16.12.16

 

»Checkliste« für Flüchtlings-Berichterstattung

Der österreichische Presserat hat eine »Checkliste« zum Thema »verantwortungsvoller Journalismus» veröffentlicht, die Journalisten bei ihrer Berichterstattung über Asylsuchende verwenden sollen. Da das Thema in der Bevölkerung und in den Medien »emotional und kontrovers« diskutiert werde, wolle der Österreichische Presserat »Orientierungshilfe für die Praxis bieten«.

In einer Mitteilung stellt der Österreichische Presserat seine »Checkliste zur Berichterstattung über Flüchtlinge« vor. Da die Flüchtlingskrise seit Monaten eines der wichtigsten Themen sowohl in der Medienberichterstattung als auch beim Presserat sei, und sowohl in der Bevölkerung, zum Teil aber auch die Medien, die Zuwanderung der Flüchtlinge emotional und kontrovers diskutiert werde, haben die drei Senate des Österreichischen Presserats deshalb darüber beraten, wie man »verantwortungsvoll über Flüchtlinge und Asylwerber berichtet«.
Dazu hat der Verein zur Selbstkontrolle der österreichischen Presse – der analog zum Deutschen Presserat – sich als Vormund von Journalisten und Medien darstellt, eine Checkliste für österreichische Journalistinnen und Journalisten verfasst.
Die Checkliste diene der »Selbstreflexion« und sei eine Orientierungshilfe für die Praxis. Die Grundlage für die Entscheidungen des Presserats sei selbstverständlich weiterhin allein der Ehrenkodex für die österreichische Presse.
Checkliste »Verantwortungsvoller Journalismus in der Flüchtlingsberichterstattung«:
Der Österreichische – wie auch der Deutsche Presserat verordnen – bislang im Printbereich- ihren sogenannten Pressekodex in der Berichterstattung. Das deutsche Gremium entschied Mitte des Jahres nochmals, keine Änderung am Kodex vorzunehmen und weiterhin wegen etwaiger Diskriminierungsgefahr es als erwünscht anzusehen, in Berichterstattungen die Herkunft eines Täters zu nennen. Dies erregte sogar den Missmut der neuen Bild-Chefin Tanit Koch , die die Entscheidung des Presserats mit den Worten kommentierte: »Geht es nach dem Presserat, dann sollen Redaktionen in Deutschland ihre Leser letztlich bevormunden, indem sie ihnen relevante Informationen vorenthalten«.

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