29.9.15

 

Süddeutsche Zeitung stellt Realität auf den Kopf

Die Süddeutsche Zeitung behauptet in einem „Erklärvideo“, Deutschland profitiere finanziell und demografisch vom Zuzug der Flüchtlinge. Mit der manipulativen Darstellung schadet das Blatt dem Journalismus in Deutschland. 

Der zweiminütige Trickfilm mit dem Titel „Darum muss Deutschland keine Angst vor Flüchtlingen haben“ ist am Mittwoch auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung erschienen. Um die Schlagzeile zu rechtfertigen, nennen die Journalisten drei Argumente. Es lohnt sich, diese Punkt für Punkt durchzugehen, denn hier werden Fakten mit einer wahrlich verblüffenden Dreistigkeit zurechtgebogen, um die derzeitige Flüchtlingspolitik als wirtschaftlichen und finanziellen Erfolg für Deutschland zu verkaufen.
  
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Das vermutlich mieseste Video der Welt!

Warum? Beispiele:

1. Es wird behauptet, dass Ungarn mehr Erst-Asylanträge pro 1000 Einwohner hätte als Deutschland. Darauf kommt es überhaupt nicht an. Es kommt darauf an wieviele bleiben.

2014 war es so: Ungarn traf nur etwas über 5.445 Entscheidungen über die Asylanträge, der Rest erledigte sich von selbst, weil die Antragssteller weitergereist sind. Übrigens betrug die Ablehnungsquote 91%. Das bedeutet: Ungarn hatte in 2014 nur 5.445 * 0,09 = 490 Menschen Asyl gewährt. Überhaupt kein Vergleich mit Deutschland, ob pro Kopf oder sonst wie! http://www.spiegel.de/.../europa-wie-sich-die...

Es ist nur ein Transitland. Hier wird ein vollkommen falscher Eindruck vermittelt.

2. Die Behauptung, dass Flüchtlinge/Migranten (so genau wird da schon garnicht mehr unterschieden) 3.300 € mehr durch Steuern und Sozialabgaben zahlen, als für ihn ausgegeben werden.

Das ist auch wieder nur die Hälfte der Wahrheit und ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Ihr habt die Zahl "3.300 € +" aus der Bonin Studie und anscheinend nur die Einleitung gelesen. https://www.bertelsmann-stiftung.de/.../Bonin_Beitrag...

Die 3.300 € sind nur die individuell zurechenbaren Leistungen. So als würden Ausländern nur Arbeiten bzw. Sozialleistungen empfangen.
Die Menschen leben allerdings hier auch. Sie benutzen die Straßen, Freibäder, Bibliotheken... Wenn gesamten Kosten entsprechend des Bevölkerungsanteils auch auf Ausländer umgelegt wird, wird der Beitrag von Ausländern massiv negativ. Das schreibt Prof. Bonin in der selben Studie auf Seite 56 "Pro Kopf beträgt dieses implizite Finanzierungsdefizit 79.100 Euro je Ausländer. ". Dass Ausländer einen positiven fiskalischen Beitrag leisten ist also falsch.

3. Die Behauptung, dass Deutschland aufgrund der demographischen Entwicklung auf Zuwanderung angewiesen wäre.

Es kommt nicht darauf an, dass möglichst viele potentielle Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, sondern wie produktiv diese sind. Hierzu müssten die Besten der Besten ins Land kommen. Das ist aber einfach nicht der Fall:

Drei Beispiele:

1. Serbien schnitt beim Pisa-Test 2012 (der bisher letzte Pisa-Test) in allen Bereichen unterdurchschnittlich ab (S. 5, http://www.oecd.org/.../themen/PISA-2012-Zusammenfassung.pdf). Das Abi von Bremen (oder meines aus NRW) ist doch schon geringer geschätzt als das der Bayern, dann ist doch das Niveau der Gymnasiasten der Serben doch nochmal deutlich geringer.

2. Schaut euch mal auf der Seite der besten Uni in Afghanistan um, Kabul (http://ku.edu.af/en/page/753/878/geography-department-2). Da arbeiten als Professoren teilweise Dozenten die nur einen Bachelorabschluss haben*.

3. Nun gut, durch die Situation in Syrien sind Rankings nicht aussagekräftig, doch auch im Jahr vor dem Kriegsbeginn (2010) war keine syrische Uni unter den Top 500 der Welt zu finden: http://www.shanghairanking.com/ARWU2010.html

Will man mir erzählen, dass diese Absolventen jene "Fachkräfte" sind, mit denen wir in der Zukunft um die wirtschaftliche bzw. technische Weltspitze gegen Haravard, gegen Stanford, gegen Oxford... konkurrieren?

Das ist doch alles Tinnef! Jetzt hört doch mal auf mit der ständigen Verklärung, dem Rausch der Willkommenskultur und macht das wozu Journalisten da sind. Seid kritisch!

Die Leute die wir bräuchten gehen nach Australien, Neuseeland, Kanada, USA, die kommen nicht nach Deutschland. Fachkräfte können per Definition Englisch sprechen, für die Zuwanderung nach Deutschland müssten sie jedoch diese unmögliche Sprache lernen. Außerdem haben wir den NAchteil des Sozialstaats. Sozialstaat heißt, Fachkräfte mit hohen Einkommen zahlen hohe Steuer und Abgaben. Warum sollte ein Top-Informatiker aus Indien hier die Renten finanzieren wollen, wenn er in Australien Netto mehr vom Lohn hat?

Nach Deutschland kommen in der Regel nur die die vom Sozialstaat profitieren, dass heißt, die alten Deutschen arbeiten hier für die jungen Zuwanderer mit - nicht umgekehrt.

Wohin der Weg führt, sehen wir an Schweden (das große Vorbild; dort beträgt der Migrantenanteil 14%):

“48 Prozent der Immigranten im berufsfähigen Alter haben keine Arbeit. Selbst nach 15 Jahren in Schweden erreicht ihre Beschäftigungsquote nur 60 Prozent. Schweden hat bei der Arbeitsmarktteilnahme zwischen Einheimischen und Nichteinheimischen den größten Abstand in Europa. 42 Prozent der Langzeitarbeitslosen sind Immigranten. 58 Prozent der Sozialhilfeleistungen gehen an Immigranten. 45 Prozent der Kinder mit den schlechtesten Schulleistungen sind Immigranten. Sie verdienen im Durchschnitt 40 Prozent weniger als Einheimische. Seit den 1980er Jahren hat Schweden den höchsten Anstieg an Ungleichheit unter allen OECD-Staaten.“ - Tino Sanandaji

* Quellen, dass in Afghanistan viele Profs nur einen BSc haben:

"Auf einer Konferenz an der Ruhr-Universität Bochum zum Th ema „Strengthening Higher Education in Management and Economics in Afghanistan“ (21.11.2008) nannte Prof. Dr. Amin als Senior Administrator im afghanischen Hochschulministerium, in seinem Vortrag die Zahl von 68% der afghanischen Hochschuldozenten, die Abschlüsse nur auf Bachelor-Niveau besäßen."
Seite 22, Punkt 5: http://www.pedocs.de/.../ZEP_2011_2_Adick_Internationale...

"11.000 Studenten gibt es derzeit in Masar-i-Scharif, 30 Prozent davon sind Frauen. Ihre Professoren haben meist selbst nicht mehr als einen Bachelor-Abschluss. Keine guten Voraussetzungen, um eine neue Elite auszubilden"
http://www.afghanistan-connection.de/revolution-der-frauen/

René Aust

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