23.12.15

 

Das Reich des Bösen

In der Welt von heute halten viele Ausschau nach dem Kommen eines Antichristen, einige blicken dabei auf andere Länder, die sie als „böse Staaten“ betrachten, und vergessen dabei, auf ihr eigenes Land zu schauen.
Ja, es gibt in der Welt ein Reich des Bösen, und alle Regierungen, Länder und Völker, die Böses unterstützen, haben Anteil daran: Es sind die Regierungen, Völker und Länder, die Abtreibung, Empfängnisverhütung, Bevölkerungskontrolle, Unmoral, homosexuelle Lebensart und die gleichgeschlechtliche Ehe befürworten oder sogar vorantreiben, die Feiertage für LGBT einführen (d.h. Tage zur Feier der lesbischen, homosexuellen, bi- oder transgender Lebensart), die Selbstsucht, Egozentrik und Gier fördern, die Not der Armen jedoch ignorieren. Es sind die Regierungen, Atheisten oder sogenannte Religiöse, die Christen und andere aufgrund ihres Glaubens verfolgen. Es sind jene, die andere terrorisieren und abschlachten, weil sie etwas anderes glauben. Es sind diejenigen, die sagen: Bekehre dich oder stirb! Es gehören jene dazu, die die Sklaverei befürworten oder jemanden aufgrund seines Geschlechtes als minderwertig betrachten. Es gehören die Regierungen dazu, die ihre Macht dafür einsetzen, anderen ihren Willen aufzuzwingen. Zu diesem Reich des Bösen gehören ferner diejenigen, die die Armen und Schwachen selbstsüchtig übervorteilen und ausbeuten. Es gehören diejenigen dazu, die die Hilferufe der Verlorenen und Obdachlosen, der Heimatlosen und Flüchtlinge ignorieren.
Überall gibt es dieses Reich des Bösen! Und darin gibt es viele Antichristen, denn jeder, der andere dazu veranlasst, etwas zu tun, das dem Willen Christi zuwider ist, ist ein Antichrist. Jede Regierung und jegliches Volk, das sich gegen die wendet, die ihr Möglichstes versuchen, nach dem Weg Christi zu leben, ist antichristlich. Leider werden heutzutage viele Menschen, die behaupten, Christen oder Katholiken zu sein, verblendet und zu einem Teil dieses Reiches des Bösen. Diese sind manchmal so blind, dass sie in den Chor des Hasses einstimmen, der denen entgegenschallt, die christlich zu leben versuchen.
Ganze Nationen fallen der Boshaftigkeit des Bösen anheim und werden dazu gebracht, gemeinsam mit der Finsternis des Bösen die Vernichtung von Staatschefs und Völkern zu fordern, die nach dem rechten Weg leben wollen und die Unmoral des Bösen ablehnen. Wie Narren gehorchen und folgen sie ihren Anführern, die behaupten, man müsse den Frieden durch Waffengewalt erhalten, was in sich ein Widerspruch ist. Diese Anführer wollen gegen andere Länder vorgehen, weil sich diese nicht ihrem eigenen unmoralischen Lebensstil unterordnen. Sie wenden sich gegen Länder, die für Christus einstehen, indem sie die Geburten- und Bevölkerungskontrolle ablehnen, die gelebte Homosexualität als Alternative zum heterosexuellen Leben nicht akzeptieren und sich weigern, dass diese in Schulen gelehrt wird. Sie wenden sich gegen Länder, die ihre Bevölkerung dazu ermutigen, ein moralisch gutes Leben zu führen.
Diese Bösen in der Welt schreien laut auf, sobald jemand fest in Christus verwurzelt ist, und setzen alles daran, sie aufzuhalten. Alle, die Christus lieben, sollten erkannt haben, was in der Welt vorgeht! Leider haben jedoch viele fast schon eine Art Gehirnwäsche hinter sich und betrachten die Lebensart ihrer Gesellschaft als die richtige und beste für alle, selbst wenn sie anderen aufgezwungen werden muss.
Es gibt natürlich auch viele Menschen in diesen vom Bösen durchdrungenen Nationen, die etwas zu verändern suchen, die sich bemühen, nach dem Weg Christi zu leben und die begangenes Unrecht erkennen. Es sind diese Menschen, durch die Gnade ausgegossen wird, um das Leben und die Seelen anderer zu verändern. Diese guten Menschen sind jedoch in vielen Ländern in der Minderheit und werden von den Machthabenden angegriffen und zum Schweigen gebracht. Diese Menschen werden als intolerante Extremisten hingestellt, dabei ist es in vielen Fällen die Gesellschaft selbst, die intolerant und extrem ist. Das Böse hat vielen eine Decke der Verwirrung übergeworfen, um sie weg von Christus und in die Tiefen der Finsternis zu führen.
In der heutigen Welt regiert das Böse mit harter Hand, weshalb es so viele Konflikte, so viel Schmerz und Leid und so viel Ungleichheit gibt. Die Welt ist in Unordnung – und genau so will es das Böse.
Statt nach dem Kommen eines Antichristen Ausschau zu halten, sollten die Christen den Antichristen um sich herum erkennen. Statt angstvoll auf die Endzeit zu warten, sollten die Christen sich erheben und allen die Liebe Christi verkünden, damit das Reich des Bösen in der Welt durch die Liebe Christi überwunden werden kann. Die Christen sollten aufstehen und sich dafür einsetzen, dass die Gesellschaft die wahre Moral annimmt.
Statt zu schweigen, wenn andere Nationen und Völker, die sich den Weg und die Moral Christi auf die Fahne geschrieben haben, angegriffen werden, sollten wir sie verteidigen. Wir sollten uns nicht –  aus Nationalstolz oder weil alle anderen es tun – an den Angriffen beteiligen! Christen sollten anders sein! Wir sollten überall für die Wahrheit Christi eintreten und nicht für den weltlichen Betrug.
Wir als Christen sind dazu berufen, in der Liebe Christi die Mächte der Finsternis in der Welt zu überwinden, und nicht, sie zu akzeptieren. Der Herr Jesus schenkt denen, die Ihm nachfolgen, die Gelegenheit, aufopferungsvolle Gefäße der Liebe zu sein, durch die Er wirken kann, um die Welt zu verändern. Er beruft jeden, der Ihn liebt, zu einem Leben, das für Seine Wahrheit eintritt und sie verkündet: zu einem Leben, das jene verteidigt, die dasselbe tun. Wir dürfen uns nicht von Rasse, ethnischer Herkunft, Land oder kulturellen Unterschieden beeinflussen lassen! Die Christen müssen in Eintracht dastehen, als eine Liebe in unserem einen Herrn. Der Herr Jesus schenkt denen, die Ihm nachfolgen, die Gelegenheit, geheiligt zu werden, indem sie in Ihm und für Ihn leben, so wie die Apostel und Märtyrer. Er beruft jeden von uns zur Heiligkeit, indem wir standhaft in Ihm bleiben und den Anfechtungen des Bösen in der Welt nicht nachgeben.
Wer dem Herrn nachfolgt sollte nie vergessen, dass unsere katholische Kirche eine Kirche des Opfers ist! Als Glieder dieser Kirche sollten wir bereit sein – im Gehorsam gegenüber dem Papst und der Hierarchie –, alles, was uns möglich ist, für Christus und den Nächsten hinzugeben. Schon immer erging dieser Ruf des Herrn Jesus, und wenn wir darauf antworten, erwartet uns die ewige Herrlichkeit im Himmel. Die Tore der Hölle haben der Kirche und dem, der auf dem Thron des hl. Petrus sitzt und die Schlüssel des Himmels in Händen hält, nichts entgegenzusetzen. Und die Hölle kann uns nichts entgegensetzen, da wir die Kirche sind. Als Kirche müssen wir jedoch der Hölle auf Erden Widerstand leisten, wir müssen dem Reich des Bösen entgegentreten, das seine Finsternis verbreitet. Wenn wir dies tun, ist der Sieg unser, wie uns zugesagt wurde!
Nun bietet sich uns diese einmalige Gelegenheit zu zeigen, wie stark unser Glaube ist, wie stark unsere Liebe zu Gott ist, wie stark unser Verlangen danach ist, dass alle gerettet werden. Bringen wir freiwillig Opfer, ohne Angst davor zu haben! Geben wir unser Leben freiwillig hin für Christus, wozu auch immer Er uns beruft. Lasst uns nicht von Angst beherrscht sein, sondern von der Gnade der Liebe Gottes! Seien wir wirklich katholisch und so treu, wie es die Apostel und Märtyrer der Kirche vor uns waren.

Gottes Segen!



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