17.1.15
„Das hat mit dem Islam nichts zu tun“
.. hören wir Tag für Tag. Wer so spricht, hat die Imame
nicht erlebt, die Väter und Mütter nicht gehört und nie erfahren, wie
sie Kinder demütigen. Und wer so spricht, traut sich schlicht nicht zu
fragen, warum in der Gegenwart derart viel Terrorismus aus muslimischen
Reihen kommt. Wer „den Islam“ schützen will, sollte sich fragen: wovor?
Vor der Reform, die er so dringend braucht? Je offener die Debatte
werden darf, desto mehr wird für den
Islam getan. Und dazu gehört auch die Erkenntnis, dass Reformdruck und
Reformwille nicht länger ignoriert werden dürfen. Weghören und Kontexte
ausblenden, das schützt den Islam so wenig, wie die Attentäter mit ihrem
Irrsinn den Propheten schützen. Dringend notwendig sind Vorbilder,
demokratische und befreite Muslime, Männer und Frauen, die vorleben und
zeigen, dass Islam auch ohne traditionelle Doktrin möglich ist.
Ahmad Mansour im DER SPIEGEL (Ausgabe 4/2015). Mansour ist arabischer Israeli und lebt seit 2004 in Berlin. Der Psychologe arbeitet für Projekte gegen Extremismus und hat bis 2013 an der Deutschen Islam Konferenz teilgenommen, die seit dieser Legislaturperiode nur noch Verbände als ständige Mitglieder zulässt.
Ahmad Mansour im DER SPIEGEL (Ausgabe 4/2015). Mansour ist arabischer Israeli und lebt seit 2004 in Berlin. Der Psychologe arbeitet für Projekte gegen Extremismus und hat bis 2013 an der Deutschen Islam Konferenz teilgenommen, die seit dieser Legislaturperiode nur noch Verbände als ständige Mitglieder zulässt.