22.2.16
Auf dem Weg zu einem europäischen Islam?
(1): Ermittlung der Woche: Auf dem Weg zu einem europäischen Islam?
Die Ermittlung der Woche führt nach Österreich, wo islamische Einrichtungen mit ausländischen Geldern finanziert werden. Tatsächlich setzen sich mehrere europäische Länder mit der Frage auseinander, wie ein "Islam made in Europe" - das heißt, losgelöst vom Einfluss der Herkunftsländer der Gläubigen - aussehen könnte.
Zur besseren Integration muslimischer Gemeinschaften hat Österreich vor kurzem ein Gesetz verabschiedet, das diesen Mitbürgern mehr Rechte verleiht: Anerkennung islamischer Feiertage, Einführung von Halal-Gerichten in öffentlichen Kantinen, Anlegen von muslimischen Friedhöfen usw. Im Gegenzug befand es das Parlament für notwendig, die Geldflüsse aus dem Ausland für den Betriebshaushalt zahlreicher Moscheen zu kontrollieren.
Die Ermittlung befasst sich mit Direktbeihilfen der Türkei an türkischstämmige Muslime im Ausland. Über das türkische Amt für Religiöse Angelegenheiten Diyanet, - zweitgrößtes Budget im Staatshaushalt - schickt Ankara verbeamtete Imams zum Predigen in 65 österreichische Moscheen. Die Türkei exportiert damit ihre eher konservative Auslegung des Islams, und parallel dazu fordert Präsident Erdogan türkischstämmige Österreicher auf, sich nicht zu assimilieren.
Das neue Gesetz verbietet ab März 2016 die Präsenz dieser Imam-Beamten aus der Türkei, aber auch aus anderen Ländern wie Ägypten und Bosnien. "Wir wollen einen freien Islam in einem freien Land", erklärt einer der Verfasser des Gesetzes, nach dessen Dafürhalten die Abhängigkeit von ausländischen Finanzquellen die Entstehung eines "österreichischen Islams" verhindert.
(2): Interview der Woche: Necla Kelek
Necla Kelek ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin und Publizistin türkischer Abstammung. Sie setzt sich für einen europäischen Islam ein, der sich an die Konzepte der Aufklärung anlehnt - allen voran die Freiheit.
Arte
Die Ermittlung der Woche führt nach Österreich, wo islamische Einrichtungen mit ausländischen Geldern finanziert werden. Tatsächlich setzen sich mehrere europäische Länder mit der Frage auseinander, wie ein "Islam made in Europe" - das heißt, losgelöst vom Einfluss der Herkunftsländer der Gläubigen - aussehen könnte.
Zur besseren Integration muslimischer Gemeinschaften hat Österreich vor kurzem ein Gesetz verabschiedet, das diesen Mitbürgern mehr Rechte verleiht: Anerkennung islamischer Feiertage, Einführung von Halal-Gerichten in öffentlichen Kantinen, Anlegen von muslimischen Friedhöfen usw. Im Gegenzug befand es das Parlament für notwendig, die Geldflüsse aus dem Ausland für den Betriebshaushalt zahlreicher Moscheen zu kontrollieren.
Die Ermittlung befasst sich mit Direktbeihilfen der Türkei an türkischstämmige Muslime im Ausland. Über das türkische Amt für Religiöse Angelegenheiten Diyanet, - zweitgrößtes Budget im Staatshaushalt - schickt Ankara verbeamtete Imams zum Predigen in 65 österreichische Moscheen. Die Türkei exportiert damit ihre eher konservative Auslegung des Islams, und parallel dazu fordert Präsident Erdogan türkischstämmige Österreicher auf, sich nicht zu assimilieren.
Das neue Gesetz verbietet ab März 2016 die Präsenz dieser Imam-Beamten aus der Türkei, aber auch aus anderen Ländern wie Ägypten und Bosnien. "Wir wollen einen freien Islam in einem freien Land", erklärt einer der Verfasser des Gesetzes, nach dessen Dafürhalten die Abhängigkeit von ausländischen Finanzquellen die Entstehung eines "österreichischen Islams" verhindert.
(2): Interview der Woche: Necla Kelek
Necla Kelek ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin und Publizistin türkischer Abstammung. Sie setzt sich für einen europäischen Islam ein, der sich an die Konzepte der Aufklärung anlehnt - allen voran die Freiheit.
Arte