11.12.15
Streit zwischen Moskau und Ankara eskaliert
Die Türkei bemüht sich um Deeskalation, doch Wladimir Putin schaltet im
Streit um den abgeschossenen Kampfjet auf stur. In Moskau kursieren die
absurdesten Ideen, wie Ankara zu bestrafen sei.
Seit dem Abschuss des russischen Militärjets im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind die Beziehungen der Präsidenten offen feindselig. Der Kreml-Herrscher scheint tief gekränkt und lehnt trotz entsprechender Angebote aus Ankara alle Kontakte ab.
tattdessen ließ Putin den Konflikt rhetorisch weiter eskalieren. Er warf der Türkei wieder vor, vom Ölhandel mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu profitieren. Man habe zusätzliche Beweise dafür, dass Öl aus den vom IS kontrollierten Gebieten "in industriellem Maßstab" in die Türkei geliefert werde. "Wir haben allen Grund anzunehmen, dass die Entscheidung, unser Flugzeug abzuschießen, von dem Willen gelenkt war, die Ölversorgungslinien zum türkischen Territorium zu schützen", sagte Putin. Der Schutz von Turkmenen an der türkisch-syrischen Grenze sei nur ein Vorwand gewesen.
In Paris traf sich Putin mit US-Präsident Barack Obama, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping. Fast bei allen Treffen war der abgeschossene Jet offenbar ein Thema. "Die Kollegen haben mir aufmerksam zugehört, und die meisten von ihnen teilen zumindest die These, dass es nicht nötig war, einen ungeschützten russischen Bomber anzugreifen, der keine Bedrohung für die Türkei darstellte", sagte Putin.
In Russland ist die Türkei in den vergangenen Tagen zum neuen Hauptfeind geworden. Die Reaktionen von Politikern übertreffen sich an Absurdität. Der Populist Wladimir Schirinowski, Vorsitzender der nationalistischen Partei LDPR, schlug letzte Woche vor, mit einem nuklearen Schlag zu antworten. "Es ist sehr einfach, Istanbul zu vernichten. Man muss nur eine Atombombe über dem Bosporus abwerfen, und die Stadt wird überflutet", sagte er.
Der Kampf gegen den neuen Gegner wird aber auch ernsthaft geführt. In Moskau wurde das Russisch-Türkische Wissenschaftszentrum in der angesehenen Bibliothek für Fremdsprachige Literatur am Montag geschlossen, der Unterricht der osmanischen Sprache eingestellt. Hunderte türkische Staatsbürger wurden in Russland von den Behörden überprüft, Dutzende ausgewiesen. Auch russische Staatsbürger, die türkische Stempel im Reisepass haben, werden bei der Einreise besonders streng kontrolliert, berichtet die St. Petersburger Zeitung "Fontanka".
Seit dem Abschuss des russischen Militärjets im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind die Beziehungen der Präsidenten offen feindselig. Der Kreml-Herrscher scheint tief gekränkt und lehnt trotz entsprechender Angebote aus Ankara alle Kontakte ab.
tattdessen ließ Putin den Konflikt rhetorisch weiter eskalieren. Er warf der Türkei wieder vor, vom Ölhandel mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu profitieren. Man habe zusätzliche Beweise dafür, dass Öl aus den vom IS kontrollierten Gebieten "in industriellem Maßstab" in die Türkei geliefert werde. "Wir haben allen Grund anzunehmen, dass die Entscheidung, unser Flugzeug abzuschießen, von dem Willen gelenkt war, die Ölversorgungslinien zum türkischen Territorium zu schützen", sagte Putin. Der Schutz von Turkmenen an der türkisch-syrischen Grenze sei nur ein Vorwand gewesen.
In Paris traf sich Putin mit US-Präsident Barack Obama, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping. Fast bei allen Treffen war der abgeschossene Jet offenbar ein Thema. "Die Kollegen haben mir aufmerksam zugehört, und die meisten von ihnen teilen zumindest die These, dass es nicht nötig war, einen ungeschützten russischen Bomber anzugreifen, der keine Bedrohung für die Türkei darstellte", sagte Putin.
In Russland ist die Türkei in den vergangenen Tagen zum neuen Hauptfeind geworden. Die Reaktionen von Politikern übertreffen sich an Absurdität. Der Populist Wladimir Schirinowski, Vorsitzender der nationalistischen Partei LDPR, schlug letzte Woche vor, mit einem nuklearen Schlag zu antworten. "Es ist sehr einfach, Istanbul zu vernichten. Man muss nur eine Atombombe über dem Bosporus abwerfen, und die Stadt wird überflutet", sagte er.
Der Kampf gegen den neuen Gegner wird aber auch ernsthaft geführt. In Moskau wurde das Russisch-Türkische Wissenschaftszentrum in der angesehenen Bibliothek für Fremdsprachige Literatur am Montag geschlossen, der Unterricht der osmanischen Sprache eingestellt. Hunderte türkische Staatsbürger wurden in Russland von den Behörden überprüft, Dutzende ausgewiesen. Auch russische Staatsbürger, die türkische Stempel im Reisepass haben, werden bei der Einreise besonders streng kontrolliert, berichtet die St. Petersburger Zeitung "Fontanka".