15.9.17
Wie Psyche auf den Darm wirkt
Seit Jahrtausenden ist bekannt, dass ein gesunder Darm
eine zentrale Rolle für Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen
spielt. Forschungen durchleuchten zunehmend den Darm und geben uns neue
Erkenntnisse über Abläufe, die über die Aufnahme von Nährstoffen
hinausgehen. In einem gesunden Darm leben bis zu 100 Billionen
Bakterien, sie helfen bei der Verdauung und stärken das Immunsystem.
Wer
seinen Darm gesund erhält, beugt vor – ein gesunder Darm ist der
Schlüssel zu Fitness und Wohlbefinden. Der mögliche Zusammenhang
zwischen dem Darm und der Psyche ist im Augenblick einer der
spannendsten Forschungsgegenstände in der Medizin. Denn es mehren sich
die Hinweise darauf, dass sie nicht nur bei chronischen Darmentzündungen
eine große Rolle spielt, sondern auch bei der Entstehung von
Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Allergien und Rheuma.
Bereits
mehr als die Hälfte der Österreicher/innen (53 Prozent) – mehr Frauen
(60 Prozent) als Männer (45 Prozent) hat gelegentliche Darmprobleme Die
18- bis 29-Jährigen kämpfen eher mit ihrer Verdauung (60 Prozent) als
Ältere (30- bis 49-Jährige: 54 Prozent; über 50-Jährige: 44 Prozent).
Mögliche Wurzeln und Ursachen sind in einer ungesunden, d. h. viel zu
fetten und süßen Ernährung zu suchen. Probleme mit der Verdauung werden
häufig als unangenehm, aber harmlos eingestuft. Tatsächlich können sich
aber hinter den zahlreichen Beschwerden, die es durch Verstopfung,
Durchfall, Reizdarm, Sodbrennen gibt, durchaus schwerwiegende
Erkrankungen verbergen.
In der mittlerweile 21. „bewusst gesund“-Initiative will der ORF daher
unter dem Motto „Aus dem Bauch“ vom 9. bis 15. September 2017 mit seiner
gesamten Medienvielfalt Bewusstsein für das Thema Darmgesundheit
schaffen. Ziel der Initiative ist es, zu zeigen, wie sich Probleme im
Verdauungstrakt auf unser gesamtes Wohlbefinden auswirken, sowie moderne
Untersuchungsmethoden, neue Behandlungskonzepte und vorbeugende
Maßnahmen vorzustellen.
Mikrobiom – so beeinflusst es die Gesundheit
Die Mehrzahl der Zellen in unserem Körper sind Mikroben – winzig kleine, hochaktive Nützlinge. Etwa 100 Billionen Bakterien leben demnach auf und in unserem Körper, sie ergeben das sogenannte Mikrobiom. Allein auf unserer Haut leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde! Die Wechselwirkungen mit der Zusammensetzung des menschlichen Mikrobioms sind daher von außerordentlicher Wichtigkeit für die Funktion und die Gesundheit des Körpers.
Die Mehrzahl der Zellen in unserem Körper sind Mikroben – winzig kleine, hochaktive Nützlinge. Etwa 100 Billionen Bakterien leben demnach auf und in unserem Körper, sie ergeben das sogenannte Mikrobiom. Allein auf unserer Haut leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde! Die Wechselwirkungen mit der Zusammensetzung des menschlichen Mikrobioms sind daher von außerordentlicher Wichtigkeit für die Funktion und die Gesundheit des Körpers.
Probiotika – was sie können, wie sie wirken Probiotika
sind Darmbakterien, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben;
sie sollen bei einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie Stress,
Allergie, Migräne, Leberleiden, Reizdarm oder Übergewicht helfen –
verspricht zumindest die Werbung. Obwohl die Wissenschaft erst beginnt,
den komplexen Einfluss des Mikrobioms auf die Gesundheit zu verstehen,
wird schon jetzt mit vielen Probiotika-Nahrungsergänzungsmitteln ein
gutes Geschäft gemacht. An den Wiener Universitäten
versuchen Forscher derzeit, neue Probiotika zu entwickeln, die das
Mikrobiom in Zukunft wirklich beeinflussen können.