13.3.15

 

Mythen der Ökono­mie

Anlei­tung zur geis­ti­gen Selbst­ver­tei­di­gung in Wirt­schafts­fra­gen

„Mythen – sym­bo­lisch auf­ge­la­dene Erzäh­lun­gen mit zwei­fel­haf­ter rea­ler Grund­lage – sind kein Phä­no­men, das auf die graue Vor­zeit beschränkt ist. Adorno und Hork­hei­mer äußer­ten in ihrem Klas­si­ker »Dia­lek­tik der Auf­klä­rung« vor Jahr­zehn­ten die pes­si­mis­ti­sche Dia­gnose, dass Wis­sen­schaft heute zum zen­tra­len Mythos gewor­den sei. Sie habe in der Erzeu­gung von blin­dem Gehor­sam gegen­über höhe­ren Mäch­ten den Platz der Reli­gion ein­ge­nom­men.  In der Wirt­schafts­wis­sen­schaft sind viele ökono­mi­sche Fra­gen sehr umstrit­ten. Wie bei vie­len ande­ren sozia­len Fra­ge­stel­lun­gen kommt es aber auch in der Ökono­mie sehr dar­auf an, von wel­chem Stand­punkt aus eine Sache betrach­tet wird. Ökono­mi­sche Argu­mente kön­nen zur Panik­ma­che, Recht­fer­ti­gung von Dis­kri­mi­nie­rung und zur Ver­brei­tung von Ohn­machts­ge­füh­len ein­ge­setzt wer­den, wie es heute all­täg­lich geschieht. Oder dazu, die Gesell­schaft bes­ser zu ver­ste­hen, sich kri­tisch mit ihr aus­ein­an­der zu set­zen und sie zu ver­än­dern. Die­ser zweite Zugang hat die­ses Buch inspi­riert. Es ver­sam­melt die wich­tigs­ten Mythen, die in den Medien und im All­tags­dis­kurs in Umlauf sind, schält deren Aus­sa­ge­kerne her­aus und trägt Gegen­ar­gu­mente aus der wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen For­schung zusam­men. Damit soll zu jenem Rüst­zeug beige­tra­gen werde, das einer Demo­kra­tie ange­mes­sen ist: eine breite wirt­schaft­li­che Bil­dung der Bevöl­ke­rung und ihre Teil­nahme an wirt­schafts­po­li­ti­schen Debat­ten und Entscheidungen.

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