24.6.16
Ratgeber Medikamenten-Allergie
Wird
ein Medikament nicht vertragen, kann das für große Unsicherheit sorgen.
Zu oft hat man schon von der gefährlichen und lebensbedrohlichen
Medikamenten-Allergie gehört oder gelesen. Die gute Nachricht: Echte
allergisch bedingte unerwünschte Arzneimittelreaktionen sind sehr
selten. Doch wie kann man eine Allergie von einer meist bedeutend
harmloseren Nebenwirkung unterscheiden, was tun und wen fragen?
Antworten, fundierte Informationen und konkrete Tipps zu diesem
vielschichtigen Thema liefert der neue Ratgeber der Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV).
Arzneimittel
sind ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil medizinischer
Therapien. Wenn wir ein Medikament einnehmen, erwarten wir, dass es uns
gesundmacht oder Beschwerden lindert. Allerdings kann es auch vorkommen,
dass ein Medikament nicht vertragen wird. Eine solche unerwünschte
Arzneimittelwirkung (UAW) kann sehr verunsichern, da allergisch bedingte
Reaktionen auch schwer verlaufen und im schlimmsten Fall
lebensbedrohlich sein können.
Echte Allergie ist selten
Auch
wenn häufig von „Medikamenten-Allergie“ die Rede ist, sind UAWs zum
Glück nur selten tatsächlich allergisch bedingt und damit wirklich
gefährlich. „In 8 von 10 Fällen ist eine Nebenwirkung auf ein
Arzneimittel Grund für die Beschwerden und nicht dramatisch – zum
Beispiel Durchfall nach Antibiotika“, informiert Priv.Doz. Mag. Dr.
Stefan Wöhrl vom Floridsdorfer Allergiezentrum (FAZ) und Mitglied im
IGAV-Beirat. Mögliche Nebenwirkungen werden im Zuge des
Zulassungsverfahrens festgestellt und im Beipacktext aufgelistet. Davon
abzutrennen ist der Begriff einer Wechselwirkung zwischen zwei oder mehr
Medikamenten. Wöhrl: „Wenn gleichzeitig mehrere Medikamente eingenommen
werden, kann es zu unbeabsichtigter Höher- oder Unterdosierung mancher
Wirkstoffe kommen.“
In
ungefähr 20 Prozent der Fälle steckt tatsächlich eine Allergie (oder
Intoleranz) hinter der unerwünschten Arzneimittelwirkung. Der
Hautfacharzt und Allergiespezialist beschreibt die möglichen
Auswirkungen: „Reaktionen zeigen sich am häufigsten an der Haut. Meist
ist der Ausschlag harmlos. In sehr seltenen Fällen treten schwere
Hautschäden auf, und auch eine Beteiligung von Schleimhäuten und inneren
Organen ist möglich. Es kann aber auch bis zu einem anaphylaktischen
Schock kommen, der eine notärztliche Versorgung erforderlich machen
kann.“
Harmlos oder lebensbedrohlich?
Doch
wie soll der medizinische Laie erkennen, ob eine Reaktion des eigenen
Körpers auf ein Medikament „nur“ eine vielleicht unangenehme, aber nicht
weiter gefährliche Nebenwirkung ist, oder ob eine schwere
Unverträglichkeit bzw. ein echtes allergisches Geschehen mit womöglich
weitreichenden Folgen vorliegt? Antworten auf diese Frage liefert der
neue Ratgeber „Medikamenten-Allergie. Unerwünschte
Arzneimittelwirkungen: Was steckt wirklich dahinter?“. Herausgeber ist
die Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV) in Kooperation mit
der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie & Immunologie
(ÖGAI), der Arbeitsgruppe Allergologie der Österreichischen Gesellschaft
für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV), der Österreichischen
Apothekerkammer und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
(AGES). Ausgewiesene Spezialisten aus dem wissenschaftlichen Beirat der
IGAV haben die komplexe Thematik verständlich für Patienten
zusammengefasst. Der Ratgeber enthält auch Empfehlungen, wie man sich
auf den Arztbesuch vorbereitet, informiert über die diagnostischen
Möglichkeiten und enthält wertvolle Tipps für die Vermeidung von UAWs.
Bestellhinweis des kostenlosen Ratgebers:
T: IGAV-Hotline: 01 /212 60 60 (zu Bürozeiten)
Download: http://www.allergenvermeidung.org/uploads/tx_scpress/IGAV-Ratgeber_Medikamentenallergie.pdf