29.6.16
In memoriam Götz George: Besondere Schwere der Schuld
Spielfilm Deutschland 2014
Seine Tat übersteigt jegliche Vorstellung. Für die
grausame Tötung einer jungen Mutter und ihres Säuglings muss Joseph
Komalschek eine 30-jährige Haftstrafe absitzen. Seine Schuld hat er nie
eingestanden, auch die Leichen tauchten nie auf. Nach seiner Entlassung
kehrt er in seine Heimatstadt zurück, in der man ihm mit Misstrauen und
Verachtung begegnet. Vor allem der frühere Polizist Klaus Barner, der
den mutmaßlichen Doppelmörder einst verhaftete, ist wenig angetan von
der Rückkehr des "Monsters". Zwischen Komalschek und dem pensionierten
Beamten beginnt ein seltsames Katz-und-Mausspiel, bei dem auch Barners
Sohn Tom eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
In diesem abgründigen Psychokrimi versetzt Götz
George als einbeiniger Störenfried eine ganze Stadt in Angst. Der
visuell eindrucksvolle Thriller verknüpft das unterirdische Labyrinth
eines stillgelegten Bergwerks mit den undurchsichtigen Machenschaften
selbstgerechter Ex-Polizisten.
Das Erste zeigt "Besondere Schwere der Schuld" zum Gedenken an Götz George, der am 19. Juni im Alter von 77 Jahren verstarb.
30 Jahre saß Joseph Komalschek (Götz George)
hinter Gittern. Der Grund: Besondere Schwere der Schuld. Das Gericht sah
es als erwiesen an, dass der Gewohnheitskriminelle seine Nachbarin und
ihr neugeborenes Kind mit erbarmungsloser Brutalität ermordete. Die Tat
hat der Beschuldigte allerdings nie gestanden. Pikanterweise wurden auch
die Leichen nie gefunden. Nun versetzt die Rückkehr der "Bestie" seine
Heimatstadt, Schauplatz des einstigen Verbrechens, in helle Aufregung.
Der junge Polizist Tom Barner (Hanno Koffler) und seine Kollegen
observieren den als gefährlich eingestuften Ex-Sträfling rund um die
Uhr. Der Aufwand ist enorm. Trotzdem kann der alte Mann, der nach einer
Schießerei nur noch ein Bein hat, seinen Bewachern immer wieder
entkommen. Sein Weg führt ihn tief unter die Erde, wo er in einem
stillgelegten Bergwerk die Wahrheit ans Licht befördern will. Toms Vater
Klaus (Manfred Zapatka) und seine pensionierten Kollegen Heinz Braun
(Thomas Thieme) und Fritz Reet (Hans-Martin Stier), die seinerzeit für
Komalscheks Verurteilung sorgten, werden nervös. Auch in Toms Kopf hat
sich eine Frage festgesetzt, die sich nicht mehr ignorieren lässt.
In diesem beklemmenden Thriller glänzt Götz
George als entlassener Sträfling, der noch eine Rechnung zu begleichen
hat. Die Liste der Hauptdarsteller an seiner Seite liest sich wie ein
Who-is-Who deutscher Schauspielprominenz: Neben Hanno Koffler, der als
junger Polizist eine erschütternde Lebenslüge aufdeckt, werden Thomas
Thieme, Hans-Martin Stier und Manfred Zapatka als spießige Ex-Polizisten
von ihrer Vergangenheit eingeholt. Außerdem sind Hannelore Elsner als
überspannte Ehefrau, Wilfried Hochholdinger als zwielichtiger
Polizeichef und Anna Fischer als alleinerziehende Mutter zu sehen.
Sascha Arango, renommierter Drehbuchautor und zweifacher
Adolf-Grimme-Preisträger, ersann eine verstörende Geschichte, deren
schockierende Pointe sich erst ganz zum Schluss erschließt. Unter der
Regie des erfahrenen "Tatort"-Regisseurs Kaspar Heidelbach erlebt der
Zuschauer das trügerische Idyll einer Ruhrpott-Grubensiedlung, in der
die Gartenzwerge aus den Vorgärten grüßen.
ARD 29.6.2016, 20:25
Sowie:
Die Programmänderungen im Überblick
Montag, 27. Juni 201620:15 Uhr, WDR: "Tschüss Schimmi! Der große Götz-George-Abend"
Anlässlich des Todes von Götz George ändert der WDR heute ab 20:15 Uhr sein Programm und erinnert mit drei Filmen an den deutschen Ausnahmeschauspieler. "Der große Götz-George-Abend" im Westdeutschen Rundfunk startet zur Primetime mit dem Film "Schimanski: Tod in der Siedlung", 2010, danach folgt um 22:10 Uhr der Spielfilm "Civilcourage", 2009. Zum Abschluss des Abends wird der "Tatort: Duisburg Ruhrort" von 1981 gezeigt.
20:15 Uhr, ZDF: "Tod einer Polizistin", Krimi
Auch das ZDF ehrt den großen deutschen Schauspieler mit Programmänderungen. Um 20:15 Uhr spielt Götz George in "Tod einer Polizistin" den pensionierten Hauptkommissar Bruno Theweleit, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, als dem Schwerverbrecher Frank Keller (Jürgen Vogel) die Flucht aus dem Gefängnis gelingt.
22:15 Uhr, ZDF: "Erinnerungen an Götz George", Dokumentation
Im Anschluss an das "heute-journal" folgt schließlich die Dokumentation "Erinnerungen an Götz George" mit der der Sender auf das Leben und filmische Schaffen des Verstorbenen zurückblickt.
0:25 Uhr, Das Erste: "Schimanski: Loverboy", Krimi
Den Abschluss finden die Programmänderungen nach der Übertragung der EM-Spiele am Montag im Ersten. Um 0:25 Uhr wird der Krimi "Schimanski: Loverboy" von 2013 wiederholt - der letzte Film der Schimanski-Reihe.
Dienstag, 28. Juni 2016
22:45 Uhr, Das Erste: "Götz George - Der will doch nur spielen", Dokumentation
In der Film-Dokumentation "Götz George - Der will doch nur spielen" von Frank Bürgin gibt George einen der seltenen persönlichen Einblicke in seine Lebensgeschichte. "Es ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Karriere - vom lispelnden Schauspiel-Eleven zum populärsten deutschen Darsteller der Nachkriegszeit", heißt es in der Pressemitteilung des Senders.
Mittwoch, 29. Juni 2016
20:15 Uhr, Das Erste: "Besondere Schwere der Schuld", Thriller
In diesem beklemmenden Thriller aus dem Jahr 2014 glänzt Götz George als entlassener Sträfling, der noch eine Rechnung zu begleichen hat. An seiner Seite spielen: Hanno Koffler, Thomas Thieme, Hans-Martin Stier, Manfred Zapatka, Hannelore Elsner, Wilfried Hochholdinger und Anna Fischer. Der Film zeichnet das trügerische Idyll einer Ruhrpott-Grubensiedlung, in der die Gartenzwerge aus den Vorgärten grüßen.
Freitag, 1. Juli 2016
22:00 Uhr, Das Erste: "Schimanski: Schuld und Sühne", Krimi
Schimanski (Götz George) ermittelt, als ein junger Polizist, mit dessen Mutter er befreundet ist, sich erschießt. Dabei muss er erkennen, dass im Polizeirevier in der Ruhrstraße Korruption an der Tagesordnung ist.
23:30 Uhr, Das Erste: "Tatort: Moltke", Krimi
Ein Fernseh-Krimi aus dem Jahr 1988 mit dem legendären Gespann Götz George als Schimanski und Eberhard Feik als Thanner.