22.6.15
Sexualerziehung: Karmasin kritisiert Heinisch-Hosek scharf
Familienministerin berichtet von massivem Protest der Eltern gegen den Grundsatzerlass zur Sexualkunde
Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) hat im Zusammenhang mit der Reform der Sexualerziehung Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) erneut scharf kritisiert. Eigentlich sollte ein neuer Grundsatzerlass – der eine intensivere Aufklärung in der Schule bereits ab der Volksschule vorsieht – im Herbst in Kraft treten. Karmasin fordert nun einen Neustart der Verhandlungen.
Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) hat im Zusammenhang mit der Reform der Sexualerziehung Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) erneut scharf kritisiert. Eigentlich sollte ein neuer Grundsatzerlass – der eine intensivere Aufklärung in der Schule bereits ab der Volksschule vorsieht – im Herbst in Kraft treten. Karmasin fordert nun einen Neustart der Verhandlungen.
Die Vorgehensweise Heinisch-Hoseks sei mit dem kurzen Zeitraum für
Stellungnahmen zum Erlass nicht klug gewesen. Das schüre Ängste. "Bei
diesem emotional sehr heiklen Thema müssen Eltern und Experten
eingebunden werden", sagt Karmasin zum STANDARD.
Beschwerden beim Familienministerium
Das Familienministerium bekomme täglich Briefe, Mails und Anrufe von verärgerten Eltern. "Ich kann diesen Ärger nachvollziehen. Erziehung – und natürlich auch Sexualerziehung und Aufklärung – sind Verantwortung der Eltern und dürfen nicht von der Familie in die Institution 'ausgelagert' werden", so Karmasin. Es dürfe keine Verstaatlichung der Sexualerziehung geben. Eltern würden laut Verfassung als Erziehungsberechtigte gelten und seien daher vorab zu informieren und einzubinden.
Außerdem stört sich die Ministerin daran, dass das Wort "Familie" kein einziges Mal im Erlass vorkomme. Es müsse zudem darauf hingewiesen werden, dass Eltern eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung der Kinder zu spielen haben.
Neustart gefordert
Karmasin fordert deshalb erneut einen Neustart der Verhandlungen zum Erlass. "Ein Drüberfahren über die Eltern kann es hier nicht geben." Der Erlass sei gemeinsam mit den Schulpartnern und Eltern einvernehmlich neu zu erarbeiten, um zu diesem sensiblen Thema einen breiten Konsens zu suchen.
Zuletzt wurde der Grundsatzerlass zur Sexualerziehung im Jahr 1994 aktualisiert. Heinisch-Hosek hat ihren Erlass bereits mehrmals verteidigt. Es gehe darum, Kindern ein gutes Körperbild zu vermitteln und ihnen zu ermöglichen, "das Neinsagen" zu erlernen. "Kolportiere Meinungen" dahingehend, dass es zukünftig in der Sexualerziehung um Pornografie oder Selbstbetasten gehen könnte, bezeichnete die Bildungsministerin als "völligen Humbug".
Beschwerden beim Familienministerium
Das Familienministerium bekomme täglich Briefe, Mails und Anrufe von verärgerten Eltern. "Ich kann diesen Ärger nachvollziehen. Erziehung – und natürlich auch Sexualerziehung und Aufklärung – sind Verantwortung der Eltern und dürfen nicht von der Familie in die Institution 'ausgelagert' werden", so Karmasin. Es dürfe keine Verstaatlichung der Sexualerziehung geben. Eltern würden laut Verfassung als Erziehungsberechtigte gelten und seien daher vorab zu informieren und einzubinden.
Außerdem stört sich die Ministerin daran, dass das Wort "Familie" kein einziges Mal im Erlass vorkomme. Es müsse zudem darauf hingewiesen werden, dass Eltern eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung der Kinder zu spielen haben.
Neustart gefordert
Karmasin fordert deshalb erneut einen Neustart der Verhandlungen zum Erlass. "Ein Drüberfahren über die Eltern kann es hier nicht geben." Der Erlass sei gemeinsam mit den Schulpartnern und Eltern einvernehmlich neu zu erarbeiten, um zu diesem sensiblen Thema einen breiten Konsens zu suchen.
Zuletzt wurde der Grundsatzerlass zur Sexualerziehung im Jahr 1994 aktualisiert. Heinisch-Hosek hat ihren Erlass bereits mehrmals verteidigt. Es gehe darum, Kindern ein gutes Körperbild zu vermitteln und ihnen zu ermöglichen, "das Neinsagen" zu erlernen. "Kolportiere Meinungen" dahingehend, dass es zukünftig in der Sexualerziehung um Pornografie oder Selbstbetasten gehen könnte, bezeichnete die Bildungsministerin als "völligen Humbug".