nicht mehr Gott (das universelle Prinzip der selbstlosen Liebe = das Prinzip "Sein"), sondern das goldene Kalb (den freien Markt, den schnöden Mammon, die Gewinnmaximierung, die Rendite, den Zinseszins = das Prinzip "Haben" usw.) anbeten, kommen in die (egozentrische) Hölle und reißen alle anderen mit - für Generationen.

Wenn es irgend etwas Böses gibt auf dieser Welt, dann ist es zu allererst das Prinzip, sich auf Kosten anderer zu bereichern.

Der Ausweg:

Das Prinzip Liebe. Geld geben und nehmen aus Liebe. Handeln nur noch zum Wohle aller Beteiligter, nicht zum Wohle einiger weniger auf Kosten von Anderen.


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Die verquere Logik, die dahintersteckt geht so: Wenn andere Nationen wachsen und sich entwickeln, dann machen die uns einen Teil des globalen Kuchens (Marktanteile) streitig.Wenn andere Länder dazu befähigt sind, gleichwertige Produkte selbst herzustellen, wozu dann "aus dem Ausland" importieren? Das ist aber weniger als die halbe Wahrheit, unterstellt diese Annahme zudem, dass der globale Kuchen bestenfalls gleich groß bliebe.

Was Herr Beise nicht sehen will oder sehen kann, ist, dass ein prosperierendes Land zum Wachstum des globalen Kuchens beiträgt. Damit würden die Kuchenstücke bei fairer Verteilung für alle größer!

An dieser Stelle kommt die Kritik des Papstes wieder ins Spiel (im Übrigen hat selbst Obama in seiner letzten Rede diese Systemkritik geteilt): Fairness herrscht auf dieser Welt eben gerade nicht. Und daran muss sich etwas ändern. Ein Anfang wäre, die Anhänger der neoklassischen/neoliberalen Schule als das zu brandmarken, was sie sind - Anhänger einer Ideologie, die nur den (Geld-)Eliten nutzt. Es gibt bereits sich formierenden Widerstand: http://rwer.wordpress.com/2013/12/07/sack-the-economists/


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Was der Kapitalismus den Leuten bringt - ob in Deutschland, Brasilien oder Afrika - das sind Produkte. Produkte - möglichst billig hergestellt, möglichst ohne Umweltauflagen, möglichst für billigste Löhne - die das Leben nicht bereichern... unterdessen wachsen panglobale Unternemen, die den Zugang zu Märkten erschweren und lieber Patente selbst vor eigener Innovatiosfähigkeit schützen als z.B. Antibiotika zu verbessern, Kartellrecht und staatliche Lenkung hin oder her...
Das gegenwärtige System hat dazu geführt, dass Staaten abhängig sind von Arbeitsplätzen der Unternehmen, von Banken und Finanzdienstleistern, von Liberlisierungen und Deregulierungen die die eigene Volkswirtschaft prostituieren...


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