17.6.17
Der Euro- Betrug
Dieser Tage hat die
EU-Kommission ein „Reflexionspapier“ zur Vertiefung der Wirtschafts- und
Währungsunion vorgelegt, das auf eine Vergemeinschaftung der Schulden
hinausläuft. Erinnern wir uns: In den 1990er-Jahren, als die Einführung
des Euro diskutiert wurde, warnten so gut wie alle Ökonomen (bzw. die,
die etwas davon verstehen) davor, dass unterschiedliche
Volkswirtschaften nicht so einfach unter eine gemeinsame Währung
gezwungen werden können. Das würde dazu führen, dass die stabilen
Volkswirtschaften dauerhaft die schwachen subventionieren müssten, um
den Kollaps zu vermeiden. Dem sollte, so die Euro-Befürworter, mit der
sogenannten No-Bailout-Klausel (keiner haftet für die Schulden anderer)
vorgebeugt werden. Jetzt, nachdem es genau so gekommen ist, wie es
vorauszusehen war, gilt die beruhigende Klausel nicht mehr. Vielmehr
wird die Vergemeinschaftung der Schulden ganz offen als notwendig auf
die Tagesordnung gesetzt. Man kann das auch als Betrug an Europas
Bürgern verstehen.
Barbara Rosenkranz
Barbara Rosenkranz