8.6.18

 

Der tastende Mensch

Ohne Tastsinn kein Leben.


"Der Tastsinn erfährt eine gleichermaßen dezidierte wie kontinuierliche Nichtbeachtung und kultivierte Abwertung innerhalb der Psychologie und der Medizin", schreibt Martin Grunwald in seinem Buch "Homo hapticus". Der Begründer des Haptik-Labors am Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung der Universität Leipzig ist überzeugt: Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn, ohne ihn ist kein Leben möglich.
Im Leipziger Haptik-Labor untersucht Grunwald sowohl die haptische als auch die taktile Wahrnehmung, also das Berühren und das Berührtwerden: Von der haptischen Lernleistung bei einzelligen Organismen über die Funktion der tastsensiblen Hautrezeptoren bis zur Wichtigkeit der Berührung für Menschen, insbesondere Säuglinge. Bei den Goldegger Dialogen vergangene Woche hat Martin Grunwald unter anderem über "Körperkontakt als Lebensmittel" gesprochen.
Die Grundlagenforschung an seinem Instituts wird mit Industrieaufträgen finanziert. Grunwald hat den Begriff des "Haptik-Designs" geprägt und entwirft für verschiedene Unternehmen so genannte haptische Marken. Die fühlbaren Eigenschaften einer Ware, wie zum Beispiel die Oberflächenstruktur und Materialwahl in Autos, sind laut Grunwald eine wichtige Grundlage für die Kaufentscheidung.
Gibt es Menschen, die einen besonders guten Tastsinn haben? Besteht ein Zusammenhang zwischen den Tastsinnleistungen eines Menschen und der Intelligenz? Und kann das Tragen eines Neoprenanzugs magersüchtigen Menschen helfen?

Ö1

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