16.2.16
Führen Spezialkräfte der Bundeswehr Bodenkrieg gegen den IS im Irak?
Laut der britischen Zeitung Daily Mirror beteiligen
sich bereits deutsche Spezialkräfte gemeinsam mit englischen und
amerikanischen Special Forces am Anti-Terror-Krieg gegen den IS im Irak.
Öffentlich wurde dies nach einem Feuergefecht nahe Mossul, als deutsche
Truppen die britischen Special Air Services (SAS) in einem Hinterhalt
unterstützten. In dem Artikel lobte die englische Zeitung den mutigen
Einsatz eines achtköpfigen deutschen Kommandos, das mit panzerbrechenden
Raketen mehrere IS-Kämpfer tötete.
Es wäre ein Skandal erster Güte, wenn sich bestätigte, dass Bundeswehr-Spezialkräfte bereits am Bodenkrieg im Irak aktiv teilnehmen würden. So ließ das Verteidigungsministerium in Berlin noch am Samstag eine entsprechende Anfrage des gut unterrichteten Militär-Blogs Augen Geradeaus! dementieren.
Ein geheimer Kriegseinsatz am Parlament und der Öffentlichkeit vorbei
dürfte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sicherlich das Amt
und ihre ehrgeizigen politischen Ambitionen kosten.
Die Schilderung des Hinterhalts durch die Redaktion ist jedoch so voller Details und in sich stimmig, dass das Dementi des Verteidigungsministeriums mehr Fragen als Antworten aufwirft. Der Luftkrieg gegen den Islamischen Staat setzt vor allem eines voraus. Verifizierte Ziele, die eine Satellitenaufklärung nicht immer zu liefern vermag. So werden gefährliche Aufklärungsmissionen am Boden notwendig.
Und wenn für den seit Jahren andauernden Krieg Hunderte Ziele benötigt werden, schnellen die Zahlen der Aufklärungsmission nach oben. Und um genau so eine Aufklärungsmission soll es sich nahe der Stadt Mossul gehandelt haben. In Iraks zweitgrößter Stadt sollen sich mehr als 30 000 IS-Kämpfer zusammengefunden haben.
Die multinationalen Aufklärungsmissionen sind Teil der Coalition Joint Special Operations Task Force und tragen einheimische Kleidung und Jeans. Ihre Waffen tragen sie nur verdeckt oder lassen sie auf dem Boden der ungepanzerten Fahrzeuge liegen. Trotzdem wurde ihr Konvoi aus mehreren Fahrzeugen enttarnt und in einem Hinterhalt unter starken Beschuss genommen.
Die IS-Kämpfer setzten schwere Maschinengewehre Kaliber 50 und Panzerfäuste ein und verletzten drei englische Elitesoldaten schwer. Erst als ein achtköpfiges deutsches Kommando-Team in die Kämpfe einschritt, wendete sich das Blatt auf dem Schlachtfeld.
Mit einem MANPADS, einer panzerbrechenden, schultergestützten Rakete, vernichteten die Deutschen eine gegnerische Stellung und töteten mehrere IS-Kämpfer, so die Kampfschilderungen. Aufgrund der brenzligen Situation wurde ein Luftschlag angefordert, der beim Bombeneinsatz 31 IS-Kämpfer tötete.
Erst danach konnten die drei verwundeten Engländer ärztlich versorgt und in ein Krankenhaus nach Großbritannien ausgeflogen werden. Die britische Regierung gibt traditionell keine Erklärungen zu verdeckten Operationen ab. Sie dementierte den Zwischenfall jedoch auch nicht. Auch widersprach sie nicht der Berichterstattung über die drei schwerverletzten SAS-Angehörigen als erste englische Verletzte in dem Konflikt.
Deutschlands Rolle bleibt in dem tobenden Schattenkrieg im Dunkeln. Die Bundesregierung steht nun unter zusätzlichem Druck, sich dem Parlament und der Öffentlichkeit zu erklären.
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Es wäre ein Skandal erster Güte, wenn sich bestätigte, dass Bundeswehr-Spezialkräfte bereits am Bodenkrieg im Irak aktiv teilnehmen würden. So ließ das Verteidigungsministerium in Berlin noch am Samstag eine entsprechende Anfrage des gut unterrichteten Militär-Blogs Augen Geradeaus! dementieren.
Die Schilderung des Hinterhalts durch die Redaktion ist jedoch so voller Details und in sich stimmig, dass das Dementi des Verteidigungsministeriums mehr Fragen als Antworten aufwirft. Der Luftkrieg gegen den Islamischen Staat setzt vor allem eines voraus. Verifizierte Ziele, die eine Satellitenaufklärung nicht immer zu liefern vermag. So werden gefährliche Aufklärungsmissionen am Boden notwendig.
Und wenn für den seit Jahren andauernden Krieg Hunderte Ziele benötigt werden, schnellen die Zahlen der Aufklärungsmission nach oben. Und um genau so eine Aufklärungsmission soll es sich nahe der Stadt Mossul gehandelt haben. In Iraks zweitgrößter Stadt sollen sich mehr als 30 000 IS-Kämpfer zusammengefunden haben.
Die multinationalen Aufklärungsmissionen sind Teil der Coalition Joint Special Operations Task Force und tragen einheimische Kleidung und Jeans. Ihre Waffen tragen sie nur verdeckt oder lassen sie auf dem Boden der ungepanzerten Fahrzeuge liegen. Trotzdem wurde ihr Konvoi aus mehreren Fahrzeugen enttarnt und in einem Hinterhalt unter starken Beschuss genommen.
Die IS-Kämpfer setzten schwere Maschinengewehre Kaliber 50 und Panzerfäuste ein und verletzten drei englische Elitesoldaten schwer. Erst als ein achtköpfiges deutsches Kommando-Team in die Kämpfe einschritt, wendete sich das Blatt auf dem Schlachtfeld.
Mit einem MANPADS, einer panzerbrechenden, schultergestützten Rakete, vernichteten die Deutschen eine gegnerische Stellung und töteten mehrere IS-Kämpfer, so die Kampfschilderungen. Aufgrund der brenzligen Situation wurde ein Luftschlag angefordert, der beim Bombeneinsatz 31 IS-Kämpfer tötete.
Erst danach konnten die drei verwundeten Engländer ärztlich versorgt und in ein Krankenhaus nach Großbritannien ausgeflogen werden. Die britische Regierung gibt traditionell keine Erklärungen zu verdeckten Operationen ab. Sie dementierte den Zwischenfall jedoch auch nicht. Auch widersprach sie nicht der Berichterstattung über die drei schwerverletzten SAS-Angehörigen als erste englische Verletzte in dem Konflikt.
Deutschlands Rolle bleibt in dem tobenden Schattenkrieg im Dunkeln. Die Bundesregierung steht nun unter zusätzlichem Druck, sich dem Parlament und der Öffentlichkeit zu erklären.
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