29.9.15

 

Islamverbandsvertreter redet sich um Kopf und Kragen

Bei Frank Plasberg ging es um den Islam in Deutschland. CDU-Mann Jens Spahn klagte über Sprachprobleme und kritisierte die Islamverbände. Deren Vertreter verzettelte sich in der Handschlag-Affäre.

Vieles deutet darauf hin, dass sich die Flüchtlinge und Migranten, die gegenwärtig Deutschland erreichen, auf Dauer hier niederlassen werden. Sie kommen, um zu bleiben. Da es sich mehrheitlich um Muslime handelt, stellt sich mit ihrer Ankunft auch die Frage nach der Rolle des Islams hierzulande neu.

Es wäre sicher falsch, die vielfältige Identität der Asylbewerber auf ihre Glaubenszugehörigkeit zu reduzieren, und doch spielt sie eine gewichtige Rolle. Nicht umsonst fordert die Polizei, in den Heimen nach genau diesem Kriterium zu trennen. Die Spannungen zwischen den verschiedenen Religionen und Konfessionen treten in der Enge der Flüchtlingsunterkünfte offen zutage.

An der Frage einer separaten Unterbringung entzündete sich in der "Hart aber fair"-Sendung zum Thema "Merkel bejubeln, an Mohammed glauben: Wie viel Islam gehört zu Deutschland?" eine kontroverse Diskussion. CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sprach sich in seinem Bemühen um eine "klare Kante" dagegen aus. Man müsse, auch hinsichtlich des friedlichen Zusammenlebens, "vom ersten Tag an deutlich machen, was gilt. Das ist ja das Versäumnis der Vergangenheit", so der Unionsabgeordnete. In den Flüchtlingsheimen nach Religionen zu sortieren, sei also "das völlig falsche Signal".

Dietmar Ossenberg, der langjährige ZDF-Studioleiter in Kairo und Kenner des arabischen Raums, widersprach. Es gehe im Augenblick darum, der Entfaltung der Konflikte in Deutschland entgegenzuwirken. "Und das heißt eben auch, in dieser hoch aufgeladenen Situation von mir aus Christen, Jesiden oder Sunniten zu trennen".
Der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad sah angesichts des aktuellen Problems sogar die Gelegenheit und die Pflicht, den muslimischen Flüchtlingen beizubringen, "dass sie selber etwas dafür tun müssen, damit diese Verhältnisse, die ihre Länder kaputtgemacht haben, nicht nach Deutschland importiert werden".
 
 

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