27.4.17

 

Nacktmull schafft 18 Minuten ohne Sauerstoff

Nicht hübsch, aber außergewöhnlich: Nacktmulle sind krebsresistent, langlebig und schmerzunempfindlich. Wie eine neue Studie zeigt, können sie außerdem bis zu 18 Minuten ganz ohne Sauerstoff überleben. Sie stellen einfach ihren Stoffwechsel um.

Der etwa 15 Zentimeter lange Nacktmulle ist fast blind, hat eine faltige, rosabraune Haut mit nur wenigen Haaren und keine Ohrmuscheln. Manche bezeichnen ihn gar als das hässlichste Tier der Welt. Dennoch ist er zu einem äußerst beliebten Forschungsobjekt geworden, dank seiner erstaunlichen körperlichen Eigenschaften. Er bekommt keinen Krebs, seine Zellen altern kaum und seine Lebenserwartung liegt bei etwa 30 Jahren - eine ähnlich große Maus hält nur ein bis zwei Jahre durch. Forscher werten das als Anpassung an sein Leben in unterirdischen Höhlen in der ostafrikanischen Wüste.

Diesen Überlebensmechanismus bei Sauerstoffmangel hoffen Forscher eines Tages gezielt beim Menschen auslösen zu können. „Wir würden Patienten gern vor den Folgen von Sauerstoffmangel bewahren, die Herzinfarkt oder Schlaganfall binnen Minuten anrichten“, so der Koautor Gary Lewin vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).

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Die Schmerzbremse der Nacktmulle

Nacktmulle empfinden beim Kontakt mit Säure offenbar keinen Schmerz - Berliner Forscher wissen, warum: Die Tiere besitzen Schmerzrezeptoren, die von elektrisch positiv geladenen Teilchen blockiert werden.
Nachdem auch Säuren solche Protonen abgeben, entstehe in der Folge kein Aktionspotenzial: Die Nervenzelle "feuert" nicht, sie leitet kein Schmerzsignal weiter.

Was Nacktmulle vor Krebs schützt

Nacktmulle werden nicht nur steinalt, sie bekommen auch keinen Krebs. Forscher haben nun im Bindegewebe der Nagetiere einen Stoff entdeckt, der sie offenbar davor schützt. Das könnte neue Wege der Therapie und Prävention eröffnen. 



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