4.3.16

 

Unzensuriert-TV: Syrien - Ist Frieden möglich?

Karin Kneissl zu Assads Chancen: „Totgesagte leben länger.“ – Rima Darious zweifelt an Einfluss der Verhandler auf die Kampfparteien

Ist mit der seit Samstag geltenden Waffenruhe in Syrien der Weg frei für Frieden? Oder kalkulieren die maßgeblichen Mächte bereits das Scheitern der bevorstehenden Friedensgespräche ein? Unzensuriert-TV geht in seiner aktuellen Ausgabe der Frage nach: „Syrien – Ist Frieden möglich?“ Die Nahost-Expertin Karin Kneissl und die aus Syrien stammende Bürgerrechts-Aktivistin Rima Darious kommen darin ausführlich zu Wort.

Kneissl sieht wesentliche Vorbedingungen für erfolgreiche Friedensverhandlungen als erfüllt an, zumal sämtliche „Drahtzieher – die wesentlichen Regionalmächte plus USA und Russland“ an Bord seien. Wesentlich sei vor allem das Mitwirken des Iran – „Da haben sich die USA gegen Saudi-Arabien durchgesetzt“ – und der Regierung Assad, zu dessen Bedeutung Kneissl anmerkt: „Es gibt ja den alten Spruch ‚Totgesagte leben länger‘ – und das trifft zweifellos auf Assad zu.“ Kneissl glaubt daran, dass Syrien als Staat erhalten bleiben wird und nicht, wie dies etwa Israels Premier Netanyahu prophezeit hat, das Schicksal einer „Balkanisierung“ erleiden wird. Vor allem der Iran , aber auch Russland, und hinter den Kulissen China würden massiv danach trachten, dass Syrien nicht wegfällt, „Syrien ist das westliche Ende der Seidenstraße, an der China handelsmäßig, aber auch geopolitisch emsig arbeitet.“

Rima Darious strahlt für die nun beginnenden Friedensgespräche wesentlich weniger Optimismus aus und zweifelt, ob diejenigen, die über das Schicksal des Landes verhandeln, genügen Einfluss auf die Kampfparteien haben: „Ein Syrischer Nationalrat in Istanbul, ein Rat in Katar, eine Gruppe in Riad – wer ist das?“ Darious sieht als unabdingbare Voraussetzung für Frieden das Niederkämpfen der Terroristen, insbesondere des Islamischen Staats (IS), was sie den Verhandlern nicht zutraut: „Sie werden dasitzen in ihren Anzügen und sagen: Wir werden die Kämpfe stoppen. Aber wie werden Sie mit dem IS und Al-Nusra verhandeln? Sollen wir ihnen Blumen schenken?“

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Kommentare:
Das kann ich nicht mit 100% Gewissheit sagen aber die politischen Ereignisse der letzten Jahre weisen ein eindeutiges Muster auf. Ein substantieller Teil des US-Kapitals basiert auf der Leitwährung des Dollars und den Zwang Erdöl in Dollar zu handeln. Ein anderer Teil die Kontrolle des Weltbankensystems. Länder wie Irak oder Libyen, die versucht haben ihr Öl in anderen Währungen zu verkaufen endeten wie es für Syrien vorgesehen war. Niemals ging es um Demokratie oder Menschenrechte. Nach Ende des kalten Krieges haben sich US-Firmen (Regierung) mit Hilfe korrupter Politiker in die russische Energiewirtschaft eingekauft und saugten das Land derart aus das es zu katastrophalen Wirtschaftskrisen kam und große Teile der Bevölkerung hungerte. Ziel war die Destabilisierung von innen und die Installation einer US-gesinnten Regierung. Dann kam Putin an die Macht und mistete gründlich aus. Er warf die meiste ausländischen NGO`s aus dem Land, lies alle korrupten Politiker aburteilen und beschlagnahmte den Energiesektor sozusagen zurück. Seit dem ging es steil bergauf mit Russland. Löhne und Renten vervielfachten sich, niemals zuvor ging es Russen besser als unter Putin. Zum Ärger des US-Imperiums. Nach der Ansage Putins eine eigene Energieböse zu gründen und den Plänen einer Parallelzentralbank (BRICS) zu gründen, wurden die USA nervös. Sie waren nicht mehr einen Schachzug voraus sondern hinterher. Die Ukrainekriese sollte letztlich nur dazu dienen die Russen vom Europäischen Energiemarkt abzuschneiden und ihnen den Schwarzmeerstützpunkt auf der Krim streitig zu machen. Das konnten die Russen schon aus Selbsterhaltungstrieb nicht zulassen, wie es endete wissen wir. Auf der anderen Seite ist Russland auch der größte Energielieferant für die Türkei und eine bereits ausgehandelte neue Pipeline sollte die Zusammenarbeit perfektionieren. Das ging aber wieder gegen die Pläne des US-Imperiums Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Also brachten sie die Türken dazu (wie auch immer) gegen Russland zu handeln und machten ihnen schmackhaft, ihre Energie aus Katar (Katar ist einer der größten Finanzierer des Syrienkriegs) zu beziehen, per Pipeline über Syrien! Nun wurden die Russen auch hier genötigt einzugreifen, und das taten sie dann auch mit für jeden sichtbarer und warnender militärischer Entschiedenheit. Nun versucht man im Westen zu retten was noch zu retten ist, mit zB. die Flüchtlingsströme den Russen in die Schuhe zu schieben, aber das geschieht nur um vor der Öffentlichkeit die eigene Schuld am Desaster zu verschleiern. Das ist die gegenwärtige Situation...


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