20.11.15

 

Falsche Propheten: Die Kirchenführer in der Flüchtlingskrise

Ein Desaster wird verklärt
Seit drei Monaten befindet sich die deutsche Politik auf einem beispiellosen Irrweg. Mit falschen Signalen und Anreizen weitete sie die Fluchtbewegung aus den nahöstlichen Bürgerkriegsregionen Richtung Westeuropa zu einem weltweiten millionenfachen Massenzustrom nach Deutschland aus, verstieß gegen internationale Verträge und zerstörte den ohnehin fragilen Zusammenhalt innerhalb der EU. Sie unterließ die gesetzlich vorgeschriebene Differenzierung zwischen Kriegsflüchtlingen bzw. politisch Verfolgten und Wirtschaftsmigranten und verzichtete „großzügig“ auf die Registrierung Hunderttausender illegaler Zuwanderer, mit noch nicht absehbaren Konsequenzen für die innere Sicherheit. Für den massiven Vertrauensverlust vieler Bürger in den eigenen Staat trägt sie die Verantwortung. Als wäre dieses Totalversagen nicht schlimm genug, wird es von Politikern und Medien auch noch systematisch schöngeredet und mit einer verlogenen Willkommens-Kampagne als „Politik mit freundlichem Gesicht“ verklärt.
Wenn in einer weithin säkularisierten Gesellschaft, in der sich TV-Comedians bevorzugt an der katholischen Kirche und als lächerlich hingestellten „Verteidigern des christlichen Abendlandes“ abarbeiten, urchristliche Tugenden plötzlich wieder hoch im Kurs stehen; wenn Politiker, die sonst nur Meinungsumfragen und den nächsten Wahltermin im Sinn haben, auf einmal vor Güte und Menschenfreundlichkeit schier überfließen und lautstark „Nächstenliebe“, „Barmherzigkeit“ oder „Gastfreundschaft“ einfordern; dann sollten bei den beiden Amtskirchen – Katholiken wie Protestanten – eigentlich alle Alarmglocken läuten. Doch statt zum Innehalten und Überdenken des bisherigen Kurses aufzufordern, haben sich die Kirchenführungen an die Spitze der Willkommens-Kampagne gesetzt.
Diese Kampagne beruht auf der Fiktion, die Zuwanderer würden nach wochenlanger Reise durch diverse EU-Länder beim Grenzübertritt von Österreich nach Deutschland quasi wie Ertrinkende in letzter Sekunde das rettende Ufer erreichen. Dabei ist längst offensichtlich, dass neben den wirklich Hilfsbedürftigen und Asylberechtigten Unmassen von Glücksrittern – kräftigen jungen Männern, vorerst ohne Familien – aus allen Weltregionen ins Land strömen, die absichtlich ihre Pässe wegwerfen oder sich einer Registrierung entziehen, und deren irrationale Hoffnungen auf schnellen Wohlstand – ohne Sprachkenntnisse und entsprechende berufliche Qualifikation sowie mit teils inkompatiblem kulturell-religiösem Hintergrund – auch mit bestem Willen und größtem finanziellen Einsatz nicht zu befriedigen sein werden.


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