1.3.16
Amoklauf der Barmherzigkeit
Weltfremd und abgehoben irrlichtern evangelische und katholische Kirche durch die Asylkrise.
„Nein, Gott hat sich nicht von diesem Land abgewandt, sein Bodenpersonal aber schon“, glaubt Pastor Jakob Tscharntke (siehe PAZ, Nummer 52, Seite 8). Der Geistliche von der Evangelischen Freikirche im baden-württembergischen Riedlingen zählt zu den wenigen, die in ihren Predigten die Asylkatastrophe wortgewaltig und kompromisslos anprangern. Das hat ihm eine Anzeige wegen angeblicher Volksverhetzung eingebracht. Das Verfahren wurde gerade eingestellt. Aus dem christlichen Lager seien die größten Anfeindungen gegen ihn gekommen, berichtet er.
Es scheint, als habe Gottes Bodenpersonal tatsächlich jede Erdung verloren. Schlimmer noch: Das bestürzende Gefühl stellt sich ein, Menschen am Werk zu sehen, die nicht mehr wissen, wer sie sind und an was sie glauben. Deutschland hat keinen spanischen Kardinal Antonio Cañizares Llovera. Der Erzbischof von Valencia, 2013 nach dem Rücktritt Benedikts XVI. kurzzeitige Favorit bei der Papstwahl, nennt den Strom der Asylbewerber eine Invasion. Die europäischen Staaten würden allein mit „Gesten und Propaganda“ darauf reagieren.
Deutschland hat dagegen Heinrich Bedford-Strohm. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland schwärmt vom Ruf des Muezzins. Es wäre „berührend und bereichernd, sich von dessen Stimme in den islamischen Gottesdienst hineinnehmen zu lassen“, sagte er der „Nürnberger Zeitung“. Moscheebauten liegen Bedford-Strohm besonders am Herzen. Er ist seit letztem Jahr Mitglied im Stiftungsrat für eine geplante Großmoschee am Münchner Leonrodplatz. Christen, die sich sorgen, wenn Millionen Moslems nach Deutschland strömen, wirft er Kleingläubigkeit vor – und im Grunde hat er tatsächlich recht: Riesig muss der Glaube sein und winzig der Realitätssinn, um die tatsächlichen Zustände in Deutschland übersehen zu können: Die Ereignisse der Silvesternacht in Köln, die zunehmende Zahl an Kirchen, die von moslemischen Tätern geschändet und ausgeraubt werden, die Verfolgung christlicher Flüchtlinge in den Asylbewerberheimen – ein großes Maß an Verblendung braucht es, um all dies auszublenden.
Selbst Wolfgang Schäuble kritisierte gerade in einem Gastbeitrag für die Fachzeitschrift „Pastoraltheologie“ ungewohnt scharf das Verhalten der evangelischen Kirchenoberen. Ihre einseitige Politisierung wirke schal, wenn der spirituelle Kern dabei verlorengehe und sie führe dazu, dass „Christen mit abweichenden politischen Ansichten ausgeschlossen“ würden.
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Kommentare:
Es ist primitiv, dumm und gemein, wenn Kirchen in ihren Veranstaltungen die Lage der Flüchtlinge mit den Juden im Nationalsozialismus vergleichen.
Der Beitrag von Frank Horns zeigt uns Deutsche schonungslos auf, was wir von den Kirchen zu halten haben. Es ist erstaunlich, wie sich diese Religionsgemeinschaft verhält, sie erinnert an den Mann, der auf einen Ast sitzt und diesen abzusägen versucht. Das ist ausgesprochen dumm und ich stelle mir die Frage: Sind diese Personen blind? Als Atheist ist es mir egal, ob die christliche Kirche überlebt oder nicht, aber mir ist das Schicksal meines Volkes nicht egal! Die Kommentare sagen mir, wie elend es ehrlichen Christen gehen muss, mit offenen Augen sich der Islamisierung, dem Mittelalter, unterwerfen zu müssen.
iese unsägliche Einstellung gegenüber den eigenen Töchter und Söhne wird auch noch die letzten gutgläubigen Christen und Ehrenamtlichen aus der Amtskirche treiben.
Wenn Leute mit den Anspruch hierher kommen,
UNS als Samariter und Andersgläubigen aufs tiefste zu verachten und hassen, UNSER Land zu erobern, UNS zu Sklaven machen und Köppe abhacken wollen,
haben die jegliches Recht auf Nächstenliebe, Asyl und Hilfe verwirkt.
Ein altes Sprichwort sagt: Über Besuch freut man sich immer zweimal. Einmal wenn er kommt und einmal wenn er wieder geht. Wenn man dieses Sprichwort auf Flüchtlinge anwendet, begeht man den Fehler, den heutzutage viele machen. Sie verwechseln Individualethik mit Sozialethik, sie vermischen Moral mit Politik.
Dazu ein Beispiel: Wer nur e i n e m Flüchtling hilft, übt sich in christlicher Nächstenliebe und ist ein guter Mensch. Wer z w e i Flüchtlingen hilft, handelt oft aus politischer Berechnung und wird ein Kriegsgewinnler sein. Aber wer dann d r e i Flüchtlingen hilft, den wird man früher oder später als Volksverräter bezeichnen. Quantität schlägt schnell in eine neue Qualität um, aus der anwachsenden Menge wird eine neue Eigenschaft. Das ist ganz logisch.
Das, was in zwischenmenschlichen Beziehung seinen Wert hat, wird plötzlich mit Lug und Trug auf das allgemeine übertragen. Liebe und Haß werden ins politische Spiel gebracht. Gute und Böse werden benannt, sogar Hell- und Dunkeldeutsche werden erfunden. Jeder Blödsinn wird jetzt moralisiert. Das geht auf Dauer nicht gut. Die Gesellschaft wird gespalten. Die Nazikeule ist bereits zum Bumerang geworden und im Osten überzeugt die Staatspropaganda schon lange nicht mehr.
In dieser Situation besinnt man sich der Kirche. Um die Staatsräson und den inneren Frieden zu festigen, muß sie ihre alten Morallügen hervorkramen. Es werden mit dem Etikett der Christlichkeit die scheinheiligen Argumente überklebt. Politische Eliten und kirchliche Obrigkeiten ziehen jetzt an einem Strang. Thron und Altar bilden wieder eine Schicksalsgemeinschaft. Gemeinsam wollen Sie das Volk erziehen.
Wir sollten uns nicht aufs Glatteis führen lassen. Nächstenliebe bedeutet nicht automatisch Fernstenliebe. Jesus hat zum Beispiel dem einzelnen Kranken geholfen, aber es wird nicht erzählt, daß er je ein Krankenhaus errichtet hat. Jesus war kein Sozialarbeiter. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, und Kirche ist nicht Sozialismus.
Denn es ist ein Unterschied, ob man selber einem Menschen hilft, oder ob man dazu von anderen gezwungen wird. Es ist ein Unterschied ob man selber einem Flüchtling Unterkunft gewährt, oder ob der Staat einem fremde Menschen ins Wohnzimmer setzt. Staatliche Gewalt, ob sie nun gut oder schlecht gemeint ist, hat andere Maßstäbe als die individuelle Nächstenliebe. Deshalb ist die sogenannte Willkommenskultur auch keine christliche Pflicht, sondern höchstens eine politische Dummheit.
Es ist katholische Tradition, dass zum 1. Fastensonntag ein Hirtenbrief des Bischofs an seine Gemeinden verlesen wird. Ich möchte dazu berichten - passend zu obigem Artikel - was mir da von "meinem" Bischof zugemutet wurde. Den Wortlaut dieser „Predigt“ kann der interessierte Leser hier einsehen: http://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/presse_medien/aktuelles_bischofswort/hirtenbriefe/fastenhirtenbrief2016/fastenhirtenbrief2016.php
Der Verweis auf Heimatvertriebene, Gastarbeiter und Russlanddeutsche schließt doch wesentliche Gesichtspunkte aus, welche der Bischof kennen müsste. Die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge damals waren Deutsche, sprachen deutsch, waren Christen und wiesen keine divergenten kulturellen Prägungen auf. Die Gastarbeiter kamen überwiegend aus abendländisch, christlich geprägten Kulturen, was sich aber mit der Hereinnahme der Türken änderte. Die Russlanddeutschen sprachen (überwiegend) deutsch als Muttersprache und brachten Werte und Tugenden mit, die den hier geprägten entsprachen. Wie Integration nicht gelingen kann, beweisen gerade die Türken als „Gastarbeiter“, die in 2. und 3. Genaration zugewandert sind.
„Teilen wir die Leidenschaft Gottes für sein Volk?“ fragt der Bischof in seinem Hirtenwort. Da frage ich, welches ist das „Volk Gottes“, das der Bischof meint? Die gesamte Menschheit? Die Völker, die den jüdischen und christlichen Gott anbeten? Gehören die „Söhne Allahs“ zu diesem Volk, oder verstehen sich die nicht als „Gottesvolk“ schlechthin?
Wenn der Bischof alle meint, die Menschheit allumfassend, wozu binde ich mich dann exklusiv an meinen christlichen Glauben und die Kirche und gehe in Seelennöten oder auch in Dankbarkeit nicht zum Imam, dem Rabbiner, dem Dalai Lama oder pilgere zu einem Shint?-Schrein? Darf ich das nicht fragen?
„Bilder von brennenden Flüchtlingsheimen“: Hat er auch registriert, was sich tagtäglich in den Unterkünften selbst abspielt, wo Menschen unterschiedlicher Gewissheit vom „Volk Gottes“ aufeinandertreffen und wo besonders unsere christlichen Glaubensbrüder permanenter Gewalt oder Gewaltandrohung ausgesetzt sind, sodass inzwischen Amtsbrüder des Bischofs die getrennte Unterbringung muslimischer und christlicher Asylbewerber fordern.
Er fragt „Lassen wir uns das auch etwas kosten?“. Natürlich, denn materiell gesehen, können wir gar nicht davon kommen. Als Gesellschaft, wie als Einzelner, der Steuern und vielleicht auch noch Kirchensteuer bezahlt.
Der Bischof braucht an mich nicht zu appellieren, in konkreten Umständen materiell und persönlich handelnd, mildtätig zu sein und zu helfen.
Aber er sollte auch fragen, was wir uns es noch kosten lassen müssen, jenseits monetärer Rechnungen. Die Durchdringung unseres gesellschaftlichen Lebens mit Faktoren, die im Widerspruch zu unserem Verständnis von Menschenwürde und Menschenrechten stehen, die Tolerierung einer schon nicht mehr nur als schleichend anzusehenden Islamisierung unserer Gesellschaft bis hin zu unserem Rechtswesen. Auch dank des Verhaltens christlicher Würdenträger. Ist es denn im Namen der Religion - weil es „Religion“ ist - statthaft, Frauen zu schlagen, als Menschen minderer Kategorie zu betrachten, Kinder zwangsverheiraten, Andersgläubigen den Tod anzudrohen. Parallelstaaten und -Gesellschaften in unserem Land aufzubauen? Dies sollen wir uns es wohl auch „kosten lassen“?
Für seine Fastenbotschaft wählte Bischof Algermissen einen Spruch aus dem Alten Testament: „Da erwachte im Herrn die Leidenschaft für sein Land, und er hatte Erbarmen mit seinem Volk. (Joel 2,12-18)“. Das bezog sich auf eine Erfahrung der Israeliten im 5. Jahrhundert vor Christus, schreibt Algermissen: „Unter dem Schock durch eine gewaltige Heuschreckenplage und eine langwährende Dürre kam das „Volk Gottes“ zum Bewusstsein, wie weit sie sich von Gott entfernt hatten – und schlimmer noch, dass Gott sich von ihnen zurückgezogen hatte.“
So ist es mit Bibelworten und -Gleichnissen - sie sind nach Geschmack verwendbar, und so hoffen wir auf „Erbarmen“ mit unserem Volk. Das Wort von der „Heuschreckenplage“ dürfen wir aber im Sinne der Bischofs-Botschaft aber wohl nicht denken.
"Liebe den Nächsten wie Dich selbst"
Der Nächste ist derjenige der mir im Glauben, in der Kultur also in der Lebensweise der Nahestehende ist. Den gilt es zu lieben. So stütze und stärke ich die, meine, Gemeinde, meine Lebensweise.
Das Verständnis, das Wissen um die Christliche Nächstenliebe ist weitestgehend abhanden gekommen.
Mit ihren Nöten und Ängsten werden Deutschlands
Kirchgänger in der Asylkrise nahezu vollkommen alleingelassen.
Evangelische und katholische Würdenträger übertrumpfen sich darin, es
den einströmenden Asylbewerbern Recht zu machen. Es gelte, „Jesus in den
Flüchtlingen zu entdecken.“ Dem Islam stehen sie völlig kritiklos
gegenbüber.
„Nein, Gott hat sich nicht von diesem Land abgewandt, sein Bodenpersonal aber schon“, glaubt Pastor Jakob Tscharntke (siehe PAZ, Nummer 52, Seite 8). Der Geistliche von der Evangelischen Freikirche im baden-württembergischen Riedlingen zählt zu den wenigen, die in ihren Predigten die Asylkatastrophe wortgewaltig und kompromisslos anprangern. Das hat ihm eine Anzeige wegen angeblicher Volksverhetzung eingebracht. Das Verfahren wurde gerade eingestellt. Aus dem christlichen Lager seien die größten Anfeindungen gegen ihn gekommen, berichtet er.
Es scheint, als habe Gottes Bodenpersonal tatsächlich jede Erdung verloren. Schlimmer noch: Das bestürzende Gefühl stellt sich ein, Menschen am Werk zu sehen, die nicht mehr wissen, wer sie sind und an was sie glauben. Deutschland hat keinen spanischen Kardinal Antonio Cañizares Llovera. Der Erzbischof von Valencia, 2013 nach dem Rücktritt Benedikts XVI. kurzzeitige Favorit bei der Papstwahl, nennt den Strom der Asylbewerber eine Invasion. Die europäischen Staaten würden allein mit „Gesten und Propaganda“ darauf reagieren.
Deutschland hat dagegen Heinrich Bedford-Strohm. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland schwärmt vom Ruf des Muezzins. Es wäre „berührend und bereichernd, sich von dessen Stimme in den islamischen Gottesdienst hineinnehmen zu lassen“, sagte er der „Nürnberger Zeitung“. Moscheebauten liegen Bedford-Strohm besonders am Herzen. Er ist seit letztem Jahr Mitglied im Stiftungsrat für eine geplante Großmoschee am Münchner Leonrodplatz. Christen, die sich sorgen, wenn Millionen Moslems nach Deutschland strömen, wirft er Kleingläubigkeit vor – und im Grunde hat er tatsächlich recht: Riesig muss der Glaube sein und winzig der Realitätssinn, um die tatsächlichen Zustände in Deutschland übersehen zu können: Die Ereignisse der Silvesternacht in Köln, die zunehmende Zahl an Kirchen, die von moslemischen Tätern geschändet und ausgeraubt werden, die Verfolgung christlicher Flüchtlinge in den Asylbewerberheimen – ein großes Maß an Verblendung braucht es, um all dies auszublenden.
Selbst Wolfgang Schäuble kritisierte gerade in einem Gastbeitrag für die Fachzeitschrift „Pastoraltheologie“ ungewohnt scharf das Verhalten der evangelischen Kirchenoberen. Ihre einseitige Politisierung wirke schal, wenn der spirituelle Kern dabei verlorengehe und sie führe dazu, dass „Christen mit abweichenden politischen Ansichten ausgeschlossen“ würden.
Mehr
Kommentare:
Es ist primitiv, dumm und gemein, wenn Kirchen in ihren Veranstaltungen die Lage der Flüchtlinge mit den Juden im Nationalsozialismus vergleichen.
Der Beitrag von Frank Horns zeigt uns Deutsche schonungslos auf, was wir von den Kirchen zu halten haben. Es ist erstaunlich, wie sich diese Religionsgemeinschaft verhält, sie erinnert an den Mann, der auf einen Ast sitzt und diesen abzusägen versucht. Das ist ausgesprochen dumm und ich stelle mir die Frage: Sind diese Personen blind? Als Atheist ist es mir egal, ob die christliche Kirche überlebt oder nicht, aber mir ist das Schicksal meines Volkes nicht egal! Die Kommentare sagen mir, wie elend es ehrlichen Christen gehen muss, mit offenen Augen sich der Islamisierung, dem Mittelalter, unterwerfen zu müssen.
iese unsägliche Einstellung gegenüber den eigenen Töchter und Söhne wird auch noch die letzten gutgläubigen Christen und Ehrenamtlichen aus der Amtskirche treiben.
Wenn Leute mit den Anspruch hierher kommen,
UNS als Samariter und Andersgläubigen aufs tiefste zu verachten und hassen, UNSER Land zu erobern, UNS zu Sklaven machen und Köppe abhacken wollen,
haben die jegliches Recht auf Nächstenliebe, Asyl und Hilfe verwirkt.
Ein altes Sprichwort sagt: Über Besuch freut man sich immer zweimal. Einmal wenn er kommt und einmal wenn er wieder geht. Wenn man dieses Sprichwort auf Flüchtlinge anwendet, begeht man den Fehler, den heutzutage viele machen. Sie verwechseln Individualethik mit Sozialethik, sie vermischen Moral mit Politik.
Dazu ein Beispiel: Wer nur e i n e m Flüchtling hilft, übt sich in christlicher Nächstenliebe und ist ein guter Mensch. Wer z w e i Flüchtlingen hilft, handelt oft aus politischer Berechnung und wird ein Kriegsgewinnler sein. Aber wer dann d r e i Flüchtlingen hilft, den wird man früher oder später als Volksverräter bezeichnen. Quantität schlägt schnell in eine neue Qualität um, aus der anwachsenden Menge wird eine neue Eigenschaft. Das ist ganz logisch.
Das, was in zwischenmenschlichen Beziehung seinen Wert hat, wird plötzlich mit Lug und Trug auf das allgemeine übertragen. Liebe und Haß werden ins politische Spiel gebracht. Gute und Böse werden benannt, sogar Hell- und Dunkeldeutsche werden erfunden. Jeder Blödsinn wird jetzt moralisiert. Das geht auf Dauer nicht gut. Die Gesellschaft wird gespalten. Die Nazikeule ist bereits zum Bumerang geworden und im Osten überzeugt die Staatspropaganda schon lange nicht mehr.
In dieser Situation besinnt man sich der Kirche. Um die Staatsräson und den inneren Frieden zu festigen, muß sie ihre alten Morallügen hervorkramen. Es werden mit dem Etikett der Christlichkeit die scheinheiligen Argumente überklebt. Politische Eliten und kirchliche Obrigkeiten ziehen jetzt an einem Strang. Thron und Altar bilden wieder eine Schicksalsgemeinschaft. Gemeinsam wollen Sie das Volk erziehen.
Wir sollten uns nicht aufs Glatteis führen lassen. Nächstenliebe bedeutet nicht automatisch Fernstenliebe. Jesus hat zum Beispiel dem einzelnen Kranken geholfen, aber es wird nicht erzählt, daß er je ein Krankenhaus errichtet hat. Jesus war kein Sozialarbeiter. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, und Kirche ist nicht Sozialismus.
Denn es ist ein Unterschied, ob man selber einem Menschen hilft, oder ob man dazu von anderen gezwungen wird. Es ist ein Unterschied ob man selber einem Flüchtling Unterkunft gewährt, oder ob der Staat einem fremde Menschen ins Wohnzimmer setzt. Staatliche Gewalt, ob sie nun gut oder schlecht gemeint ist, hat andere Maßstäbe als die individuelle Nächstenliebe. Deshalb ist die sogenannte Willkommenskultur auch keine christliche Pflicht, sondern höchstens eine politische Dummheit.
Es ist katholische Tradition, dass zum 1. Fastensonntag ein Hirtenbrief des Bischofs an seine Gemeinden verlesen wird. Ich möchte dazu berichten - passend zu obigem Artikel - was mir da von "meinem" Bischof zugemutet wurde. Den Wortlaut dieser „Predigt“ kann der interessierte Leser hier einsehen: http://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/presse_medien/aktuelles_bischofswort/hirtenbriefe/fastenhirtenbrief2016/fastenhirtenbrief2016.php
Der Verweis auf Heimatvertriebene, Gastarbeiter und Russlanddeutsche schließt doch wesentliche Gesichtspunkte aus, welche der Bischof kennen müsste. Die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge damals waren Deutsche, sprachen deutsch, waren Christen und wiesen keine divergenten kulturellen Prägungen auf. Die Gastarbeiter kamen überwiegend aus abendländisch, christlich geprägten Kulturen, was sich aber mit der Hereinnahme der Türken änderte. Die Russlanddeutschen sprachen (überwiegend) deutsch als Muttersprache und brachten Werte und Tugenden mit, die den hier geprägten entsprachen. Wie Integration nicht gelingen kann, beweisen gerade die Türken als „Gastarbeiter“, die in 2. und 3. Genaration zugewandert sind.
„Teilen wir die Leidenschaft Gottes für sein Volk?“ fragt der Bischof in seinem Hirtenwort. Da frage ich, welches ist das „Volk Gottes“, das der Bischof meint? Die gesamte Menschheit? Die Völker, die den jüdischen und christlichen Gott anbeten? Gehören die „Söhne Allahs“ zu diesem Volk, oder verstehen sich die nicht als „Gottesvolk“ schlechthin?
Wenn der Bischof alle meint, die Menschheit allumfassend, wozu binde ich mich dann exklusiv an meinen christlichen Glauben und die Kirche und gehe in Seelennöten oder auch in Dankbarkeit nicht zum Imam, dem Rabbiner, dem Dalai Lama oder pilgere zu einem Shint?-Schrein? Darf ich das nicht fragen?
„Bilder von brennenden Flüchtlingsheimen“: Hat er auch registriert, was sich tagtäglich in den Unterkünften selbst abspielt, wo Menschen unterschiedlicher Gewissheit vom „Volk Gottes“ aufeinandertreffen und wo besonders unsere christlichen Glaubensbrüder permanenter Gewalt oder Gewaltandrohung ausgesetzt sind, sodass inzwischen Amtsbrüder des Bischofs die getrennte Unterbringung muslimischer und christlicher Asylbewerber fordern.
Er fragt „Lassen wir uns das auch etwas kosten?“. Natürlich, denn materiell gesehen, können wir gar nicht davon kommen. Als Gesellschaft, wie als Einzelner, der Steuern und vielleicht auch noch Kirchensteuer bezahlt.
Der Bischof braucht an mich nicht zu appellieren, in konkreten Umständen materiell und persönlich handelnd, mildtätig zu sein und zu helfen.
Aber er sollte auch fragen, was wir uns es noch kosten lassen müssen, jenseits monetärer Rechnungen. Die Durchdringung unseres gesellschaftlichen Lebens mit Faktoren, die im Widerspruch zu unserem Verständnis von Menschenwürde und Menschenrechten stehen, die Tolerierung einer schon nicht mehr nur als schleichend anzusehenden Islamisierung unserer Gesellschaft bis hin zu unserem Rechtswesen. Auch dank des Verhaltens christlicher Würdenträger. Ist es denn im Namen der Religion - weil es „Religion“ ist - statthaft, Frauen zu schlagen, als Menschen minderer Kategorie zu betrachten, Kinder zwangsverheiraten, Andersgläubigen den Tod anzudrohen. Parallelstaaten und -Gesellschaften in unserem Land aufzubauen? Dies sollen wir uns es wohl auch „kosten lassen“?
Für seine Fastenbotschaft wählte Bischof Algermissen einen Spruch aus dem Alten Testament: „Da erwachte im Herrn die Leidenschaft für sein Land, und er hatte Erbarmen mit seinem Volk. (Joel 2,12-18)“. Das bezog sich auf eine Erfahrung der Israeliten im 5. Jahrhundert vor Christus, schreibt Algermissen: „Unter dem Schock durch eine gewaltige Heuschreckenplage und eine langwährende Dürre kam das „Volk Gottes“ zum Bewusstsein, wie weit sie sich von Gott entfernt hatten – und schlimmer noch, dass Gott sich von ihnen zurückgezogen hatte.“
So ist es mit Bibelworten und -Gleichnissen - sie sind nach Geschmack verwendbar, und so hoffen wir auf „Erbarmen“ mit unserem Volk. Das Wort von der „Heuschreckenplage“ dürfen wir aber im Sinne der Bischofs-Botschaft aber wohl nicht denken.
"Liebe den Nächsten wie Dich selbst"
Der Nächste ist derjenige der mir im Glauben, in der Kultur also in der Lebensweise der Nahestehende ist. Den gilt es zu lieben. So stütze und stärke ich die, meine, Gemeinde, meine Lebensweise.
Das Verständnis, das Wissen um die Christliche Nächstenliebe ist weitestgehend abhanden gekommen.