16.6.16
Staat kassiert um 6,2 Milliarden Euro zu viel
Jeder Arbeitnehmer und Pensionist in Österreich zahlt bis 2021 im Schnitt um 927 Euro zu viel Steuern. Das zeigt eine Studie der Denkfabrik Agenda Austria. Schuld daran ist die "kalte Progression".
Schelling (VP) darf sich in den nächsten fünf Jahren auf 6,2 Milliarden Euro Mehreinnahmen freuen. Aufgrund steigender Gehälter kassiert der Staat jährlich mehr Steuern. Denn: Steuertarife und Absetzbeträge werden nicht an die Inflation angepasst. Die Agenda Austria rechnet das in der Studie, die "Heute" exklusiv vorliegt, anhand eines Arbeitnehmers mit 30.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen vor: 2016 zahlt dieser 2.528 Euro Lohnsteuer.Wird sein Lohn an die Inflation angepasst, sind es 2021 schon 3.227 Euro, also 699 Euro mehr. Würde das Steuersystem ebenfalls inflationsangepasst, müsste er nur 233 Euro mehr Lohnsteuer zahlen. Die "kalte Progression" frisst ihm also allein im Jahr 2021 466 Euro weg. Im Verhältnis zum Bruttolohn trifft die "kalte Progression" Geringverdiener am stärksten. Für die Agenda Austria ist daher eine automatische Inflationsanpassung des Steuersystems "überfällig".
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